Herausgegeben vom Ortsheimatpfleger Bruno Hake
Erschienen in zwangloser Folge
Nr. 14 April 1998 14. Jahrgang
Deutsche Soldaten als Kriegsgefangene im amerikanischen Auffanglager in Welda
Im April 1945 richtete die amerikanische Armee in Welda, auf dem Feld gegenüber dem Bahnhof, ein Auffanglager für deutsche Soldaten die in Kriegsgefangenschaft geraten waren ein. Seit Jahren erreichen mich immer wieder Briefe von ehemaligen Insassen dieses Lagers, die übereinstimmend von ihren unsäglichen Leiden berichten.
Viele Weldaer haben den Nachdruck des Büchleins von Benno Tins „In den Pferchen“ erworben und gelesen.
Die nachstehend auszugsweise Wiedergabe von Schilderungen ehemaliger Lagerinsassen mögen als Ergänzung und zur Erhärtung der Schilderungen dienen.
Ein Panzerkommandant der 116. Pz.-Div des ehemaligen Pz. Bat. 16 schreibt am 20. Juli 1995 u.a. folgendes:
„Meine Panzerbesatzung mit mir, kamen im März (1945) in Gefangenschaft, wo wir vom Amerikaner beinahe erschossen wurden, weil noch einer von meinen Kameraden vergessen hatte, die Totenköpfe von der Uniform zu entfernen. Panzermänner trugen Totenköpfe an der Uniform, das hängt damit zusammen, Panzermänner sind die Nachfahren der Husaren-Ulanen. So trug der General v. Mackensen einen großen Totenkopf an seiner Pelzmütze. Er war der letzte damals noch lebende Husaren General.
Als ich im vergangenen Jahr den Ort und die genaue Stelle im Harz aufsuchte, der Ort heißt Sülzheim und lag im Sperrgebiet. Die Stelle war der Friedhof, wo wir bereits unser Grab geschaufelt hatten. Durch einen amerikanischen Panzermann kamen wir mit dem Leben davon. Der Pastor von Sulzheim sagte uns, daß auf dem Friedhof ca. 80 deutsche Soldaten mit Kopfschuß beerdigt waren. Nach meiner Unterredung mit dem Pastor sagte der mir, jetzt könnte er sich auch vorstellen, wie die Leute um´s Leben kamen. Übrigens der amerikanische Soldat hat uns als Panzermänner erkannt. Das nur nebenbei. Nun zu Welda. Ich habe das Lager mitgegründet und auch mit aufgelöst. Nachdem ich mir voriges Jahr das friedliche Dörfchen Welda mal wieder angesehen habe, konnte ich nicht fassen, was hier vor 50 Jahren für Greueltaten geschehen waren. Die normalen Details kann man ja aus dem Büchlein des Kameraden Benno Tins nachlesen. Der damalige Lagerkommandant, ich weiß nicht, ob sein Name jemals bekannt wurde, hat sich im Lager Welda als Richter aufgespielt: fast jeden Tag hat er deutsche Soldaten zum Tode verurteilt. Wie bereits vom Autor dieses Büchleins erwähnt, gab es Österreicher – Sudetendeutsche – Elsässer – Schlesier – Ostpreußen – Westpreußen usw., die sich bereit erklärten für den Ami als Militärpolizei zu arbeiten. Der Kommandant rief z.B. morgens durch sein Megaphon in die Menge, das deutsche Volk hat 80 Millionen Einwohner, davon sind 20 Millionen zuviel, die müssen verrecken und bei euch fangen wir an. Früh morgens rief er durch sein Megaphon: Achtung – Achtung, ich suche den Obersturmbannführer (irgend ein Name) er hat in Rußland (irgendeine Zahl) Menschen erschossen, verurteilte ihn zum Tode, schlug ihn mit seinem Knotenstock fast tot, warf ihn in die Latrine und die Gefangenen mußten ihn zusch…….. . Ich weiß nicht, wie viele auf diese Weise ums Leben kamen. Der Acker hinter Ihrem Haus muß bestimmt fruchtbar sein.
Ist jemals bekannt geworden, wieviele deutsche Soldaten in Welda umkamen? Ich weiß zwar nicht, wie lange das Lager bestand, aber lange war es nicht. Es wurde aufgelöst, als die Ruhr ausbrach.
An eine Episode erinnere ich mich noch gut, wir bekamen nach ca. 6 Tagen die erste Verpflegung, für 12 Mann eine ½ kg. Dose Fettkäse, ohne Brot. Am nächsten Tage 6 Mann ½ kg. Fettkäse, am nächsten Tage 3 Mann ½ kg. und am 4. Tage pro Mann ½ kg. Das Ergebnis war, man konnte den Donnerbalken nicht schnell genug erreichen.
Es gäbe noch mehr zu erzählen. Mein nächstes Lager war Remagen, auch nicht viel besser, aber keine Selbstjustiz. ….. „
Auszug aus einem anderen Bericht:
„ ….. Hinter unserem Wagen war noch einer aufgefahren, der hatte anscheinend ein Lazarett leer gemacht, denn zwischen den Gefangenen waren Krüppel, Bein- und Armamputierte, teilweise in Patiententracht. Die konnten doch wirklich keinem mehr gefährlich werden. Aber die Fahrt ging weiter nach Warburg, da hatte ich noch nicht gedacht, daß dies mal meine zweite Heimat werden sollte. Auf der Fahrt durch die Altstadt wurden uns von den Bewohnern aus ihren Fenstern Brot und Eßwaren zugeworfen. Aus einem Haus, gegenüber der Altstadtschule, flog mir ein Kanten Brot ins Gesicht, meine Nase blutete, aber das Stück Brot hatte schon Abnehmer gefunden.
Wir kamen nun nach Welda, wo wir hinter dem Bahnhof unsere neue Bleibe fanden. Beim Ausladen mußte man darauf achten, daß man möglichst vorn oder in der Mitte lief, denn die Letzten und auch die außen Laufenden bekamen mit dem Knüppel oder Gewehr immer etwas ab. Es ging ihnen nicht schnell genug, die Gefangenen ins Camp zu treiben. Jetzt lagen wir nun auf dem Acker, nichts zu essen und nichts zu trinken, und immer kamen neue Transporte. Der Röhrig und ich lagen zusammen, aber von Martin haben wir nichts mehr gesehen. Es wurden einige Leute zum Sammeln von Munition, die wohl an den Straßen lag, gesucht. Röhrig hatte Glück und fuhr mit. Er hatte noch eine kleine Aktentasche leer zum Draufsitzen, die er mir anvertraute. Er sagte noch: „ Will mal sehen, wie das klappt, dann nehme ich dich das nächste Mal auch mit.“ Bis heute habe ich ihn nicht mehr gesehen.
