Weldaer Heimatblaetter


Herausgegeben vom Ortsheimatpfleger Bruno Hake

Erschienen in zwangloser Folge

Nr. 12                                                          April 1996                                                       12. Jahrgang

Der Ortsbeirat hat beschlossen das Grab der Schriftstellerin Ferdinande v. Brackel wieder in einen würdigen Zustand zu versetzen. Weil sich der Todestag im vorigen Jahre zum neunzigstenmal jährte sind in den vorigen Ausgaben der Weldaer Heimatblätter die Memoiren der Schriftstellerin erschienen. Nun folgt eine abschließende Zusammenfassung ihres Lebens und weil ihr Bruder Engelbert im selben Grab ruht, auch seines Lebens.

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Ferdinande von Brackel

geboren am 24. November 1835 auf Schloß Welda, gestorben am 4. Januar 1905 in Paderborn.

Von Gouvernanten und einem Elementarlehrer erhielt Ferdinande den ersten Unterricht. Der Ortsgeistliche Pastor Hoischen aus Welda unterrichtete sie vom 10. bis zum 18. Lebensjahr. („Das Beste an dem Unterricht war die Anleitung zum Selbstdenken, auf die der Pastor immer hinwies …“, so urteilte die Schriftstellerin später in ihren Erinnerungen „Mein Leben“).

Ihre erste Gedichtssammlung erschien 1873 in Paderborn. Bedeutende Autoren der damaligen Zeit wie E. Geibel und F.W. Weber sprachen sich anerkennend über ihre Gedichte aus. Ihr erster Roman „Die Tochter des Kunstreiters“ (1875) machte sie mit einem Schlage berühmt. In über 20 Auflagen ist dieser Roman erschienen und in fünf Sprachen übersetzt. Sie schildert darin „Die Geschichte einer hochbegabten Frau, die als Artistin das Kunstreiterunternehmen ihres Vaters vor dem Bankrott rettet, einer großen Liebe entsagt und schließlich als Ordensfrau

in Afrika aufopferungsvolle Sozialarbeit leistet.“ (W. Freund)

Als Schriftstellerin mit starkem Interesse an sozialen Fragen und zeitgeschichtlichen Themen (Deutsch- Österr. Krieg, deutsche Einigung 1871 und Kulturkampf) veröffentlichte sie u.a. weitere populäre Romane und Novellen: „Daniella“ (1879),“Am Heidstock“ (1881), „Im Streit der Zeit“ (1897).

Neben ihrer intensiven literarischen Arbeit widmete sie sich Erziehungsaufgaben in ihrer Verwandtschaft und häuslichen Pflegediensten. Die meiste Zeit ihres Lebens verbrachte sie auf Schloß Welda, „wo mein Wohnungs- und eigentliches Heimatrecht immer war.“, wie die Autorin in ihren Memoiren schrieb.

Am 4. Januar 1905 starb die Autorin in Paderborn. Unter großer Anteilnahme der Paderborner Bevölkerung wurde sie vom Sterbehaus zum Bahnhof überführt und dann in Welda auf dem neuen Friedhof beigesetzt.

Die Schriftstellerin F.v. Brackel hat in ihren Memoiren ausführlich über ihre guten Beziehungen zu den Bürgern von Welda berichtet: „Seitdem ich erwachsen war, hatte ich mich für die Schulen interessiert, stand mit Lehrer und Lehrerin stets auf dem besten Fuß, und die Kulturkampfzeit hatte die Zusammengehörigkeit mit der Gemeinde (Welda) nur verstärkt. Mein Vater wie mein Bruder waren lange Jahre Vorsteher des Dorfes; da hörte man ja naturgemäß auch von den Nöten und Bedürfnissen des Volkes“.

Am Ende des 19. Jh. war die volkstümliche Erzählerin F.v. Brackel in allen Bevölkerungskreisen bekannt und gern gelesen. Ein Literaturkritiker, A. Hinrichsen, („Das literarische Deutschland“) urteilte 1891 über sie: „Die talentvollste und bedeutendste der katholischen Schriftstellerinnen, deren Schöpfungen (…) zu den besten Leistungen des weiblichen Schriftums überhaupt gehören“.

Nach dem ersten Drittel des 20. Jh. geriet ihr Werk in Vergessenheit.

1955, zum fünfzigsten Todestag der Autorin, veranstaltete die Gemeinde Welda, inbesondere die „Vereinigung der Heimatfreunde“ Weldas, in Anhänglichkeit an „Unsere Ferdinande“ eine würdige Gedenkfeier.

Was ist von den Werken und dem Wirken der Schriftstellerin F.v. Brackel geblieben?

Der führende Kenner der Literatur Westfalens, der Paderborner Germanist Prof. W. Freund, urteilt im Jahre 1993 in einem Standardwerke „Die Literatur Westfalens“ über F.v. Brackels literarisches Schaffen: Die Autorin habe den größeren Prosaformen (Roman und Novelle) in der westf. Literatur Geltung verschafft und Anschluß an die Novellen-und Romanliteratur der großen Realisten gesucht. Stilistische Unzulänglichkeiten und triviale Handlungsführung in ihren Romanen gesteht der Germanist W. Freund ein, positiv bewertet er ihr zeitgeschichtliches Interesse und entschiedenes Eintreten für eine christliche Sozialethik. Nach seinem Urteil spielt die Frau im Werk der Autorin eine bedeutende Rolle. „Die Frau als Fürsorgende und Liebende, als ichsüchtig Scheiternde, aber auch als Leidende ist das zentrale Thema der F.v. Brackel“. Der Germanist W. Freund geht sogar so weit, die Frauendarstellung der Autorin mit Darstellung der Frauen im deutschen Realismus in Verbindung zu setzen. „Erst auf dem Hintergrund der Frauendarstellungen der großen realistischen Autoren (Storm, Keller, Fontane) ist die Frauendarstellung der F.v. Brackel zu verstehen und zu würdigen.“

(Kurt Scheideler)

Engelbert von Brackel

geboren am 16. Juni 1830 auf Schloß Welda, gestorben am 22. November 1903 in Kassel.

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Paderborn und Essen wendet er sich der militärischen Laufbahn zu. Als preußischer Fähnrich tritt er 1854 in die päpstliche Fremdengarde unter Pius IX ein. Hochdekoriert quittiert er den päpstlichen Dienst, lebt kurze Zeit (1862/63) in Paris. Von hier geht der konservativ-monarchistische Anhänger im Auftrag der preußischen Gesandtschaft, wie er behauptet, nach Mexiko, wo der österreichische Erzherzog Maximilian 1864 die mexikanische Kaiserkrone annimmt und 1867 von einem Kriegsgericht erschossen wird.

Mitte 1863 übernimmt E. v. Brackel eine Stelle als Oberst beim mexikanischen Militär. Für die von Kaiser Maximilian in Mexiko angestrebte Aufbauarbeit entwickelt der Gutsbesitzersohn mehrere Siedlungs- und Kolonisationspläne, die jedoch nicht verwirklicht werden. E.v. Brackel wird auf Grund seiner Vorschläge zum korrespondierenden Mitglied eines der wichtigsten Gelehrtengremien Mexikos ernannt.

1864 verläßt E.v. Brackel die mexikanische Armee und zieht sich in sein Privatleben zurück. Den Bruch mit Kaiser Maximilian hat er so dargestellt: „Ende 1864 die ganze Zerfahrenheit der Regierung Maximilians erkennend, überzeugt von der Haltlosigkeit des neugeschaffenen unglücklichen Kaiserreichs, trat ich ins Privatleben zurück, um mich ganz dem Studium, meinen künstlerischen Neigungen und der Populärmachung deutscher Ideen hierselbst zu widmen.“

E.v. Brackel war mit dem Westfalen Burchard Freiherr von Schorlemer-Alst(1825-1895), dem Gründer (1862) des Westfälischen Bauernvereins verwandt. Auf den Statuten und Leistungen dieses Vereins basieren die Agrarreformen, die v. Brackel für Mexiko plant. E. v. Brackel fordert für die vorgeschlagene Siedlungspolitik die Gründung von „Bancos agricolas“, wobei ihm zweifellos die Spar- und Darlehnskasse als Modell vorschwebt.

Die Schriftstellerin Ferdinande von Brackel hat in ihren Memoiren „Mein Leben“ (1905) ihren Bruder so charakterisiert: „… Mein zweiter Bruder Engelbert war ein phantastischer, unruhiger Kopf von mannigfaltigster Begabung.“, heute Journalist, morgen Unternehmer in einer Kupfermine.

