Mitfahrbank verbessert Mobilität in Welda
Menschen, die nicht mobil sind, haben es auf den Dörfern manchmal schwer. Die Stadtbuslinie W3 nach Warburg oder Volkmarsen fährt in Welda tagsüber nahezu stündlich, aber samstags nur wenige Male und sonntags nie.
Die Dorfgemeinschaft Welda hat sich dazu entschlossen, zur Verbesserung der Mobilität eine Mitfahrbank am Ortsausgang aufzustellen.
Schild MitfahrbankOrtsvorsteher Hubertus Kuhaupt ist in den letzten Jahren in Gesprächen mit Senioren aus dem Dorf auf die Lücken im Busliniennetz nach Warburg angesprochen worden. Der Weg in die Stadt kann ohne eigenes Auto zum Problem werden.
„Ein gutes Mobilitätsangebot im ländlichen Raum ist wichtig, um auch in Zukunft attraktive Lebensbedingungen für ältere Menschen und Jugendliche zu gewährleisten“, ist sich der Ortsvorsteher der Bedeutung des Themas bewusst.
Zunächst hatte er für die Seniorenunion einen Kontakt zum Verkehrsunternehmen BahnBus Hochstift GmbH hergestellt. Mitarbeiterin Monika Krahn war daraufhin zum Seniorentreff gekommen und hatte die Stadtbuslinien in Warburg und die Möglichkeiten des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) vorgestellt. Das war für die Senioren sehr hilfreich. Als Kuhaupt bei der weiteren Recherche zu dem Thema auf Mitfahrbank-Projekte in der Eifel gestoßen war, fand er die Idee gut. Er schlug dem Ortsbeirat die Aufstellung einer Mitfahrbank vor und bekam sofort die Zustimmung.
Das Prinzip der Mitfahrbank ist einfach: dazu benötigt man eine Bank an verkehrsgünstiger Stelle im Ort und ein Schild, mit dem das Fahrtziel angezeigt wird. Dann muss sich der Fahrgast nur noch auf die Bank setzen und warten, bis ihn jemand mitnimmt. Darüber hinaus kann die Bank auch einfach nur als Ruhebank genutzt werden.
Mitfahrbank als Angebot, das eine Mobilitätslücke schließt
„Die Bank ist nicht als Massenverkehrsmittel gedacht und soll keine Konkurrenz zum ÖPNV werden“, betont Hubertus Kuhaupt. Sie sei eine kleine Ergänzung, die eine Lücke schließt.
„So eine Mitfahrbank steigert die Mobilität, fördert das soziale Miteinander und dient dem Klimaschutz durch eine bessere Auslastung des Individualverkehrs“, bringt der CDU-Kommunalpolitiker die Vorteile auf den Punkt.
Die Teilnahme ist für Fahrer und Fahrgast vollkommen freiwillig und für den Mitfahrer in jedem Fall kostenlos. Die Benutzung erfolgt auf eigene Gefahr und wird ab 16 Jahren empfohlen.
Für die Erstellung der Weldaer Mitfahrbank sind Materialkosten in Höhe von ca. 200,- Euro angefallen, die über das Ortsbudget bei der Hansestadt Warburg abgedeckt wurden. Die angefallenen Arbeiten wurden durch die Rentner-AG ehrenamtlich in Eigenleistung erledigt.
„Optimal wäre es, wenn im ganzen Stadtgebiet Mitfahrbänke aufgestellt würden“, wünscht sich Hubertus Kuhaupt. „Dann entstünde ein Netzwerk, dass unseren ländlichen Raum ein Stück mobiler und kommunikativer machen würde.“
Eine Anleitung für die Mitfahrbank finden Sie hier.
Standortvorteil gute Verkehrsanbindung
Ob mit Fahrrad, Pkw, Eisenbahn oder Flugzeug – Welda hat eine gute Verkehrsanbindung: Die Anschlussstelle Warburg der Autobahn 44 (Dortmund-Kassel) liegt in der Gemarkung Welda und ist mit dem Pkw in 3 Minuten erreichbar, hier beginnt auch die Ostwestfalenstraße (B 252). Die Bahnhöfe in Warburg und Volkmarsen sind mit dem Pkw in 10 Minuten erreichbar. Der gut ausgebaute Radweg auf der alten Bahntrasse verbindet Welda mit Warburg und Volkmarsen mit dem Fahrrad in jeweils 18 Minuten. Die Regionalflughäfen Paderborn-Lippstadt oder Kassel-Calden sind mit dem Pkw in jeweils 30 Minuten erreichbar.