Im Weldaer Lager waren trostlose Zustände, eine nicht zu beschreibende Behandlung. Ehemalige KZ-Insassen suchten ihre Peiniger und Lagerwachen. Sie schlichen durch alle Reihen des Lagers, und alle Verdächtigen wurden im Bahnhofsgebäude vernommen. Von denen, die mitgenommen wurden, hat man nichts mehr gesehen. Einige Bauern aus Welda brachten jetzt Wasser, aber da alles weggenommen wurde, hatte man nicht mal ein Gefäß. Eine alte Konservendose war hier schon eine Rarität
Nachdem wir drei Tage hier gelegen hatten, kam das Gerücht, wir würden mit Bahntransport in ein Entlassungslager gebracht. Tatsächlich kam ein langer Güterzug mit offenen Waggons. Jetzt mußte es wieder schnell gehen, denn die Hinteren bekamen wieder Schläge, so lange, bis der letzte Gefangene im Viehwagen war. Wir haben gedacht: „Schlechter wie in Welda wird es nicht werden.“ Wieviel Wagen von Gefangenen der Zug hatte, kann ich nicht sagen, aber das schlimmste war ja, ohne Verpflegung. Der Zug setzte sich in Bewegung und erreichte den Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe. Hier war ich so oft ein- und ausgestiegen, wenn ich aus meiner Heimat Naumburg kam. Die große Frage: Wie geht es weiter?
Noch zwei Tage waren wir unterwegs, bis wir das Lager Bad Kreuznach-Brezenheim erreicht hatten. Notdurft nur im oder unter dem Wagen. Aber wer geglaubt hatte „Entlassungslager“, der hatte sich sehr getäuscht. Die Verhältnisse waren nicht viel besser wie in Welda, aber es gab etwas zu essen und trinken. ……. „
Ein weiterer ehemaliger Kriegsgefangener übermittelte mir folgende Zeilen aus seinem Tagebuch vom Herbst 1945:
„…. Es mag vielleicht in der Nacht zum 22. April gewesen sein, als wir nach Welda bei Kassel weitertransportiert wurden. Hier begann die eigentliche Leidenszeit auf freiem Feld: Es regnete tagelang in Strömen, wir bekamen pro Tag nur einmal kalte Verpflegung (mengenmäßig soviel wie für eine Katze), wir hatten kein Dach über dem Kopf und verbrachten die Nächte herumgehend, an einem Feuer hockend oder stumpfsinnig im Schlamm stehend. Wir wurden mit Knüppeln geschlagen. Ich sah, wie vorher gesund gewesene Kameraden dem Wahnsinn verfielen, an hellem Tage den Zaun zu übersteigen versuchten und schließlich erschossen im Draht hängen blieben. Erstmalig wurde die SS aussortiert und für normale Begriffe entsetzlich gemartert. Wir begannen fürchterlich zu hungern, zu verdrecken und mit unserem Leben abzuschließen. Ich verbrachte fünf oder sechs Nächte ohne jeglichen Schlaf, weil ich es nicht wagte, mich bei der herrschenden Kälte und Nässe auf den Boden zu legen. Wir wurden erneut vernommen, gesiebt und aussortiert und waren als Offiziere schließlich unter uns. Ich kann nicht sagen, wieviele Soldaten in jenem Lager gestorben sind, aber der Strom der Träger, die die Ohnmächtigen oder Toten durch die mittlere große Lagergasse trugen, riß zu keiner Tages- oder Nachtstunde ab. …. „
Ein inzwischen verstorbener Rechtsanwalt aus Köln hat seinem Bericht ein Skizze des Lagers beigefügt. Er schreibt am 18.1.1979 folgendes:
Kriegsgefangenenlager im April 1945 bei Welda
Sehr geehrte Herren,
ich darf mich, Ihnen vorstellen: Ich bin Rechtsanwalt (Name) – wie Sie dem Briefkopf entnehmen – aus Köln, 67 Jahre alt und schreibe meine Lebenserinnerungen. Hierbei ist folgendes von Bedeutung:
Ich bin im April 1945, nachdem die Kämpfe im dortigen Raum 1ängst vorbei waren, von den Amerikanern als Kriegsgefangener in das Kriegsgefangenenlager Welda gebracht worden. Dieses Lager lag auf dem freien Acker und beherbergte mindestens 10. – 15.000 deutsche Soldaten. Das Lager selbst bestand nur aus Stacheldrahtzaun, der in einzelne Karrees aufgeteilt war. Die deutschen Soldaten waren dort wie Vieh in einem offenen Pferch und wie Schafe auf dem Feld zusammengetrieben. Irgendwelche Bauwerke oder Zelte oder Hütten gab es nicht. Die Soldaten waren zum großen Teil ohne ausreichende Kleidung, wie Mäntel, Kopfbedeckung usw. Die Verpflegung der Amerikaner war zusammengebrochen; jedenfalls fand sie nicht statt, sondern pro Soldat und pro Tag gab es ein Stück Schokolade, das so groß war wie der ¾ Inhalt einer Schachtel Lord-Zigaretten. Dazu gab es etwas Wasser zum Trinken. Die Notdurft wurde auf dem Acker in einem mit Händen oder Stöcken gegrabenen Loch verrichtet. Waschgelegenheit und alles Notwendige waren ebensowenig vorhanden wie eine Sanitätsbehandlung der Kranken und Verwundeten. Die Soldaten starben zunehmend an ihren Verletzungen, an Erkältung oder Hunger, denn es regnete und fror, wie eben im April das Wetter so ist.
Wie die beiliegende Zeichnung zeigt, war das Lager eingeteilt. Vorne rechts in einem Karree waren die amerikanischen Bewacher, die mit Knotenstöcken durch die einzelnen Karrees gingen und die Soldaten ohne jeden Grund zusammenschlugen.
Ich selbst war in dem Karree für Offiziere. Wir haben dann einen Offizierskameraden, der fließend englisch sprach und geeignet erschien, von einem Posten zum Zelt der amerikanischen Lagerführung bringen lassen, wo er auftragsgemäß darauf hinweisen sollte, daß die Soldaten hier auf diesem Feld dem sicheren Tod ausgeliefert seien, da sie schutzlos der Witterung preisgegeben wären und ohne Verpflegung und ohne Betreuung einfach keine Überlebenschance hätten. Wir hörten dann Schreie aus dem Zelt, sodann kamen 4 Amerikaner und schleppten diesen Offizier, den man zusammengeschlagen hatte, zu uns zurück und warfen ihn über den Zaun zu uns herein, wo er dann gestorben ist.
Die Soldaten, die starben, wurden jeweils des Morgens aus den einzelnen Karrees herausgeholt und vorne mit ein wenig Stroh auf dem Gesicht niedergelegt. Die Sterblichkeitsquote war sehr hoch. Ich habe Hunderte von Soldaten gesehen, die dort elendiglich gestorben sind. Es gab auch Soldaten, die in ein Hunger- und Durstdelirium gerieten und durch den Stacheldraht nach außen durchkrochen. Diese Soldaten hatten aber keine Chance zu entkommen, denn sie wurden von den Amerikanern mit Maschinenpistolen auf dem Acker abgeschossen. Die amerikanische Wache ging dann hin und drehte den z.B. auf dem Gesicht liegenden Erschossenen mit dem Fuß auf den Rücken, um zu sehen, ob er noch lebte. Die erschossenen Soldaten blieben dann tagsüber als abschreckendes Beispiel dort liegen. Ich selbst habe einem dieser Amerikaner über den Zaun zugerufen: “You are murderer!“, worauf der Amerikaner dann zu mir kam und mit seinem Knüppelstock, der zur Ausrüstung dieser Herrschaften gehörte, mir etwa ein dutzendmal ins Gesicht schlug. Einwohner von Welda, Bauern, die den Soldaten etwas zu essen bringen wollten, wurden ebenfalls von den Amerikanern zurückgetrieben.