Bemerkenswert werden seine Publikationen bleiben, die teils mit seinem Namen, teils unter dem Pseudonym „Othon Welda“ erschienen.

1894 kehrt er nach Deutschland zurück, stirbt 1903 in Kassel und wird in Welda im gleichen Grabe wie seine Schwester Ferdinande beigesetzt.

(Kurt Scheideler)

Von der Mühle zum Elektrizitätswerk.

Die Bokemühle zur Flachsverarbeitung.

Bevor Gottschalk von Haxthausen 1486 die Mühle im Hörlerbach in Betrieb nahm, hatte er schon in der Twiste eine Mühle, die sogenannte untere Mühle.

Diese Mühle war eine Mahlmühle, die durch die Wasserkraft der Twiste betrieben wurde. Ob es sich  dabei um eine ober-mittel- oder unterschlächtige Wassermühle gehandelt hat,  läßt sich heute nicht mehr feststellen.

Neben dieser Mahlmühle lag etwa 20 m unterhalb in der Twiste eine Bokemühle für das Boken des in Welda angebauten Flachses. Noch in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts drehten sich in vielen Häusern unseres Dorfes abends die Spinnräder und hörte man das Klappern der Webstühle, auf denen grobes Leinen gewebt wurde. Korn- und Kartoffelsäcke aus dem selbsterzeugten Leinen waren sehr beliebt und dauerhaft. Ich selbst habe erst vor zwei Jahren die letzten Leinensäcke entsorgen müssen.

Nach sorgfältiger Ernte des reifen Flachses wurden auf der Deele des Bauernhauses mit der Reepe die Samenkapseln abgerissen. Es durften keine Kapseln (Köppe) am Flachs hängen bleiben. Sie wurden getrocknet, mit Dreschflegeln oder mit der Wannemühle gedroschen. Mit dem gewonnenen Leinsamen wurden die für den Flachsanbau des nächsten Jahres vorgesehenen Äcker eingesät. Den nicht für die Aussaat benötigten Leinsamen verarbeitete man in der Ölmühle zu Leinöl.

Der so vorbereitete Flachs wurde danach in Bündeln in „Rötekuhlen“, in Welda lagen sie am Hörlerbach, unter Wasser etwa ein bis zwei Wochen eingeweicht. Nach Abschluß des Rottungsprozesses wurden die Bunde gelöst und der Flachs auf Stoppelfeldern oder Wiesen zum Trocknen ausgelegt. Nach der Trocknung mußte der Flachs wieder gebündelt werden, damit er in der Scheune oder auf dem Dachboden eingelagert werden konnte. Die Weiterverarbeitung konnte dann in der arbeitsarmen Zeit erfolgen. Der Flachs mußte nun gebokt werden. Das konnte in Handarbeit mit hölzernen Hämmern, Klopfhölzern oder eben maschinell in der Bokemühle vorgenommen werden. In dieser Mühle fielen durch Wasserkraft hochgehobene Eichenbalken senkrecht mit großer Wucht auf eine steinerne oder hölzerne Unterlage. Um die dadurch hervorgerufenen starken Erschütterungen zu dämpfen, mußte dafür gesorgt werden, daß immer genug Flachs auf der Unterlage war. Nach dem Boken wurde der Flachs wieder eingelagert, bis man für die Weiterverarbeitung genug Zeit hatte. Dann wurde der Flachs mit der Brake grob gebrochen. Im nächsten Arbeitsgang zog man auf einer Hechel (ein Brett mit im Abstand von etwa 1 cm durchgeschlagenen Nägeln) die oberen Spitzen der Pflanzen ab. Der Abfall diente als Polstermaterial. Es kam darauf an, alle Holzanteile des Flaches fein zu  zerbrechen. Zu diesem Weichbrechen benutzte man eine Brake mit stehenden Eisenkanten. Zum anschließenden Feinhecheln dienten Hechelbretter, bei denen die Eisennägel bei jedem Arbeitsgang enger standen. Hierbei wurden auch die letzten kurzen Fasern ausgekämmt und durch kräftiges Schlagen auf die Hechelspitzen die langen Fasern gesplissen. Aus den bearbeiteten Bündeln wurde eine „Knucke“ gemacht, in der die Fasern sorgfältig zusammengelegt waren, damit sie sich später einfacher auf den Wocken des Spinnrades aufbringen und abspinnen ließen.

Während von der ehemaligen Bokemühle heute keine Reste mehr erhalten sind, ist aus der ehemaligen Mahlmühle heute ein Elektrizitätswerk geworden.

Von Gottschalk von Haxthausen als Mahlmühle errichtet, ging sie mit dem Rittergut in das Eigentum der Familie von Brackel über.1858 war der Kanzleirat Franz Xaver Fincke Eigentümer geworden. Dieser ließ einen Anbau errichten und gründete eine Draht- und Nagelfabrik. Wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten  mußte sie 1879 versteigert werden. Zum Preise von 22.000,– Mark erwarb sie der Hotelbesitzer Wilhelm Böttrich aus Warburg. Seine Witwe verkaufte die Mühle dann 1891 an die Mühlenpächter Carl und Fritz Waskowsky zum Preise von 25.000,– Mark. 1906 erwarb die Firma Brink aus Kassel die Mühle, um darin ein Sägewerk einzurichten. Aber schon im Juli 1910 mußte sie wieder zwangsversteigert werden. Sie wurde von dem Gutsbesitzer und Elektroingenieur Hugo Schuchard erworben. Nach dem Einbau von zwei Turbinen und zwei Generatoren liefert das Werk seit 1910 Strom für die Orte Welda, Calenberg und Wettesingen.

Seit 1973 ist Jürgen Obersiebrasse Eigentümer des Anwesens. Er baut dort Wasserkraftanlagen und erzeugt nach wie vor Strom, der, sofern die Erzeugung den Eigenbedarf übersteigt, in das öffentliche Stromnetz der EAM abgegeben wird.

Eine Arbeit über die Entstehungsgeschichte der Elektrizitätsversorgung in der Stadt Warburg, in der auch über das Kraftwerk Welda ein Artikel enthalten sein wird, will Walter Strümper, Calenberg, im Herbst im Eigenverlag herausbringen. Darauf sei an dieser Stelle empfehlend hingewiesen.

Welli“ geht durch das Dorf und entdeckt viele Veränderungen.

 1948, kurz nach der Währungsreform, zog Welli in das Ruhrgebiet, weil er dort Arbeit und Wohnung gefunden hatte. Nachdem nun über 50 Jahre vergangen waren, wollte er einmal wieder sein Heimatdorf besuchen.

Er kam mit der Eisenbahn in Warburg an und glaubte, auch mit der Bahn nach Welda weiterfahren zu können. Zu seiner Überraschung mußte er feststellen, daß auf der Bahnstrecke nach Arolsen schon seit 1965 keine Personenzüge mehr verkehrten und die Strecke inzwischen ganz abgebaut war. Es war Samstag. Bis zum nächsten Bus hätte er noch mehrere Stunden warten müssen. Daher war er dankbar, als ihm ein freundlicher Herr den Rat gab, zu Fuß über den Radweg zu gehen, der inzwischen auf dem ehemaligen Bahnkörper errichtet wurde. Sein Weg führte durch das Tannenwäldchen, wo er kurz darauf auch den Radweg erreichte. Nach einem Marsch von 30 Minuten begrüßte ihn in Wormeln an der Luhmühle der Mühlenesel mit einem lauten IA, IA. Bald darauf nahm er erstaunt zur Kenntnis, daß er kurz vor dem ehemaligen Kalkwerk unter einer großen Brücke durchging, die er noch nie dort gesehen hatte. Von einem Radfahrer erfuhr er, daß es die Twistetalbrücke der Autobahn A44 sei. Er dachte: „Wenn ich schon in einer halben Stunde soviel Veränderungen erlebe, wie mag dann mein Heimatdorf heute wohl aussehen?“ Als er die ersten Häuser erreichte, fiel ihm auf, daß am Hoppenberg neue Häuser entstanden waren und daß sogar ein Haus dort erbaut war, wo ehemals die Züge fuhren. Wo früher Todt´s Garten war, stand nun ein Tischlereibetrieb. Der Bahnhof war zu einem Wohnhaus umgebaut worden. Aber erfreut stellte er fest, daß die alten Linden noch vorhanden waren. Um 1890 hatte sie der damalige Gutsgärtner Kuhaupt gepflanzt. David´s Hof erkannte er noch wieder, ebenso die Kuhaupt´schen Häuser gegenüber. Daneben der Kfz-Betrieb von Kohlhaas war für ihn neu. Auch die Straße sah anders aus. Er fand die alte Twistebrücke nicht mehr, die er früher erreicht hatte, wenn er zwischen der Gaststätte „Zum Bahnhof“ und der Post hindurchging. Blömekes Haus, die frühere Post, war nicht mehr da und die Gaststätte hieß nun Kulturbahnhof. Einkehren konnte er dort nicht, weil sie erst am Abend öffnete.  Von den Bäumen, die früher dort standen, entdeckte er noch die Linde, die vor der ehemaligen Post stand. Darüber freute er sich, stellte aber gleich fest, daß dort viel Unrat, wie zerbrochene Gläser, Bierdosen und dergleichen, herumlagen.  Nun mußte er auf die neue Straße gehen, um in das Dorf zu kommen. Der Umweg war nicht sehr groß. Das Gebäude hinter der Hecke an der linken Seite kannte er nicht. Es begegnete ihm  Kampen Paul, der ihm erklärte: „Welda hat inzwischen eine Kanalisation, dort drin sind die Pumpen, die dafür sorgen, daß das Abwasser auch bis zur Kläranlage nach Warburg kommt.“

Im Gespräch erfuhr er, daß Paul bald sein 89. Lebensjahr vollenden würde.Er wohne noch immer hier im ersten Fachwerkhaus links. Die Schmiede gäbe es nicht mehr. Stellmacher´s Anton sei auch schon tot, daher hätte Welda auch keinen Stellmacher mehr im Dorf. Die Schuhmacher Haffert und Kampe hätten ihr Gewerbe auch abgemeldet, ebenso die beiden Bäcker Hillebrand und Tölle. Das Brot und die Brötchen kaufe man nun bei Rissen im EDEKA-Laden oder bei den Bäckern, die von außerhalb kämen und mit ihren Autos durch das Dorf führen. Welli erfuhr, daß es Rissen Laden noch geben würde, allerdings viel größer als früher. Welli erkundigte sich, ob es noch Ortweins Laden gäbe und erfuhr, daß „Apo“ (Alfons Kuhaupt)  auch schon tot sei. Im Laden sei nun eine „Quelle-Agentur“. Die Wirtschaft, „Zum Treppchen“ würde von Rita Kuhaupt geführt. Frekes Wirtschaft existiere auch noch, aber nicht mehr der Saal, in dem die Jugend früher viel gefeiert und getanzt habe. Am Mühlenhof habe es einige Jahre die kleine Wirtschaft „Minigolf“ gegeben. Paul sagte ihm: „Wenn Du die Hauptstraße, heute heißt sie „Ferdinande von Brackel Straße“, weitergehst, kommst Du an der Gaststätte „Central“ vorbei, die früher Hillebrand´s Emma gehörte. Heute gehört das Haus Edmund Drude, die Wirtschaft ist an einen Griechen verpachtet.“

„Paul, Ihr seid ja richtig modern geworden, habt sogar Bürgersteige. Die alte Schotterstraße ist auch asphaltiert. Aber wo ist die schöne Kastanienallee geblieben? Ach, jetzt habt Ihr neue Kastanien auf der anderen Bachseite angepflanzt. Aber die Bicke habt Ihr ganz einbetoniert, da sind ja auch keine kleinen Treppen mehr drin, die man früher brauchte, um Wasser zu schöpfen oder die Wäsche zu waschen. Moderne Straßenlampen habt Ihr auch, „Stangenpöhle“ mit den Elektroleitungen sehe ich auch nicht mehr, das Stromnetz ist sicher verkabelt.“ „Ja Welli, nun mußt Du alleine weitergehen, ich muß meinen Mittagsschlaf halten. Mach´s gut!“

„Du auch Paul, ich will jetzt ´mal über den Mühlenhof gehen.“

Wo Jungermann´s Garten war, ist nun eine kleine Grünfläche. Welli findet den Mühlenhof mit dem Dreschkasten nicht mehr. Dafür steht heute dort der Betrieb Obersiebrasse, der Wasserkraftanlagen herstellt. Aber dahinter das E-werk, früher Zentrale genannt, ist noch da. Welli geht nun in Richtung Kirche und stellt fest, daß Schwanken Haus nicht mehr da ist. Die Straßen sind alle sauber gepflastert. Als Welli dem Geruch nachgeht, findet er sogar noch zwei Misten. Er weiß noch, daß es früher in Welda fast vor jedem Haus eine Miste gab. Nun ist er wieder auf der ehemaligen Hauptstraße. Köchers [1] Haus und daneben Kampen Haus sehen noch aus wie früher. Nur auf der anderen Straßenseite vermißt er die Kastanienallee. Doch halt, wo ist denn Post´s Haus geblieben, das war doch ein schöner alter Bruchsteinbau mit Sprossenfenstern und einer alten Haustür. Sollte das der Putzbau mit den einflügeligen Fenstern und der neumodischen Haustür sein?  Er erinnert sich, daß dort, wo jetzt ein Parkplatz mit einem Grünstreifen und einem Telefonhäuschen ist, früher Todt´s Haus stand. An der rechten Straßenseite vermißt er vor Schmitten[2] Haus die beiden großen Bäume mit den Bänken vor der Haustür, auf denen sich früher die Jugend oft ein Stelldichein gab. Auch gegenüber auf dem früheren „Hauplatz“ standen Bäume, bevor Josef Gemmeke sein Haus baute. Er erinnert sich, daß von der dortigen großen Esche 1929 die Brüder Heinz und Franz Temme abgestürzt waren. Wo jetzt die Metzgerei Kollmann steht, lag früher der Hof Bowinkelmann, später Fecke, danach Josef Tegethoff. Bei dem Hof war eine Wiese mit Obstbäumen. Bewundernd blieb er vor dem „Diekmeister“ Haus stehen. So schön hatte er es nicht in Erinnerung. Am Haus Trilling (Kampe) gegenüber konnte er nicht mehr das große Einfahrtstor zur Deele entdecken. Am Bach entlang ist heute ein schöner Grüngürtel. Ein Nachbar erzählte ihm, daß Trillings ausgesiedelt haben. Der Hof stehe nun an der Straße nach Volkmarsen.  Welli war nun gespannt, ob er im Fahrweg auch so viele Änderungen feststellen würde. Zunächst vermißte er das abgebrochene Haus Kuhaupt Nr. 16. Reckses (Flore) Haus hatte er als Fachwerkhaus in Erinnerung. Jürgens Haus (Tegethoff) kannte er noch als einen im Untergeschoß in Bruchstein und im Obergeschoß in Backstein ausgeführten Bau mit  zwei großen Bäumen davor und einer Bank auf der Treppe. Ebenso wie dieses Haus sind heute auch das gegenüberliegende Haus und weitere Häuser verputzt. Temmen Haus (Boländer) sieht heute freundlicher aus. Daneben hatte „Nigenhüser´s“ Hanna (Blömeke) ihr kleines Häuschen, das abgebrochen worden ist. „Summer Jan´s“ Haus (Menne) muß wohl das Haus hinter den übergroßen, betonierten Balkonvorbauten sein. Dahinter das kleine Kors´sche Haus ist auch nicht mehr da. Schön sieht jetzt das Ortwein´sche Haus (Kuhaupt, Gastwirtschaft „zum Treppchen“) aus, bei dem das alte Fachwerk renoviert wurde. Welli mußte zweimal hinsehen, um Reste der alten „Taumeschen“ Scheune zu entdecken. Der große Fachwerkgiebel ist verschwunden. Er hat einem häßlichen, flachgeneigtem Eternitdach weichen müssen. Dafür wird das ehemalige Taumesche Wohn- und Bauernhaus gegenüber z.Zt. offensichtlich wieder so instandgesetzt, daß es an das frühere Aussehen erinnert. In der Fortsetzung des Fahrweges entdeckt Welli nun an der linken Seite erhebliche Veränderungen. Löttekes altes Haus hat einem Neubau weichen müssen. Das daneben liegende Aßhauer´sche alte Bauernhaus gibt es nicht mehr, dafür eine Straße, die „Zur Kohlwiese“ heißt. Zu Gunsten dieser Straße ist, außer dem Bauernhof Aßhauer, der in´s Rabensloch ausgesiedelt wurde, auch der alte Bruchsteinbau Tegethoff Nr. 54 verschwunden. Ein Teil dieses Grundstücks ist nun ein Lagerplatz. Die teilweise Abgrenzung dieses Platzes zur Straße hin mit einer lebenden Hecke würde zur Verschönerung des Dorfbildes beitragen. Der Hof Tegethoff steht heute an der Laukerstraße. Bevor Welli weiter  zur Kirche geht, will er noch einen Blick den Fahrweg hinauf in Richtung Menge tun. Er vermißt vor der ehemaligen Bäckerei Hillebrand die großen Bäume vor der Treppe, ebenso die große Kastanie gegenüber vor dem ehemaligen Haus Krane. Entschädigt wird er durch den Anblick des wieder sehr schön hergerichteten Hauses des früheren Schneidermeisters Josef Haffert (heute: Markowski). Welli sieht den Fahrweg hinauf und wieder herunter und stellt fest, es gibt dort keine einzige Miste mehr. Demnach halten die Leute wohl auch kein Vieh, wie Hühner, Gänse, Ziegen und Schweine mehr. An Stelle der Misten sind kleine Vorgärten oder wo es aus Platzgründen nicht möglich war, Beete mit Buschanpflanzungen und Blumen entstanden. Weil das Kleinvieh nicht mehr die Straßen bevölkert, sind Einzäunungen eigentlich auch entbehrlich geworden. Schön ist, daß vorhandene Zäune als Staketenzäune errichtet wurden.