Nach etwa zwei Wochen wurden wir nach Attichy – andere nach Bad Kreuznach – verladen. Ich bin dann in Much im Siegkreis, mit noch einem Kameraden von dem fahrenden LKW gesprungen. Mein Kamerad wurde erschossen. Ich selbst konnte durch ein Haus in den Hof und Garten entweichen.
Dankbar erwähnen möchte ich noch folgendes:
Als wir mit LKW-Kolonnen durch Warburg transportiert wurden, war die Straße voller Menschen, die uns Butterbrote, Brot und Zigaretten auf den Wagen geworfen haben. Ich konnte ein Päckchen auffangen, in dem drei Butterbrote waren mit einem Zettel: „Lieber Soldat! Auch mein Vater ist im Krieg, und Mutti und ich beten, daß er nach Hause kommt.“
Diese Bürger von Warburg haben bestimmt manchem Soldaten das Leben gerettet. Ich habe es nie für möglich gehalten, daß eine Besatzungsmacht Kriegsgefangene verhungern und erfrieren läßt.
Meine Frage ist: Besteht über diese Geschehnisse eine Chronik?
Diese Frage wird mir wohl die Stadtverwaltung von Warburg beantworten können.
Gibt es Bauern aus Welda, die noch Erinnerungen an diese Zeit haben und meine Erlebnisse aus eigener Sicht bestätigen können?
Frage auch: Wo sind die von den Amerikanern erschossenen oder an Entkräftung gestorbenen Soldaten begraben worden?“
Den Abschluß soll der Bericht eines Soldaten machen, der seinen Wohnsitz in der ehemaligen DDR hat und sich bemüht, die Geschehnisse in sein Weltbild einzuordnen.
„Ich habe die Hölle gesehen !
Es ist wohl eine allgemeine menschliche Eigenschaft, schöne Erlebnisse in materiellen und geistigen Bildern gut zu verwahren. Die widrigen Erfahrungen des Lebens dagegen verdrängt man am liebsten. Dieses Verdrängen geschieht bewußt, wenn sich damit das Eingeständnis eigenen menschlichen Versagens verbindet. Viele der unangenehmen Geschehnisse verlieren sich jedoch unbewußt aus der Erinnerung, weil man nicht gern darüber spricht und so einmal aufgenommene Informationen nicht trainiert. Besonders optimistisch veranlagte Menschen vergessen gern. Es ist ja auch viel schöner und angenehmer, wenn in gesellschaftlicher Runde von den schönen Dingen und Erlebnissen gesprochen wird. Die gelegentlichen Überhöhungen, die Schönes noch schöner erscheinen lassen, verzeiht man sich und auch anderen. Ergibt sich unausweichlich die Notwendigkeit, häßliche Geschehnisse zu rezeptieren, so versucht man für sich und seine eventuellen Zuhörer immer noch das Beste daraus zu machen. Eine gewisse Ausnahme bilden Männerrunden mit Kriegsveteranen. In solchen Gesprächskreisen feiert oft das Heldentum wahre Urständ. Gelegentlich gerate ich auch in solche Runden, habe aber nichts zu bieten, was zur Erinnerungseuphorie der Kriegsveteranen beitragen könnte.
Meine Kriegserinnerungen sind anderer Art und ich will gern gestehen, daß ich diese in den letzten fünfzig Jahren, nicht immer mit Erfolg, verdrängt habe, nicht weil ich mir menschliches Versagen vorzuwerfen hätte, sondern vielmehr meiner menschlichen Ohnmacht gegenüber einem Sieger wegen, den ich nie bekämpfen wollte.
Nun zwingt mich eine undefinierbare Kraft, schon längst ins Unterbewußtsein entlassene Scheußlichkeiten aus der „grauen Masse“ wieder hervorzukramen – warum ? Ich habe zwei sich unversöhnlich gegenüberstehende Ideologien über mich ergehen lassen müssen. Den Nationalsozialismus habe ich auf dem geistigen Niveau eines Kindes mit Korrekturen durch meine erfahreneren Eltern eingebleut bekommen. Auf das „Schlachtfeld der Ehre“ habe ich mich nie gesehnt. Es gelang mir auch, dem zu entkommen. Pazifist war ich aber auch nicht. Erst durch die ganz persönliche Erfahrung des Verlustes von mir nahestehenden Menschen und durch den für mein Verständnis verbrecherischen Luftangriff amerikanischer und englischer Bomber auf schutzlose Menschen und Kulturgüter meiner Heimatstadt Dresden, bildete sich bei mir die Überzeugung aus: „Nie wieder Krieg“.
Wie dieser Vorsatz zu verwirklichen sei, erfuhr ich dann durch die Ideologie des Sozialismus. Ich konnte jedoch nie begreifen, daß der Friede mit so vielen und noch schrecklicheren Waffen geschützt werden müsse. Das militärische Gleichgewicht sich feindlich gegenüberstehender Gesellschaftssysteme sollte es richten. Schließlich war die Kraft des Geldes doch stärker als alle Sprengkraft der heimtückischesten Waffen, das Gleichgewicht war dahin. Auch mein Gleichgewicht geriet aus den Fugen. Von der Idee eines menschlichen, gerechten und friedlichen Zusammenlebens aller Rassen in allen möglichen Religionen war ich überzeugt und versuchte meinen Teil zur Verwirklichung dieses Ideales beizutragen. Nun kam auch noch eine dritte Ideologie über mich: „In Frieden, Recht und Freiheit!“ klingt auf den ersten Eindruck gar nicht weit weg von meinen Idealen. Was sich aber hinter den drei hehren Begriffen an wirklich menschlichen Werten verbirgt, ist eine Frage des Standpunktes des Betrachters. Definiert sie ein Mensch auf dem Geldsack sitzend, oder auf dem Rinnstein hockend. Die „soziale Marktwirtschaft“ soll es nun richten, kann es aber offenbar auch nicht, weil sie zu sehr Marktwirtschaft und weniger sozial sein kann.
So verschieden die Inhalte aller drei über mich gekommenen Ideologien auch sind, in einer Behauptung gleichen sie sich wie ein Ei dem anderen. Nur sie allein wollen das Glück des Menschen. Die anderen sind die Teufel. Die Kommunisten sind an allem schuld. – Die Nazis waren an allem schuld -.-Die Kapitalisten sind an allem schuld, – und nun sind wieder die Kommunisten schuld.
Jede Ideologie behauptet das fast ausschließlich und absolut.
Nun könnte man das einer gewissen Verblendung zuordnen, wenn sich nicht noch eine Geschichtsverfälschung dazugesellen würde.
Bezeichnend für die allzu willfährige Geschichtsschreibung gegenüber der herrschenden Ideologie ist der gegenwärtige Streit um die Gestaltung der Mahn- und Gedenkstätte in Buchenwald bei Weimar. Weil jetzt die Kommunisten historisch die näheren Bösen sind, sind die Verbrechen der Nazis nicht mehr ganz so schlimm. Wer weiß, ob in Auschwitz überhaupt Juden vergast wurden. Man kann es jedenfalls behaupten, ohne bestraft zu werden.