Welli geht nun die Twete in Richtung Kirche. Kampen Paul hatte ihm schon gesagt, daß es keinen Schuhmacher mehr gibt. Das Haus von Schuhmacher Haffert hatte er jedoch sofort wiedererkannt. Hinter der Bruchsteinmauer, in der sich allerhand interessante Gewächse angesiedelt haben, gefiel ihm der schön gepflegte Bauerngarten. In der Verlängerung der Mauer störte ihn die Garteneinfriedung mit waagerechten Bohlen. Sie erinnerte ihn zu sehr an die Einfriedung einer Farm in Amerika, auf der er als Kriegsgefangener arbeiten mußte. Staketen würden ihm besser gefallen.

Aber was ist das? Doch wohl nicht das alte verfallene Leineweber´sche Fachwerkhaus? Das ist ja wieder wunderbar hergerichtet worden! Welli läßt Rollwes Hof rechts liegen und steht vor Rissen EDEKA-Geschäft. Er kann sich an eine alte Ansichtskarte erinnern, auf der das Gebäude als ein altes Fachwerkhaus zu sehen war und meint bei sich, teilweise ließe sich das alte und schöne Fachwerk wieder sichtbar machen, wenn die Eternitverkleidung abgenommen würde.

Das Pfarrhaus macht auf ihn einen gepflegten Eindruck. Den Besuch der Kirche muß er sich aufsparen, weil er erst einmal im Gasthof „Central“ griechisch speisen will.

Nach dem Mittagessen sucht Welli den Küster, Fritz Multhaupt, auf und läßt sich von ihm die Kirche aufschließen, die bestens renoviert worden ist.

Nun macht sich Welli auf den Weg zur neuen Siedlung vor dem Iberg. Er trifft Druden Franz, der ihm seinen Weinkeller zeigt und erzählt, daß er Stolzenberg´s Hof gekauft habe. Stolzenbergs haben ausgesiedelt, ebenso wie Druden Josef in das Rabensloch. Franz Drude hat in seinem Haus Räume an die Volksbank Warburg e.G. (früher Spar- und Darlehnskasse e.G.)  vermietet, die dort eine ihrer Zweigstellen unterhält. Franz erzählt ihm auch, daß in seinem gegenüberliegenden Elternhaus nun sein Bruder Kaspar mit Familie lebt und eine eigene Schafherde unterhält. Sein Bruder Helmut wohne im Haus vor dem Eingang zu seinem Hof. „War das nicht das Haus von Kranen Schuster?“ fragt Welli. „Ja, Helmut hat eine Tochter von ihm geheiratet,“ erklärt ihm Franz und macht ihn darauf aufmerksam, daß er auf seinem Weg zur Alten Mühle und zur Siedlung am Musikhaus und Feuerwehrgerätehaus vorbeikommt. Auf dem Weg dorthin erinnert sich Welli, daß früher diese Straße sehr holperig war und oft von der Bicke überflutet wurde. Auch das Grundstück des Musik- und des Feuerwehrgerätehauses war früher Schiriacks Kamp und ziemlich sumpfig. Heute ist der Weg schön gepflastert und hat hinter der Hecke einen Gehweg. Welli hat Stuck´s (Müller/Stolte) altes Fachwerkhaus vermißt und erfahren, daß es bereits 1966 abgebrochen worden ist. Auf dem Grundstück, aber zur Hörler Straße hin, hat Stolten Friedbert neugebaut. Daneben, zur ehemaligen Mädchenschule hin, ist ein Neubau von Wendelin Drude fast fertig. Welli hat nun die alte Mühle erreicht, in der damals Herr Scheele als Müller wohnte und tätig war. Herr Scheele hat ihm so manchen Sack mit Schrot auf den Handwagen gelegt. Auch an das Brennholzschneiden vor der Mühle kann er sich noch gut erinnern. Daß in der Mühle heute der städtische  Kindergarten „Adolph Kolping“ untergebracht ist, hatte er zu seiner Überraschung erst kürzlich in einer Nachrichtensendung des Fernsehsenders NTV erfahren. Die Kinder spielen gerade auf einem Kinderspielplatz hinter den Teichen, der nur für die Kinder des Kindergartens errichtet worden ist, wie ihm die Leiterin des Kindergartens, Heike Tegethoff, erzählt. Er geht nun entlang des Fischlehrpfades und kommt am Clubhaus des Anglervereins und der Sportabteilung der Kolpingsfamilie vorbei. Beide Vereine haben dieses gemeinsam errichtet. Auf dem anschließenden Tennisplatz spielen gerade zwei Damen Tennis. Als er nun am oberen Teich vorbeigeht, muß er daran denken, daß darin einmal eine Badeanstalt war, in der er das Schwimmen gelernt hat. Heute schwimmen dort Brotreste und Brötchen, was wohl zum übermäßigen Anwachsen der Entenfamilien geführt hat.  In diesem Teich hatte früher das Schilf gestanden, dessen Kolben „Zylinderputzer“ genannt wurden. Der untere Teich hatte eine andere Schilfsorte ohne Kolben. Er wurde Mädchenteich und der obere Jungenteich genannt. Als er nun zum Iberg blickt, sieht er die Siedlung mit vielen neuen Häusern. Er weiß noch, daß dieses alles Ackerland war, das nur von einer langen Obstbaumreihe unterbrochen wurde, die von Ost nach West verlief. Obwohl sich die neuen Siedlungen in allen Orten sehr ähnlich sind, läßt er sich die „Iberghalle“ und die Schule vom Ortsvorsteher Hans Bodemann erklären, der gerade die Halle aufschließt. Dabei erfährt er, daß in der Schule heute zwei Klassen der Grundschule Warburg unterrichtet werden. Die Kinder kommen aus Germete, Wormeln und Welda. Die alte Jungenschule und die Mädchenschule hat die damals noch selbständige Gemeinde Welda an Privatleute verkauft. Er spart sich den Rundgang durch die neue Siedlung und geht den Weg „Am Alten Friedhof“ herunter. Blömekes Anton zeigt ihm noch die alte „Musikbude“, in der Welli das Trompetenspiel erlernte. Beim Blick auf den alten Friedhof meint er: „Der Platz sieht heute ja schön sauber und gepflegt aus, aber es ist schade, daß von den alten Grabsteinen nicht einige erhalten wurden.“ Nun steht er vor dem Bauernhof Tegethoff und erfährt, daß Kirchhöfer´s Albert auch schon tot ist.

Ein Blick auf die Uhr mahnt ihn an die Abfahrtszeit des letzten Autobusses nach Warburg. Auf dem Weg zur Haltestelle hält neben ihm ein Auto an. Er erkennt einen alten Schulkameraden, der sich anbietet ihn mit nach Warburg zu nehmen. Unterwegs erzählen sich die beiden noch manchen Streich aus ihrer Schulzeit.

Auf Wiedersehen!

 

[1] Frau Tegethoff war eine geborene Koch.

[2] Im Gebäude gab es früher eine Schmiede.

 

 

Ha gie olle hort?                            

In Welle sölln die  UFOS  gelandet sien!

In einem Giobbe lag uppen Komposthaupen  hümmer Untüch, wat da nie hingehorde. Dei Nabarn härren et nie druppeschmitten, säget se. Drümme blitt nah der Meinung det Besitzers nur jöbbrig, dat eine UFO-Besatzung da landet sien mutt und den Schitt da hingerlaten hätt.

Nah Upstellung det hie afgebildeten Schildes hätt de Spauk uppehort.