Solche und andere merkwürdige Interpretationen historischer Ereignisse kann ich schlecht mit den Begriffen Recht und Freiheit in Einklang bringen. Wahrhaftigkeit sollte solch edlen Zielen dienen.
Dieses Bedürfnis der Wahrhaftigkeit und nichts anderes drängt Erinnerungen aus mir heraus, die wahrlich nicht schön sind. Dennoch will ich sie aufschreiben, weil sie die brutale Überheblichkeit bzw. Selbsterniedrigung auf der Seite von Siegern und die Ohnmacht und Erniedrigung der Unterlegenen nach Kriegen beschreiben. Die Geschichte von Kriegen beweist, daß sich kein kriegführender Stamm, kein kriegführendes Volk von dieser unmenschlichen Erfahrung ausnehmen kann. Ich will dem amerikanischen Volk nichts vorwerfen, was ich einigen Angehörigen ihrer Armee an Grausamkeiten in meinen Aufzeichnungen vorhalten muß.
Der Krieg holte mich auf den letzten Metern noch ein. Bald schon nach Beendigung meiner Ausbildung als Schlosser und Mechaniker rief mich der Ehrendienst beim Reichsarbeitsdienst. Diesen überstand ich als Spielmops in einem Musikzug ohne Arbeit. Nach einem kurzen Intermezzo als Mechanikergeselle wurde ich zum Flieger- Ausbildungsregiment einberufen. Nach der Grundausbildung entdeckte man meine fachlichen Kenntnisse noch einmal und delegierte mich zur Ausbildung als Bordwaffenmechaniker an die Waffenmeisterschule in Merseburg. Offenbar war ich ein gelehriger Schüler, denn ich wurde der Fliegertruppe vorenthalten. Eine anschließende Ausbildung qualifizierte mich zum Lehrer und Ausbilder an dieser Schule. Eine schwere Augenkrankheit ließ mich dann nicht mehr als kriegsverwendungsfähig – KV erscheinen, wohl aber als Lehrer. Im Jahre 1944 setzten die barbarischen Luftangriffe anglo-amerikanischer Bomber auf den mit chemischer Industrie belegten mitteldeutschen Raum ein. Die vielen Stunden der Ohnmacht und Angst in irgendwelchen Erdlöchern oder bestenfalls in Kellern und Bunkern überstand ich ohne wesentliche Blessuren. Am 13. und 14.Februar 1945 zerschlugen die alliierten Bomber Dresden. Ich bangte um das Leben meiner Eltern. und aller Angehörigen. Mit meiner Verlobten schlug ich mich auf abenteuerliche Weise nach Dresden durch, fand meine Angehörigen zwar lebend aber obdachlos. Das Elternhaus hatte die Mutter in seinen Außenmauern gerettet. Die Schwester hatte ihre Wohnung aus Trümmern verlassen und in der nahen Elbe Zuflucht vor dem Inferno gesucht und so wenigstens ihr und ihrer Kinder Leben gerettet.
Auf den Straßen Dresdens bot sich ein Bild des Grauens. Zu winzigen Bündeln verschmorte Menschen 1agen in den Straßen. Einen Großteil der Leichen hatte man auf dem Altmarkt zusammengetragen. Penetranter Geruch verbrannten Fleisches erfüllte die Stadt. Die geschrumpften Menschenleiber verbrannten Soldaten mit Flammenwerfern vollends, um den Ausbruch von Seuchen zu vermeiden. Wieviele Menschen unter Trümmern lagen, konnte niemand zählen, zumal die Stadt von FIüchtlingen aus den Ostgebieten überfüllt war.
Kaum diesen fürchterlichen Erlebnissen entronnen, ereilte uns eine Hiobsbotschaft. Meine Verlobte hielt den Einberufungsbefehl zum Kriegsdienst als Flakhelferin in den Händen. Ein schwerer Schlag für ihre Eltern. Es war noch kein Jahr vergangen, daß sie die Nachricht vom Tod ihres Sohnes in den zitternden Händen hielten -„Für Führer und Vaterland gefallen!“
Wir beschlossen, schnell zu heiraten. Da aber auch das noch nicht für eine Befreiung reichte, führten wir eine nicht auszuschließende Schwangerschaft ins Feld, obwohl wir das beim Aufgebot selbst noch nicht wußten. Jedenfalls heiratete ich meine Frau mit militärischen Ehren am 10.März 1945. Unser Glück erlitt schon nach drei Wochen einen Schock.
Ich durfte außerhalb der Kaserne wohnen und war so auch am 4.April bei meiner jungen Frau im Haus ihrer Eltern. Wieder überraschte uns ein Fliegerangriff im Schlaf. Halb angezogen mit einigen wenigen Habseligkeiten unter dem Arm eilten wir zu dem in einen Berg gebuddelten Unterstand, kaum waren die Markierungslichter, die sogenannten Christbäume gesetzt. Da gab es einen dumpfen Schlag. Der Bunker war durch eine Luftmine getroffen. Ich begann mit meinem Stahlhelm zu wühlen wie ein Maulwurf, konnte mich schließlich befreien und holte von einer nahegelegenen Flakstellung Hilfe. Den Vater meiner Frau und sechs weitere Dorfbewohner konnten wir nur noch in Stücken bergen. Als ich dann am 6.April wieder in der Kaserne erschien, um meinen Unterricht zu leisten, stand ich bereits auf der Fahndungsliste der Feldpolizei. Es sollten nur noch zehn Tage vergehen, bis der Amerikaner vor den Toren Merseburgs stand. Am 10.April wurde der Lehrbetrieb eingestellt und die Soldaten zur Verteidigung Merseburgs eingeteilt. In den folgenden zwei bis drei Tagen lösten sich die Verteidigungsmaßnahmen führunglos auf. Die letzte Order forderte auf, nach Verlassen der Stellung sich in das Schloß zurückzuziehen. An eine Verteidigung dachten wir ohnehin nicht. Uns wurden zwar allerlei für uns geheimnisvolle Waffen verteilt, aber kaum einer wußte, wie sie zu handhaben wären. Allenfalls beim Karabiner hätte ich gewußt, wo ich drücken sollte. Handgranaten und Panzerfaust waren mir ohnehin unheimlich. Ich trug oder lagerte sie äußerst vorsichtig, damit sie nicht unversehens losschießen konnten. Schon am 13.April war es merkwürdig ruhig um Merseburg. Am 14.April entschloß ich mich, mit den zwei mir zugeteilten Jüngelchen den Rückzug anzutreten. Im Schloß angekommen, sollte mein kleiner Trupp in einen Stoßtrupp merkwürdig aussehender Krieger eingeordnet werden. Ein Reserveoffizier vom Volkssturm, einige versprengte Luftwaffensoldaten und einige vierzehn- bis sechzehn Jahre alte Jungen, die sich Wehrwölfe nannten und nun auch noch Krieg spielen sollten. Ich zog es vor, in einem Brunnen auf dem Schloßvorplatz volle Deckung zu nehmen. In einem ruhigen Augenblick setzte ich zum „geschlossenen Sprung“ an und bildete meinen eigenen Spähtrupp. Am östlichen Brückenkopf der Neumarktbrücke durfte ich ein letztes Mal fliegen. Die Brücke wurde mit zwei Fliegerbomben gesprengt. Ich hatte im Kampfeseifer alle Warnungen überhört, wunderte mich nur, daß ich so ungestört die Brücke passieren konnte. Nachdem ich meine Glieder gezählt hatte und feststellte, daß noch alle da waren und einigermaßen funktionierten, schlug ich mich auf Umwegen nach Bad Dürrenberg durch. Unterwegs