 

Ein neuer Verein in Welda – GWV

Der Betrieb und die Unterhaltung der im Eigentum der Stadt Warburg stehenden Hallen in den Ortsteilen wurden für die Stadt Warburg auf Grund der angespannten Finanzlage zu einer nicht mehr tragbaren finanziellen Belastung.

Die Stadt ist daher bestrebt, die Bewirtschaftung der Hallen einem Hallenförderverein oder Gemeinschaften der örtlichen Vereine wie in einem Mieter-Vermieter-verhältnis in Eigenverantwortung zu übertragen.

Bei den Beratungen im Ortsbeirat stellte sich heraus, daß kein Weldaer Verein bereit und in der Lage war, die Bewirtschaftung der „Iberg-Halle“ allein zu übernehmen. Man glaubte jedoch die Bewirtschaftung gemeinsam bewältigen zu können und beschloß daher die Gründung des Vereins

 

„Gemeinschaft der Weldaer Vereine e.V.

-Förderverein Iberg-Halle-.

Zur Gründungsversammlung am 11.De-zember 1995 trafen sich die Vereinsvorstände in der Gastwirtschaft „Central“. Es wurde folgender geschäftsführender Vorstand des neuen Vereins gewählt:

1. Vorsitzender:           Hans Bodemann

2. Vorsitzender:           Peter Dillmann

Kassierer:                    Heinz Marquardt

Stellv.Kassierer:          Otto Flaskamp

Schriftführer:               Franz Petry

Stellv.Schriftf.:             Dieter Dewenter

Der Ortsvorsteher, der Ortsheimatpfleger des Stadtteils Welda und der Hallenwart gehören dem Vorstand als beratende Mitglieder an.

Als Hallenwart wird Alfons Bodmann fungieren. Voraussichtlich kommt am 1. Nov. 1996 Peter Dillmann als zweiter Hallenwart hinzu.

Die Vertreter der anwesenden Vereine erklärten den Beitritt ihres Vereins vorbehaltlich der Zustimmung der jeweiligen Mitgliederversammlung. Der DRK-Ortsverein kann dem Förderverein aus satzungsrechtlichen Gründen nicht beitreten. Er ist jedoch bereit, Fördermitglied zu werden.

Zwischen der Stadt Warburg und dem neuen Verein ist nun eine Nutzungsvereinbarung abzuschließen, in der die Rechte und Pflichten der Stadt Warburg und des neuen Vereins geregelt werden.

Satzung

Gemeinschaft der Weldaer Vereine e.V.

-Förderverein Iberg-Halle-

 

§ 1 Name und Sitz des Vereins

Der Verein führt den Namen

„Gemeinschaft der Weldaer Vereine“ –Förderverein Iberg-Halle-

und hat seinen Sitz in Warburg-Welda.

Der Verein ist am 11.12.1995 gegründet worden und soll in das Vereinsregister beim Amtsgericht Warburg eingetragen werden. Der Vereinsname wird dann mit dem Zusatz „e.V.“ versehen.

§ 2 Zweck des Vereins

 Der Verein bezweckt

  1. a) die Pflege und Förderung der Dorfge- meinschaft,
  2. b) die Betreibung der im Eigentum der Stadt Warburg stehenden Iberghalle als öffentliche Einrichtung im Sinne          des § 18 Gemeindeordnung NW       und der Nutzungsvereinbarung zwi- schen der Stadt Warburg und dem         Verein, insbesondere die Förderung der Vereinstätigkeit der heimischen Vereine durch Bereitstellung und      Unterhaltung der Räumlichkeiten.

 § 3 Geschäftsjahr

Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

§ 4 Mitgliedschaft

(1) Mitglied des Vereins kann jeder Weldaer Verein/Verband werden.

(2) Über den schriftlichen Aufnahmeantrag entscheidet die Vertreterversammlung.

(3) Die Mitgliedschaft endet

  1. a) durch freiwilligen Austritt, der dem Vorstand schriftlich anzuzeigen und nur am Ende des Geschäftsjah-  res möglich ist,
  2. b) durch Auflösung des Mitglieds- Vereins,
  3. c) durch Ausschluß aus dem Verein, der durch die Vertreterversammlung beschlossen wird,

wenn ein Mitglieds-Verein /Verband die Satzung des Vereins gröblich mißachtet oder sich vereinsschädigend verhält.

(4) Einzelpersonen können als Fördermitglieder ohne Stimmrecht beitreten

Nach Beendigung der Mitgliedschaft geht jedes Anrecht an dem Verein und seinem Vermögen verloren.

§ 5 Mitgliedsbeitrag

Die Mitglieder zahlen einen jährlich Mitgliedsbeitrag von 100,–DM pro angefangene 100 Mitglieder.

Fördermitglieder zahlen einen Jahresbeitrag von mindestens 30,–DM.

§ 6 Organe des Vereins

Die Organe des Vereins sind

  1. a) die Vertreterversammlung und
  2. b) der Vorstand.

Die Mitarbeit in den Organen ist ehrenamtlich.

§ 6 Vertreterversammlung

(1) Die Vertreterversammlung ist oberstes Vereinsorgan.

(2) Die Vertreterversammlung setzt sich aus Vorstandsmitgliedern der Mitglieds-Vereine/Verbände zusammen, wobei jeder Verein/Verband pro angefangene 100 Mitglieder 1 Vertreter stellt.

(3) Die ordentliche Vertreterversammlung findet einmal jährlich als Jahreshauptversammlung statt.

(4) Weitere Vertreterversammlungen können jederzeit einberufen werden, wenn das Vereinsinteresse es erfordert.

Sie müssen einberufen werden, wenn dies durch mindestens einem Viertel aller Mitglieds-Vereine oder durch den Vorstand unter schriftlicher Angabe der Gründe verlangt wird.

(5) Die Einberufung der Vertreterversammlung erfolgt durch den 1. Vorsitzenden, im Falle seiner Verhinderung durch den 2. Vorsitzenden oder durch ein anderes Vorstandsmitglied, mindestens zwei Wochen vorher schriftlich an die Vorsitzenden der Mitglieds-Vereine und an alle Vorstandsmitglieder unter Mitteilung der einzelnen Punkte der Tagesordnung.

(6) Die Vertreterversammlung wird vom 1. Vorsitzenden geleitet, im Falle seiner Verhinderung vom 2. Vorsitzenden oder einem anderen Vorstandsmitglied.

(7) Jede ordnungsgemäß einberufene Vertreterversammlung ist beschlußfähig.

Die Beschlüsse der Vertreterversammlung werden mit einfacher Mehrheit gefaßt; bei Stimmengleichheit ist der Antrag abgelehnt.

Abgestimmt wird grundsätzlich durch Handzeichen. Auf Antrag eines Vertreters ist durch Stimmzettel abzustimmen.

(8) Zur Änderung der Satzung ist eine Mehrheit von zwei Dritteln der erschienenen Vertreter erforderlich. Ein entsprechender Antrag muß auf der Tagesordnung der Einladung enthalten sein.

(9) Die Vertreterversammlung hat folgende Aufgaben:

  1. a) die Wahl des Vorstandes,
  2. b) die Wahl der Kassenprüfer,
  3. c) die Entgegennahme des Jahres- und Kassenberichts,
  4. d) die Entlastung des Vorstandes,
  5. e) die Beschlußfassung über Satzungsänderungen,
  6. f) die Festsetzung von Mitgliedsbeiträgen,
  7. g) die Entscheidung über Aufnahme und Ausschluß von Mitglieds-Vereinen,
  8. h) die Beschlußfassung über die Auflösung des Vereins,
  9. i) Berufung eines Hallenwartes.

§ 8 Vorstand

(1) Dem geschäftsführenden Vorstand gehören an:

  1. a) der 1. Vorsitzende,
  2. b) der 2. Vorsitzende,
  3. c) der 1. Kassierer,
  4. d) der 2. Kassierer,
  5. e) der 1. Schriftführer,
  6. f) der 2. Schriftführer.

Der geschäftsführende Vorstand erledigt die laufenden Vereinsgeschäfte, insbesondere die Verwaltung des Vereinsvermögens und die Ausführung der Beschlüsse der Vertreterversammlung.

(2) Der Ortsvorsteher und der Ortsheimatpfleger des Stadtteils Welda und derHallenwart der Iberg-Halle gehören dem Vorstand als beratende Mitglieder an.

(3) Vorstand im Sinne des § 26 BGB sind: der 1. Vorsitzende und der stellvertretene Vorsitzende, die den Verein gerichtlich und außergerichtlich vertreten. Der 2. Vorsitzende wird im Innenverhältnis nur tätig, wenn der 1.Vorsitzende verhindert ist.

(4) Die Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands werden durch die Jahreshauptversammlung für die Dauer von 3 Jahren gewählt.

Bei vorzeitigem Ausscheiden eines Vorstandsmitgliedes wählt die Vertreterversammlung bis zum nächsten Wahltermin in der Jahreshauptversammlung einen Ersatzmann.

Abwesende können nur mit ihrer vorherigen schriftlichen Zustimmung gewählt werden.

(5) Die Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes verwalten ihr Amt als Ehrenamt und haben nur Anspruch auf Erstattung ihrer barer Auslagen.

(6) Die Einberufung des geschäftsführenden Vorstandes und der beratenden Vorstandsmitglieder erfolgt durch den 1. Vorsitzenden, im Falle seiner Verhinderung durch den 2. Vorsitzenden oder durch ein anderes Vorstandsmitglied, mindestens 1 Woche vorher schriftlich unter Mitteilung der einzelnen Punkte der Tagesordnung.

Auf Verlangen von mindestens einem Drittel aller Vorstandsmitglieder muß der Vorstand einberufen werden.

(7) Der Vorstand ist beschlußfähig, wenn alle Vorstandsmitglieder eingeladen und 4 Mitglieder erschienen sind.

(8) Beschlüsse des Vorstandes werden mit einfacher Mehrheit gefaßt. Bei Stimmengleichheit ist der Beschluß abgelehnt.

§ 9 Niederschriften

Über alle Sitzungen der Vereinsorgane sind vom Schriftführer Niederschriften zu fertigen.

Diese müssen die Tagesordnung, die Anträge, die Beschlüsse und die Abstimmungsergebnisse enthalten. Die Niederschriften werden vom Versammlungsleiter und vom Schriftführer unterzeichnet.

§ 10 Kassenprüfer

(1) Die Jahreshauptversammlung wählt alle 2 Jahre zwei Kassenprüfer und einen Ersatzkassenprüfer.

(2) Die Kassenprüfer haben jährlich kurz vor der Jahreshauptversammlung eine Kassenprüfung vorzunehmen und darüber in der Jahreshauptversammlung zu berichten.

§ 11 Auflösung des Vereins

(1) Die Auflösung des Vereins kann nur durch eine Vertreterversammlung beschlossen werden, auf deren Tagesordnung die Beschlußfassung über die Vereinsauflösung den Mitglieds-Vereinen angekündigt worden ist, wenn zwei Drittel der Vertreter anwesend sind und von diesen zwei Drittel für die Auflösung stimmen.

Wenn keine zwei Drittel der Vertreter anwesend sind, muß eine neue Vertreterversammlung einberufen werden. In diesem Fall entscheiden zwei Drittel der erschienenen Vertreter über die Auflösung des Vereins.

(2) Bei Auflösung des Vereins fällt das Vereinsvermögen den Mitglieds-Vereinen anteilig gemäß der jeweiligen Mitgliederzahl zu.

Diese Satzung wurde in der Gründungsversammlung am 11.12.1995 genehmigt und von den Vertretern der Mitglieds-Vereine/Verbände unterzeichnet:

(Peter Dillmann)                     (Dieter Dewenter)

____________________      ________________

Heimatschutzverein e.V.         Kolpingsfamilie

 

(Marlene Brand)                     (Heinz Marquardt)

___________________        _______________________

Kath. Frauengemeinchaft       Kolpingsfam.-Sportabt. e.V.

 

 (Jürgen Obersieebrasse)       (Reinhard Wennekamp)

___________________         _______________________

Spiel- und  Sportverein e.V.     Anglerverein e.V.

 

 (Wendelin Drude)                   (Oswald Blömeke)

___________________        ________________________

Musikverein                             Freiwillige Feuerwehr-Löschgruppe Welda-

 

Der Förderverein ist darauf angewiesen, daß sich die Halle durch Mieteinnahmen trägt. Es werden daher folgende Mieten und Nebenkosten erhoben:

Miete pro Tag

für die Halle                           DM 300,00

für die ½ Halle                       DM 150,00

für den Werkraum                 DM   60,00

Nebenkosten nach Verbrauch:

Heizkosten           cbm/Gas   DM     0,55

Stromgeld             kWh          DM     0,60

Wassergeld           cbm          DM     3,10

Abwasser              cbm          DM     6,70

Müllabfuhr           cbm            DM   80,00

Sonstige Nebenkosten          DM   25,00

Leihgebühr für Bestuhlung ist noch nicht festgesetzt. Der vorher als Kaution zu hinterlegende Betrag von 150,–DM wird bei der Endabrechnung abgezogen.

 

Flurbezeichnungen in der Weldaer Gemarkung

In Nr. 1 der Weldaer Heimatblätter hatte ich auf Seite 20 eine Karte mit den mir bekannten Flurnamen veröffentlicht. In den folgenden Tabellen sind jedoch Flurnamen enthalten, die ich nicht zuordnen kann. Sollte ein Leser Flurnamen lagemäßig bestimmen können, die auf der Karte noch nicht verzeichnet sind, bin ich für eine entsprechende Mitteilung dankbar. Die Karte ist auf der letzten Seite dieser Ausgabe nochmals abgedruckt.

Landschatzung 1672 Prozeßakten Sommer

 um 1720

Bürgerbuch

1707-1796  S.17

Gemeindetagebuch 1819  S.66 Urkarte 1835
Alern- In den       Aas Scherne
Allen Kostersgrundt- In der   Aleren– Die Ahlern– Im
Alten Felde- Auf dem   Ascherne– Bei der Alten Welda
Alten Felde- in dem Wildzaune   Alten Felde- Auf dem Alte Feld
Alten Graben- bei dem   Am grünen Wege
Alten Welle       Auf´m Hohlwege
Aschern     Austerfeld
Aschernen- Auf dem       Austerwiesen
Becke- Auf der   Bohme– Im
Berghof Bach- Am Hörlischen Wege Bornemannsgrund
Berghoffen- Bober den     Bache– In der tiefen Brede– Gelbe
Berghoff- Garten der     Baumgarten- Unterster Breide
Berntorgestücke   Beumeltenberg Breite– Die
Becke- An der     Blömiken Garten- Hinter dem Brücke– Vor der
Bicke- An der Breide– Gelbe   Bornemannsgrund Brückenfeld
Brügge- Bei der Breide– Ibersche   Breide– Die gelbe Bunte Wiese
Brügge- Vor der   Brücke– Vor der Dammwiese
Brumnerten Berge     Diebeskuhle
Bungenthal- Im Diekfeld
Damme- Bober dem     Durchgenge
Depen Wiese     Eisenweg
Depenbenken- In den     Eisenweg– Am
Deuffelstert Elkenkammer
Dufen Barke- In der       Fahlenbrede
Erlenpotte- An dem       Fickelberg
Erlenpott- Der       Finkenroen
Elikenkammer- In der       Garkuchen
Erpe- Bei der   Erpe Erpe– Daselbst auf die stoßend Germeterfeld
Fahlenbrede       Graben– Vor dem
Finck- Auf dem Finckenraden   Finkenrohn– Im Grünen Wege– Am
Finckenrodde– Am       Hanklinge
Finkes- Jenseits des     Garten- Hinter dem Haseloh
Germeter Holze- Vor dem   Germeter Holz- Vor dem Haue– Auf´m
Haken– An dem     H.Heischen (Hl.Häuschen)- Hinter dem Hermekensäcker

 

Landschatzung 1672 Prozeßakten Sommer

 um 1720

Bürgerbuch

1707-1796  S.17

Gemeindetagebuch 1819  S.66 Urkarte 1835
       
Hanckelinge- An der Hankelinge– Die mittelste Hohlwege– Auf´m
Hasenloh- In dem Hankelinge- Auf der Holzacker
Haue- Unter dem Hankelingen-Grund Hoppenberg
Haue- Auf dem Höfen– Breide hinter den Hankelinge– Die schiebe  
Höfen- Hinter den Höfen– Hinter den Hankelingengrund– In den hintersten  
Holle Wege- Auf dem   Haselau- am Holze  
Hoppenberge– An dem   Haue– Auf dem  
Hoppenberge- Hinter dem Hörlische Wiese- Bei der
Hoppenberge- Hinter dem …. an der Leimenkuhle   Holze- Am
Hoppenberge- Vor dem   Hoppenberg Ibenke
Iberg   Hude Kamp– Der Iberg
Iberge- Vor dem   Immenschoppen Iberger Feld
Kälberhege Kalkborn– Breide bei dem Jahr Kuche– Der Kaeberäcker
Kaulwiese- In der Keberacker– Am Kamp– Vorderste
Kerne- In der Kelber Breide– Die Kamp– Mittlere
Kesperbaum- Bei dem Kerne– Die  
Kespohlen Keßpöhlen  
Keuermker- An dem  
Kirchhoffe- Hinter dem Kirchhofe– Hinter dem   Kanstein
Kirchwege- Am   Kekelberg
Klee- Auf dem Klee– Auf´m
Kleinen Feld- Auf dem     Kleine Feld
Kohlwiesen- In der     Kohlwiese
Königsberge- Am Knochen– Am Königsberg- Auf dem Königsberg– Auf´m
Könnigesberge- Am Kretbusch
Konningsberg   Krümeling
Kostersgrundt   Kuhäcker
Kreggen Brede  
Kreuerackern      
Krummelinge    
Krumpohle- In dem    
Kuhacker- Der      
Kulter Koninge- An dem    
Kümmelberg- Der Kümmelberg Kümmelberg
Kurzen Wanne- In der   Laubrede
Laue   Laue- Am Laubusch