hängte sich noch ein siebzehnjähriger Flieger an mich. Mit ihm kam ich schließlich bei meiner Frau an. Der Junge hatte Heimweh, er hatte Angst und wollte nicht in Gefangenschaft. In seiner Verzweiflung verstümmelte er sich selbst. In einem unbeobachteten Augenblick ging er in den Holzschuppen und zerschlug sich mit dem Hackklotz seine Füße. Er wollte ins Lazarett. Die Füße hatte er sich derart zugerichtet, daß wir ihm seinen Wunsch erfüllen mußten. Ich habe nie wieder von ihm etwas gehört. Ich beschloß, mich vorerst zu verstecken. Die Großmutter meiner Frau wies mir ein Plätzchen auf dem Dachboden zu und versorgte mich mit Nahrung. Schon am nächsten Tag, es muß der 15.April 1945 gewesen sein, suchte mich meine Frau in meinem Versteck auf und erzählte mir, daß in der Nacht, der Ami Bad Dürrenberg eingenommen habe und überall ein Befehl der Amerikanischen Armee angeschlagen sei. Wer deutsche Soldaten verberge, würde nach Kriegsrecht bestraft. Ein Dorfbewohner habe meine Frau wissen lassen, daß er mich gesehen habe. Was blieb mir anderes übrig, als mein Versteck zu verlassen. Wir kamen noch nach Hause, meine Frau bereitete mir ein großes Stullenpaket. Ich zog meine Uniform wieder an, um nicht als Wehrwolf zu gelten. Es dauerte nicht lange und schwer bewaffnete Amis erschienen mit einem Geländewagen und nahmen mich wie einen Frontsoldaten fest, der gerade aus dem Schützengraben kroch. Wir hatten noch nicht einmal mehr die Zeit, uns zum Abschied zu umarmen. Meine Frau wurde mit der Waffe von einem Ami in Schach gehalten und dabei unflätig beschimpft. Ich wurde in den Geländewagen geschubst und in den Gefangenensammelpunkt in der Pension Förster gebracht. Vorher wurde ich noch im Pfarrhof an die Friedhofsmauer gestellt. Das Prozedere der Amis ließ mich an eine Erschießung glauben. Schließlich schöpfte ich wieder Hoffnung, weil die Soldaten wissen wollten, was ich im Brotbeutel und in den Taschen hatte. Die Amis hielten großen Abstand und benutzten das aufgepflanzte Seitengewehr, die ausgepackten Sachen in Empfang zu nehmen. Die schönen Stullen spießten sie auf und schleuderten sie über die Friedhofsmauer.
Bis hierher hatte ich noch keine Befürchtung, daß ich noch Schlimmes erlebte. Nach dem gesund überlebten Krieg sollte jetzt mein Leidensweg beginnen. Ich konnte es noch nicht einmal ahnen, denn in all den Jahren des Nationalsozialismus war mir immer nur der Russe als leibhaftiger Teufel überzeugend eingebleut worden. Gefangene mache er grundsätzlich keine, er erledigt alles an Ort und Stelle. In den Gebieten, die er erobere, vergewaltige er alle Frauen und Mädchen. Der Amerikaner sei zwar unser Feind, Engländer und Franzosen unsere Erzfeinde. Sie seien aber zivilisiert und hielten sich an die Genfer Kriegsgefangenenkonventionen. Ich war ja glücklicherweise in amerikanischer Gefangenschaft und dazu noch in meinem Vaterland. Eine böse Illusion wie sich bald herausstellen sollte!
Wie Vieh auf einen Lastwagen getrieben ging es nach Weißenfels. Im Gefängnis des Amtsgerichtes mußte eine Zelle für 24 Gefangene reichen, hineingezwängt wie in eine total überfüllte Straßenbahn standen wir nun schon zwei Stunden. Die ersten Gefangenen wollten schon in die Knie gehen, konnten aber nicht. Schließlich rutschten doch einige zusammen und lagen anderen zu Füßen. Wir schrien im Chor – nichts rührte sich. Der Erste drehte durch: „Ich muß scheißen!“ Nichts rührte sich, er schiß halt in die Hosen und versaute die ohnehin dünne Luft. In der Nacht konnte ich dem Harndrang auch nicht mehr widerstehen. Ein unangenehmes Gefühl, aber zugleich Erleichterung, wenn einem der Urin am Bein herunter fließt. Eine beachtlich lange Zeit verharrte die homogene Masse Mensch, doch plötzlich schreit einer wieder wie ein Verrückter, die Außenstehenden trommeln mit den Fäusten vor die Türe und gegen die Wände. Als Antwort hören wir vor der Tür einen Schuß und wieder ist Ruhe. Endlich – gegen Morgen öffnet sich die Tür. Wir fallen aus der Tür und kommen ins Laufen – irgend wohin am liebsten zur Latrine – auf einem LKW finden wir uns wieder. Nur fort hier, es kann nur besser werden. Es ist eigenartig, wie schnell der Mensch dem Herdentrieb verfällt. Ist erst einmal eine Menschenmenge in Bewegung geraten, dann läuft einer dem anderen nach und vergißt dabei alles, sogar die quälende Notdurft. Scheinbar in der Erwartung anderenorts das Paradies zu finden, gleich was man im Augenblick paradiesisch finden mag. Auf einem Sattelschlepper fanden wir uns wieder. Erst als siebzig Leiber wie Ölsardinen aneinandergequetscht en bloc, dem Gesetz von der Trägheit der Masse hilflos ausgeliefert, gegen die hintere Bordwand gedrückt wurden, erwachten die quälenden Bedürfnisse aufs neue. Nun war es aber schon wieder zu spät. Der Schüttguttransport rollte ohne Halt seinem nächsten Ziel zu von dem wir uns das Paradies in Form eines Rinnsals zum Waschen und einer Latrine zum Sch…. erhofften. Die Reihenfolge der Sehnsüchte mag verwundern, aber gute Sitten hatten wir in wenigen Tagen vergessen gelernt. Das Paradies: war nicht weit, aber etwas anders als erhofft. Über die Köpfe der Kameraden hinweg interessierte ich mich immerhin noch für die Fahrtstrecke. Noch dachte ich an den Rückweg. In einer Kurve auf einer Anhöhe gab mir die schwankende Masse für einen kurzen Augenblick den Blick ins Tal frei und ich erkannte an den markanten Türmen des Domes und der Stadtkirche Naumburg. Kurze Zeit später stand ich wieder in einer Mauerecke eines roten Backsteinbaues und wurde zum dritten Mal gefilzt. Die Amis hatten es diesmal besonders auf Uhren abgesehen. Wie Trophäen hatten sie diese übereinander an den Unterarm aufgereiht. An den Knöpfen der Uniformjacken hingen sie wie Orden. Bei mir war nur noch ein weißes Taschentuch zum Zeichen der totalen Kapitulation zu holen. Damit war ich uninteressant und wurde in einen Zug trauriger Gestalten eingereiht. Der Marsch war kurz, gleich hinter den Kasernen, noch vor den Toren Naumburgs endete unser Marsch in den Trümmern der ehemaligen Hallen des Heeresversorgungsamtes. Die Dächer waren teilweise eingestürzt, die Außenwände zum großen Teil in sich zusammengerutscht. Die Zwischenräume waren mit Stacheldraht verbarrikadiert. Trotz allem erspähte ich Lücken, die ich mir nach Einbruch der Dunkelheit als Tor in die Freiheit ausgesucht hatte.