 

Landschatzung 1672 Prozeßakten Sommer

 um 1720

Bürgerbuch

1707-1796  S.17

Gemeindetagebuch 1819  S.66 Urkarte 1835
     
Lauke- Bei der Lauke Lauke– Hinter der
Laukeplatz- Am   Lingomansweg   Lauke– Vor der
Leimekuhlen- Auf der    
Leimekuhlen- In der    
Luhmolle   Luhmühle– Auf der Luhmühle– Auf der
Mesche- auf dem  …. in Cölnischer Hoheit      
Meske- auf dem ….in Cölnischer Hoheit      
Menge- Auf der Mesche- Auf der Menge Menge Menge– Bei der
Menge- Bei der   Mittelberg– Vor´m
Menge- Boben der … in Cölnischer Hoheit    
Mollenberg Mühle– Saure Wiese bei der   Mühlenberg
Mollenhoff Mühlenwiese– Breide über der   Mühlenbreite
Mollenmersch
Mollenwiese- In der    
Molmesche    
Molmische- In dem    
Neuen Kirchhoffe- bei dem    
Oster Weide Osterbrande– Am  
Oster Feld  
Papenthal   Papental
Perlenseite Perlseite Perelseite
Rabensholle Rabensloch- In dem Rabensloh
Rade- Im   Rade– Im
Rauhen Kampen- Auf dem Richterland Restebeutel
Richter Tonies Grundt- In Richterwiesen– Die Roten Kreuz– Beim
Sambtwiese- Bei der Sage Mühle– An der Runtebreite– Die
Sauerdute- In der Sadute– In der Sardute– Die Sametwiese
Schalkesthal   Samtwiese
Schalksthale– Im Schalksthale- Im Schalkstal
Schellen Grundt   Schelengrund– In der
Schellengrundt- In der    
Schlorberg Schlorweg Schlon- Die Schlo– Auf der
Schloeberge- Am    
Schmalen Lauke Spiegel-Garten  

 

Landschatzung 1672 Prozeßakten Sommer

 um 1720

Bürgerbuch

1707-1796  S.17

Gemeindetagebuch 1819  S.66 Urkarte 1835
 
Siebenackern   Siebenäcker
Siebenäckern- Auf den   Siek
  Sprengel
Sieck   Steinacker
Sieke- Auf dem Steinweg-Garten Steinkuhle
Spille- Die Spillen– An der   Steinwiesen
Steinhaupen- Bei dem Steinwiese– Die Stockbreeite
  Stohberg
Steinwiesen   Teimerg
Tilenbusch   Teufelsstert
Tilenbusche- Bei dem Struberg Tiefenwiesen
Ulenholle   Tielenbusch
Vahlenbrede- Auf der   Tielenbusch– Am
Valenbrede Teichhöwe– Die Twiste
Walraben- An dem Tohten Howe– Vor dem Twiste– Alte
Weglänge- An der Vahlen Breide am Dresch– die Wallraben– Vor dem
Wasser- Über dem   Wallrabenbusch
Wellerberge- Auf dem Wellerbrock– das Große   Wanne
Wellerberge- An dem Wiese– Saure Volkmarser-Weg- Am Wanne– Kurze
Wellerorte- An dem Winkel– Der Wellerberg– Auf dem Warburger Wege– Am
Wittmarbrügge- Bei der Winkelwiese Wittmarsche Wiese Weldaer Berg– Unter´m
Wolfskampe- In dem   Wellerberg
Wutskesthale-? Im Wiese- Depen   Weterwege– Am
Zäunen– Hinter den Zielen Pott Wolfstal
  Wolftal– Vor´m

 

Aus der Dorfchronik 1995

12.02. Die Kolpingsfamilie hatte zum Karneval in die Iberghalle eingeladen und alle waren gekommen. Buntes Treiben versprach die Aufschrift auf dem Elferrats-Podest. Und das beschrieb genau das, was die Närrinnen und Narren geboten bekamen. Damit auch die Kinder richtig närrisch sein konnten veranstaltete die Kolpingsfamilie am

26.02. Kinderkarneval.

15.02. Die Gaststätte „Central“ wird von dem Eigentümer, Edmund Drude, an den Griechen Dimitrios Sidiropoulos verpachtet. Es kann jetzt dort griechisch gespeist werden.

19.03. Kolpinggedenktag der Kolpingsfamilie in Verbindung mit dem Bezirkstreffen der Kolpingsfamilien. Die elf Kolpingsfamilien des Bezirkes Altkreis Warburg kamen zu ihrem jährlichen Einkehrtag in Welda zusammen. Nach der Feier der heiligen Messe wurde das Treffen in der Iberghalle mit einem Frühstück fortgesetzt. Der Diözesangeschäftsführer Werner Sondermann referierte zu dem Thema „Entwicklungshilfe eines katholischen, sozialen Verbandes -dargestellt am Beispiel Mexiko“.

Im Rahmen dieser Veranstaltung  wurde Hans Bodemann für besondere Verdienste für die Tätigkeit im Bezirksverband Altkreis Warburg und als langjähriger Vorsitzender der Kolpingsfamilie Welda geehrt. Er bekam durch Werner Sondermann die Ehrenplakette des Diözesanverbandes verliehen, die vor allem die Verbindung zwischen der Familie und der Politik aufzeigen soll. Diese Plakette wurde erst zum zweiten Mal verliehen.

April: Nr. 10 der Weldaer Heimatblätter mit der Fortsetzung „Mein Leben“ von Ferdinande v. Brackel erscheint.

14.04. Karfreitag. Bluspendetermin in der Iberghalle. Es waren 117 Spender erschienen.

16.04. Ostersonntag. Konzert des Musikvereins in der Iberghalle.

25.04. Die Kath Frauengemeinschaft macht eine Theaterfahrt nach Kassel zur Operette „Land des Lächelns“

28.04. Ca. 50 Landfrauen aus Wolfhagen besuchen Welda und werden vom Ortsheimatpfleger durch die Kirche geführt.

30.4. Erstkommunion für 8 Kinder in Welda.

16.05. Ca. 40 Freiwillige treffen sich an der Alten Mühle zur Durchführung von Pflegemaßnahmen im Dorf.

22.05. Um 930 Uhr begeht die Kreiskommission unser Dorf, um festzustellen, ob Welda am Landeswettbewerb teilnehmen kann.

24.05. in Brakel wird in der Landw. Kreisstelle bekanntgeben, daß Welda am Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ teilnimmt.

25.05. Christi Himmelfahrt, Frühlingsfest des Musikvereins am Musikhaus. Vorher Hl. Messe vor dem Feuerwehrgerätehaus.

30.05. Firmung von 9 Firmlingen durch Weihbischof Dr. Bode.

11.06. Der DRK-Ortsverein Welda veranstaltet an der DRK-Unterkunft an der Alten Warburger Straße den diesjährigen Basar.

21.06. Im Hinblick auf den Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ wird ein Tag der Sauberkeit durchgeführt, an dem sich auch die Bundeswehr von Mengeringhausen beteiligt.

28.06. Die Landeskommission besichtigt den Ort und auch das Naturschutzgebiet „Weldaer Berg“ von 16.15 Uhr bis 18.00 Uhr.

01.07. Königschießen. Karl-Heinz und Birgit Multhaupt sind die diesjährigen Majestäten.

02.07. Die Agatha-Prozession wird zum Haus Kampe (letztes Haus im Fahrweg) durchgeführt.

04.07. In der Vertreterversammlung der Volksbank Warburg e.G. wird der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Bruno Hake wegen Erreichen der Altersgrenze verabschiedet. Er erhält in Anerkennung und Würdigung der besonderen Verdienste in der genossenschaftlichen Arbeit die Ehrennadel in Gold des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes e.V. Als Aufsichtsratsmitglied für Welda wird Johannes Multhaupt gewählt.