Daraus wurde nichts, ich fühlte mich zu schwach. Der Durst quälte mehr als das Hygienebedürfnis. Wasser war unerreichbar, aber in einigen noch herumstehenden Kisten fand ich etwas Holzwolle und konnte wenigstens das untergeordnete Bedürfnis einigermaßen befriedigen.
Mit. der Holzwolle reinigte ich meinen Allerwertesten, in der Hose hatte unter der Körperwärme eine Synthese von textiler Faser und Scheiße stattgefunden und kaum sichtbare. Spuren hinterlassen, dafür hielt sich der Gestank hartnäckig. Der Durst wurde unerträglich. Ich versuchte ihn zu stillen, indem ich meine Zunge an den herumliegenden Betonbrocken kühlte. Ich erinnerte mich der Ziege meiner Schwiegereltern die auch an einem Salzstein leckte. Die Nacht war furchtbar. Der April machte seinem Ruf Ehre, es war kalt, der Körper hatte keine Energiereserven mehr, durch die zerstörte Halle zog es wie Hechtsuppe. Wir hatten uns eng aneinander auf‘ den kalten Betonboden gelegt. Am nächsten Morgen erwachte ein älterer Mann neben mir nicht. Wir versuchten durch Reiben und Pumpen auf seiner Brust ihn wieder zu beleben -vergebens, er röchelte nur noch einmal mit einem kurzen Aufatmen, öffnete dabei die Augen und sank in sich zusammen. Wir schlugen Alarm und einigen von uns wurde gestattet, den Toten zur Kommandantur .zu tragen. Wir nutzten die Aufregung und forderten im Sprechchor Wasser. Lange rührte sich nichts, dann fuhr ein Wasserwagen vor. Es wurde eine Gummizisterne an einem Dreibock aufgehängt. An dem großen Sack waren unten wie die Zitzen am Euter einer Kuh kleine Plastikhähne. Um das merkwürdige aber wertvolle Gebilde vor einem Überfall zu schützen, wurden 4 Reihen gebildet, für jede Zitze eine. Der Vorherige öffnete den Hahn für den Nachfolgenden, damit dieser möglichst keinen Tropfen des kostbaren Nasses aus den zum Becher geformten Händen verlor. Nach der ersten Labung stellte sich jeder noch einmal am Ende seiner Reihe an. In dieser Situation bewährte sich noch immer die preußische Disziplin. Es war eine Wohltat, die Schleimhäute wieder zu spüren. Mit der Produktion des Schleimes wurde der Hunger um so schlimmer. Ich hatte den zweiten Tag keinen Bissen gegessen. Meine Därme gaben seltsame Laute von sich und vollführten im Bauch ein wirres Spiel. Die Schmerzen glichen denen, die ich verspürte, wenn ich mich überfressen hatte, Schmerzen umgekehrter Ursache. Die kanadischen Wachposten vertrösteten uns auf den folgenden Tag. Also noch eine Nacht mit knurrendem Magen in diesem Luftschloß. Am nächsten Morgen wurden wieder zwei Kameraden in einer Zeltplane davongetragen. Tatsächlich rührte sich etwas vor dem Stacheldraht, das nach Verpflegung aussah. Es wurden große Kartons ausgepackt und kleine Päckchen in zwei Hälften geschnitten. Die Unruhe der ca. 200 Gefangenen wuchs, wie es im Zoo vor der Raubtierfütterung zu beobachten ist. Jeder versuchte sich einen günstigen Ausgangsplatz zu sichern. Als die ersten Kartons an verschiedenen Stellen der Halle von den Wachmannschaften ausgeschüttet wurden, stürzten sich die Massen auf die Beute, Doch bald schon ließen einige der hungrigen Wölfe von ihrer Beute ab. In den halbierten Päckchen befand sich Zigarettentabak. Wir waren der Verzweiflung nahe. Ich sah, wie einige den Tabak kauten. Ich bin mir sicher, daß das Kraut auch gegessen wurde. Ich war auch nahe daran, als ich aber den ersten Speichel aus dem zerkauten Tabak verschluckte, wurde mir speiübel. Ich feuerte das Teufelszeug in hohem Bogen von mir. Anderen erging es ebenso und einige krümmten sich in solchen Schmerzen, daß wir Hilfe herbeischrien. Alle hofften auf etwas Eßbares. Es hielt sich das Gerücht, es sei nur die Reihenfolge der Austeilung verwechselt worden. Die Hoffnung schien sich zu erfüllen, als ein großer Sattelschlepper vor der Halle vorfuhr. Wieder drängten 200 ausgehungerte Gestalten zu der Stelle, an der hin und wieder der Stacheldrahtverhau geöffnet wurde. Die Wachmannschaften zählten mit einem Schlag auf die Schulter 100 Mann ab und trieben diese zu dem Militärlastauto, dort verschwanden sie hinter einer hohen Ladeplanke. Jedem war klar, daß es dort mit Sicherheit nichts zu essen gab, trotzdem drängten sich die Massen nach dem Schlag. Auch ich hoffte, daß es nur besser werden kann und vielleicht irgendwo eine Suppe für uns gekocht worden ist. Der Sattelschlepper verließ Naumburg, wohin die Reise ging, war nicht zu erkennen, die Planken waren zu hoch. Die Fahrt war atemberaubend im wahrsten Sinne des Wortes. Einhundert Männer waren stehend zusammengepfercht, obwohl sie vor Schwäche die Kraft dazu nicht mehr hatten. Die Körper hielten sich gegenseitig aufrecht. So entstand eine homogene Masse, die in jeder Kurve einen unheimlichen Druck auf die jeweils außen „stehenden“ Körper ausübte. Völlig erschöpft wurden wir wankend vom Lastwagen heruntergezählt -93-94-95-. Die Letzten wurden an Armen oder Beinen heruntergezogen oder krochen auf allen Vieren -96-97-98-99-100- Klappe zu. Durch eine Gasse von Kisten wurden wir in ein ca. 100 mal 100 Meter großes, mit Stacheldraht umzäuntes Camp getrieben. Auf dem Weg durch die Gasse warfen Wachsoldaten Päckchen in Postkartengröße zu, fiel es herunter halfen die Spalierstehenden mit ihren Spazierstöcken beim Bücken. Lieber Schläge als das Päckchen liegenlassen. Die Aufschrift, von der ich nur das Wort „breakfast“ lesen konnte, löste bei mir sofort assoziativ „essen“ aus. Noch im Laufschritt riß ich es auf und stopfte mir Kekse in den Mund, daß ich fast daran .erstickte. Das Päckchen enthielt sogar ein kleines Stück Schokolade. Mit dem Teebeutel und den Spiritustabletten konnten wir freilich nichts anfangen. Streichhölzer hatte längst keiner mehr. Endlich etwas im Magen, dieser teilte diese Freude aber ganz und gar nicht und rebellierte gewaltig. Wo wir uns befanden, war mir völlig gleichgültig. Es war eine landschaftlich schöne Gegend. Die Camps befanden sich an einem Hang. In einem langgestreckten flachen Haus hatten sich die Wachmannschaften eingerichtet. Einer der Gefangenen war auf Umwegen in seiner Heimat gelandet und verriet uns, daß wir uns auf einem Acker im Eichsfelder Land zwischen Heiligenstadt und Uder befanden. Wir blieben hier eine Nacht und einen halben Tag. Kurz bevor unser Camp mit dem Verpflegungsempfang an der Reihe war, fuhren wieder die Sattelschlepper vor. Diesmal lernten wir die Fahrkünste dunkelhäutiger Fahrer kennen. Sie beherrschten die Kurventechnik vollendet. Ohne Halt fuhren wir einige Stunden, das Zeitgefühl war uns abhanden gekommen. Als wir in der Abenddämmerung von einer Knüppelgarde vom LKW gedroschen wurden, erkannte ich am Hang eines Tales zwei Reihen rechteckiger mit Stacheldraht abgeteilter Camps. An einem Gebäude in ummittelbarer Nähe von Gleisen konnte ich gerade noch das Stationsschild erkennen -W e l d a war da zu lesen. In eines der etwa zehn Camps wurden wir wie eine Viehherde getrieben. Da standen wir nun auf einem knöcheltief aufgeweichten Acker. Es war wohl der 20.April 1945. Es regnete ununterbrochen, die hereinbrechende Nacht wurde sehr kalt. Scheinwerfer von Militärlastwagen erhellten den Lagerzaun. Die an diesem Tag angekommenen Gefangenen wurden über einen plärrenden Lautsprecher in polnisch akzentuiertem Deutsch begrüßt. Wir sollten über Nacht nachdenken, wer unter der Achselhöhle ein Nümmerchen tätowiert hätte. Für sie hätte man eine besondere Begrüßung vorbereitet. Sie sollten sich am nächsten Morgen am Camptor freiwillig melden. Wer seine Zugehörigkeit zur Waffen-SS verheimliche, erfahre eine Sonderbehandlung. Um es vorwegzunehmen, die Ergebnisse dieser Sonderbegrüßung konnten wir am folgenden Tag nur hören. Die statistischen Erfolge der Tätowierungsfans wurden über Lautsprecher verkündet. Die Statistik bestätigte lediglich zahlenmäßig, was wir vernommen hatten. Die Fahnder kamen auch in die Camps und suchten sich ihre Opfer. Zurück zur ersten Nacht in Welda. Die häßliche Stimme im Lautsprecher verriet uns noch, daß heute ein besonderer Tag sei, der Führer feiere seinen letzten Geburtstag. In den Nachbarcamps erkannten wir inmitten spiritistischer Kreise kleine Flämmchen. Gespenstisch hoben sich Gestalten vom Nachthimmel ab. Wie man zu einer solchen kleinen Wärmequelle kommen konnte war uns schleierhaft, aber zusammenstellen war auch schon angenehm. Schnell bildeten sich kleine Kreise. Wir machten uns bekannt, ohne Namensnennungen. „Wo bist du zuhause? Wo kommst du her? Hast du etwas zum Kauen, es braucht nicht eßbar zu sein? Wo wurdest du geschnappt?. In welchen Lagern warst du schon? Eine Maschinengewehrsalve peitschte durch die Nacht, dann die Aufforderung durch Lautsprecher, alle Feuer zu löschen. Diese Maschinengewehrsalve ersetzte lediglich einen Gong. Nach einigen Minuten durchpeitschten einzelne Schüsse die Luft, im Nachbarcamp entstand ein Tumult. Was geschehen war, konnten wir nur ahnen. Am folgenden Tag, nach dem Verpflegungsaustrieb, blieb an der Stelle des nächtlichen Geschehens etwas Menschenähnliches, mit dem Gesicht im Schlamm liegend, zurück. Zunächst hatte unser spontan gebildeter Kreis von fünf Männern die erste Nacht in Welda zu überstehen. Nach dem Vorfall legten wir stumm unsere Stirnen zusammen, wer einen Mantel hatte, zog ihn nach oben über den Kopf. Die Nässe und Kälte kroch Zentimeter um Zentimeter im Körper nach oben, die Füße spürte ich schon lange nicht mehr – waren sie kalt, oder gar warm? Sie hatten sich im Schlamm versenkt. Es war auch schwierig, sich im Morgengrauen aus dieser Stellung zu befreien, die Schuhe hatten sich festgesaugt. Noch überstanden meine Stiefel diese außergewöhnliche Beanspruchung. Unser kleines Häuflein blieb zusammen. Viel Bewegungsmöglichkeit blieb uns nicht. Wir machten uns gegenseitig Mut und träumten schon wieder von baldigem Abtransport in ein richtiges Gefangenenlager mit Baracken und einer warmen Suppe. Dabei lernten wir uns nun wirklich etwas kennen. Ein Kaufmann aus Halle, ein Lehrer aus Eisleben, ein Schlosser aus Leuna und ein Kunstmaler aus Leipzig waren meine Kumpel geworden, bis daß der Verpflegungsaustrieb in das nächste Camp uns schied. Nur der Kunstmaler wich nicht von meiner Seite. Er war etwa dreißig Jahre älter als ich, er klammerte sich an mich, als sei ich sein Vater, selbst die Drängelei beim Verlassen des Camptores konnte ihn nicht von meiner Seite trennen. Im Laufschritt ging es durch die Kistengasse auf der Lagerstraße. Das Lauftempo wurde durch die Frequenz der auf den Rücken niederprasselnden Stockhiebe bestimmt. Das merkte ich kaum, denn ich mußte mich voll auf meine artistischen Fangkünste konzentrieren. Entweder du hast gefangen und wenigstens etwas zu essen, oder du mußtest schon wieder einen Fastentag einlegen. Sich nach dem zu Boden gefallenen Objekt zu bücken war unmöglich, die rechts und links aufgereihten Wächter knüppelten erbarmungslos. Mein Kunstmaler hatte sein Päckchen „Dinner“ auch erwischt. Im nächsten Camp war er wieder an meinen Rockschößchen, aber nur noch wenige Stunden.
Ich erlaube mir, an dieser Stelle einige Gedanken zu äußern, die ich damals nicht hegte, aber zur objektiven Bewertung folgender Schilderungen für notwendig erachte. Mir liegt es fern das amerikanische Volk zu verurteilen. Es war Krieg und Angehörige meines Volkes haben mehr Unheil über andere Völker gebracht als diese zusammen über das deutsche. Diese Erkenntnis entbindet aber nicht von der Pflicht zur Objektivität, möge diese auch noch so gräßlich und für manchen unangenehm sein. Ich versichere möglichen Lesern, daß ich mir eine äußerste Selbstzensur auferlegte, bevor ich die folgenden Scheußlichkeiten aufschrieb. Meine zwei Schreibfinger sträuben sich dennoch. Ich kann auch heute noch nicht entscheiden, ob die unmenschliche Behandlung der deutschen Kriegsgefangenen durch amerikanische Truppen in Deutschland nur logistisches Unvermögen oder militärische Strategie war.