07.07. Der Anglerverein Welda 1970 e.V.  begeht sein 25-jähriges Vereinsjubiläum in der Iberghalle.

11.07.Die Weldaer Abordnung, bestehend aus 32 Personen,  erfährt in der Stadthalle in Neuss, daß Welda beim Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ eine Silberplakette und einen Sonderpreis errungen hat. Die Preise sind mit je 2500,– DM dotiert. Den Sonderpreis gab es für die Pflege des Kalkmagerrasens auf dem Weldaer Berg. An dem diesjährigen Wettbewerb hatten 1255 Dörfer teilgenommen, von denen sich 69 qualifiziert hatten und in Neuss an der Bekanntgabe der Preise teilnahmen. Die Stadthalle Neuss war mit ca. 2500 Menschen überfüllt. Anschließend wurde noch die Landesgartenschau in Grevenbroich besucht. Am 21.10. werden in Schmallenberg die Siegerehrungen vorgenommen.

15.16.17.07. (Samstag, Sonntag, Montag) Schützenfest.

24.07. Montag stürzte Gerhard Isermann vom Gerüst bei seinem Arbeitgeber, der Brauerei Kohlschein in Warburg, Kuhlemühle. Er war sofort tot, 53 Jahre alt. Er hatte am Freitag, dem 28.07. eine Beerdigung unter sehr zahlreicher Beteiligung der Einwohner, seiner Arbeitskollegen und der Vereine. Das anschließende Kaffeetrinken fand in der Iberghalle statt. Der gleichzeitig durchzuführende Blutspendetermin wurde daher in die Klassenräume der Schule verlegt. Es waren nur 69 Spender erschienen.

August: Nr. 11 der Weldaer Heimatblätter mit der Fortsetzung „Mein Leben“ von Ferdinande v. Brackel erscheint.

27.08. Am Feuerwehrgerätehaus fand das Kinder- und Familienfest statt, das von der Weldaer Löschgruppe ausgerichtet wurde. Im Rahmen dieses Festes wurde Pastor Alfons Weskamp als Mitglied der Löschgruppe aufgenommen.

01.09. – 03.09. Studienfahrt des Heimatschutzvereins nach Dresden.

02.09. Die von der Kolpinsfamilie durchgeführte „Aktion Rumpelkammer“ war wieder ein voller Erfolg.

06.09.Mittwoch veranstaltete der Frauenarbeitskreis des DRK-Ortsvereins Welda mit den Senioren des Dorfes einen Ausflug. Mit einem Bus der Firma Reifer ging es um 13.00 Uhr nach Kassel, wo die Reisegesellschaft ein Schiff bestieg, mit dem eine zweistündige Fahrt auf der Fulda unternommen wurde. Nach der Rückkehr mit dem Bus trafen sich die Teilnehmer zu einem gemeinsamen Abendessen in der DRK-Unterkunft an der Alten Warburger Straße.

10.09. Die Kolpingsfamilie macht eine Familienradwanderung „Rund um den Desenberg“.

08.10. Das diesjährige Stadtkönigschießen fand in Welda statt.

15.10. Sonntag. Der Adolph-Kolping-Kindergarten hatte zu einem Tag der offenen Tür und einem Erntedankfest eingeladen. Anlaß zum Tag der offenen Tür war die Fertigstellung der Räume im Dachgeschoss der alten Mühle. Es wurden dort ein Intensivraum für den Kindergarten und ein Raum für eine Heimatstube, überwiegend in Eigenleistung, ausgebaut. Nachdem Pastor Alfons Weskamp die Räume gesegnet hatte, konnte die Bevölkerung die Räume besichtigen und dort Kaffee und Kuchen zu sich  nehmen, der von der Bevölkerung gespendet war. Der Erlös daraus soll der Restfinanzierung dienen.

21.10. Samstag. 9.00 Uhr Abfahrt mit dem Bus nach Schmallenberg. Entgegennahme der Silbermedaille des Landeswettbewerbes 1995 „Unser Dorf soll schöner werden“. Preisverleihung durch die Ministerin Bärbel Höhn. Neben der Silbermedaille erhielt Welda einen Sonderpreis der Nordrhein-Westfalen- Stiftung für die Pflege des Kalkmagerrasens auf dem Weldaer Berg. Jeder dieser Preise war mit 2500,–DM dotiert, sodaß die angereisten 45 Weldaer Bürger als Lohn für ihre Mühen 5000,–DM in Form von Schecks mit nach Hause nehmen konnten. Nach Schluß der Veranstaltung in der schönen Schmallenberger Festhalle wurde noch das Bundesgolddorf des Jahres 1995, Niedersorpe, besucht und von dort manche Anregung für die weitere Arbeit mitgenommen.  Auf der Rückfahrt beim Kaffeetrinken auf dem „Kahlen Asten“ brachte der dortige Wirt, Herr Deimer, die Reisegesellschaft mit einer Drehorgel in die nötige Stimmung. Die anderen Gäste des Lokals waren der Meinung, daß dort eine Silberhochzeit gefeiert würde, weil die Weldaer Silberschleifen trugen. Nach der Rückkehr in Welda um 19.45 Uhr war Gelegenheit die Vorabendmesse zu besuchen, die heute durch das holländische Ensemble „RAPHAEL“ besonders schön gestaltet wurde.

11.11. Die diesjährige St.Martins-Feier wurde von der Kolpingsfamilie und vom Kindergarten gestaltet.

16.11. Donnerstag. 19.00 Uhr veranstaltete die Stadt Warburg in der Diemelhütte ein Treffen der ehemaligen Ratsmitglieder der früheren Gemeinden, zu dem auch die Ortsheimatpfleger eingeladen waren. Es wurde Rückblick auf die vergangenen 20 Jahre gehalten.

17.11.19.30 Uhr veranstaltete die CDU-Ortsunion Welda ein Grünkohlessen im Gasthof „Central“, das sehr gut besucht war (41 Personen).

24.11. 18.00 Uhr bricht ein Feuer in dem Neubau (Holzbauweise) des Franz Josef Kuhaupt in der Straße „Zu den drei Steinen“ aus. Das Dachgeschoß wurde fast völlig zerstört. Die Feuerwehr hatte Schwierigkeiten mit der Wasserversorgung zu dem hochgelegenen Haus und mußte das Löschwasser aus den Teichen herantransportieren.

06.12. 18.00 Uhr kam der Nikolaus zu den Kindern in der Iberghalle.Nach einem Umzug mit dem Nikolaus durch das Dorf erhielten die Kinder eine Tüte mit Leckereien, sofern die Eltern vorher einen Bon (4,–DM) erworben hatten. Die Blaskapelle des Musikvereins begleitete den Umzug und spielte auch in der Halle Nikolaus- und Weihnachtslieder. Dabei hatte auch die Blockflötengruppe (6-8jährige Kinder) ihren ersten öffentlichen Auftritt. Veranstalter war in diesem Jahr die Freiw. Feuerwehr.

11.12. 20.00 Uhr fand die Gründungsversammlung der GWV = Gemeinschaft der Weldaer Vereine e.V. -Förderverein Iberg-Halle- im Gasthof Central statt. Alle Weldaer Vereine sind Mitglieder dieser Gemeinschaft. Der Ortsverein Welda des Deutschen Roten Kreuzes kann aus satzungsmäßigen Gründen kein ordentliches Mitglied werden. Als Fördermitglied wird das DRK jedoch die Aufgaben der GWV unterstützen. Die Mitgliedsvereine zahlen einen Jahresbeitrag von 100,–DM je angefangene 100 Mitglieder.

In der Gründungsversammlung wurde folgender Vorstand gewählt:

1. Vorsitzender:                                Hans Bodemann

2. Vositzender:                                 Peter Dillmann

Kassierer:                                         Heinz Marquardt

Stellv. Kassierer                               Otto Flaskamp

Schriftführer:                                    Franz Petry

Stellv. Schriftführer:                          Dieter Dewenter

Zwischen der Stadt Warburg und der GWV wird eine Nutzungsvereinbarung abgeschlossen werden, nach der dem Förderverein die Nutzung und die Bewirtschaftung der Iberg-Halle übertragen wird.

25.12. Der Fernsehsender „NTV“ berichtet über den Ausbau der Mühle zum Kindergarten.

29.12. Freitag, Blutspendetermin in der Iberghalle. Es waren 86 Spender erschienen.

 

Das Heimatblatt von Welda als PDF Datei herunterladen:

Weldaer Heimatblatt Nr.12 April 1996