Durch den schnellen Vormarsch der Roten Armee von Osten her und der Westalliierten vom Westen hatte sich in Mitteldeutschland ein gewaltiges Menschenpotential angesammelt. Die wahnwitzige Vorstellung der Nationalsozialisten, den Zusammenbruch mit paramilitärischen Kräften zu verhindern, zwang Greise in den sogenannten Volkssturm und Kinder zu den „Wehrwölfen“. Die vorrückenden amerikanischen Truppen nahmen alles gefangen, was militärischen Anstrich hatte. Ein Metallknopf an der Jacke avancierte zur Uniform. Zivile Organisationen wie Luftschutz waren auch uniformiert. Also nahmen die Amerikaner alle mit. Sie räumten Lazarette von allen Verwundeten, die laufen konnten und sei es mit Krücken oder Prothesen. Was diese Menschen dann zu erleiden hatten, ist mit der Sprache kaum zu beschreiben, geschweige nachzufühlen. Dennoch will ich´s versuchen. Unter den geschilderten Bedingungen in den Lagern währte ihr Leiden nicht lang. Sie waren noch schlechter bekleidet als andere Gefangene, man hatte sie sozusagen aus dem Bett heraus gefangen genommen. Ihr ohnehin schlechter körperlicher Zustand war den Strapazen nicht gewachsen. Sie hatten kaum eine Überlebenschance und blieben dort liegen, wo ihnen die Kräfte versagten. Die Beinamputierten hatten es besonders schwer. Ihr Organismus war vielleicht stark genug zu leben, aber sie mußten trotzdem elend verrecken. In dem wadentiefen Schlamm fanden sie keinen Halt, beim Verpflegungsempfang kamen sie nicht schnell genug voran und bezogen Prügel wie alle anderen. Man konnte den armen Kerlen aber auch kaum helfen, weil man mit sich zu tun hatte. Im Camp kümmerten sich dann Kumpels um ihn, gaben ihnen von der kargen Verpflegung etwas ab, oder ergatterten an der Gummikuh einen Schluck Wasser. Der Kunstmaler und ich versuchten auch einem solch bedauernswerten Menschen zu helfen. Er hatte eine Oberschenkelprothese, konnte diese aber nicht mehr anschnallen, weil sich der Stumpf entzündet hatte. Wir legten ihm kühlen Schlamm um seinen Oberschenkel. Es half nichts, beim nächsten Austrieb ließ er seine Prothese im Schlamm liegen und versuchte auf einem Bein hüpfend mit der Herde mitzukommen. Wo er abgeblieben ist weiß ich nicht. Im nächsten Pferch fand ich ihn nicht wieder. Ich sah einen an beiden Beinen Amputierten, der sich aufgegeben hatte und im Schlamm liegen blieb. So blieben bei jedem Campwechsel einige Gefangene zurück. Sie wurden dann von Wachsoldaten auf die mit Stroh bedeckte Lagerstraße gelegt. Lebende auf den Rücken, Tote auf den Bauch. Später wurden sie mit einem Lastauto abtransportiert. Auch die folgenden Erinnerungen gehen mir nur schwer über die Finger. In jedem Pferch war ein schmaler Graben ausgehoben, darüber hockte man sich, wenn man noch die Kraft dazu hatte. Die rohen Gemüsekonserven aus den „Dinnerpäckchen“ und das unabgekochte Wasser verfehlten ihre Wirkung nicht. Die Ruhr griff rasend um sich. Wer zuviel Wasser trank, war verloren. Nicht selten fand man im schmalen Graben eingeklemmt einen Mitgefangenen, der seinen letzten Schiß getan hatte (der Leser verzeih mir die makabere Ausdrucksweise). Überleben durch Beherrschung war meine Devise. Ich versuchte sie auf meinen Freund, den Kunstmaler, zu übertragen. Er war in Lethargie gefallen und wollte nicht mehr leben. Einerseits wollte er lieber heute als morgen sterben, andererseits soff er das Wasser in Mengen. So kam es, wie es kommen mußte. Am dritten Tag in Welda konnte ich ihn nur noch bis zur Lagerstraße schleppen, man trug ihn fort und hat ihn hoffentlich außerhalb des Lagers in die Erde gebracht. Ich aber kämpfte! Am gleichen Tag meldete ich mich auf einen Lautsprecheraufruf an der Lagerstraße zur Arbeit. Der Wachmann musterte mich von oben bis unten, sagte dann aber doch „okay!“. Ich wurde zum Verpflegungstransport eingesetzt, genau der Job, auf den ich spekulierte. Wir trugen aus einer Lagerhalle, nahe dem kleinen Bahnhof, Kartons mit der begehrten Aufschrift „dinner“ oder „breakfest“ auf die Lagerstraße. Dabei wurde der Trupp von Wächtern so raffiniert beaufsichtigt, daß sich absolut keine Möglichkeit ergab, sich etwas Eßbares unter den Nagel zu reißen. Bei den wiederholten Transportgängen erspähte ich neben dem Stapel, den wir abtrugen, einen offenen Karton. Beim voraussehbaren letzten Gang wagte ich den Griff und ließ die blind gefaßte Blechbüchse unter meiner Jacke verschwinden. Große Mühe hatte ich, mit der linken Hand, die ich nicht unbedingt zum ‚Tragen brauchte, die Büchse unauffällig zu arretieren. Im Camp wieder angekommen, studierte ich heimlich unter dem Mantel die Aufschrift. Es mußte sich um einen besonderen Leckerbissen handeln, denn die uns mittlerweile geläufigen Bezeichnungen waren es nicht, die auf Eßbares hinwiesen. Nun war nur noch das Problem des Öffnens zu bewältigen. Ein spitzer Stein, den ich im Schlamm fand, müßte geeignet sein. Wie aber sollte ich es anstellen, daß es keiner der umherstehenden hungrigen Wölfe bemerkte. Ich entsann mich eines Tierfilmes, in dem es ein Affe auch geschafft hatte, eine Büchse zu öffnen, nur stand mir kein Baum zur Verfügung, auf den ich mich vor den neidischen Artgenossen zurückziehen könnte. Also wartete ich bis zum Abend, damit die visuelle Wahrnehmung eingeschränkt wurde. Nun mußte es nur noch möglichst geräuscharm geschehen. Eine Stunde kratzte ich mindestens schon auf dem Deckel mit der spitzen Kante des Steines, nun versuchte ich mit einem kurzen Schlag den Durchbruch zu erreichen, beim dritten Schlag war es geschafft. Doch schon der entweichende, eigentümliche Duft, ließ mich nichts Gutes ahnen. Eine vorsichtige Kostprobe brachte mir die enttäuschende Gewißheit – es war nichts, was meinen Heißhunger stillen könnte. Die 1angwierige und komplizierte Vorbereitung auf die vermeintliche Zusatzmahlzeit hatte eine regelrechte Freßgier in mir erzeugt, die sich nun in tiefe Verzweiflung umschlug. Im ersten Morgenlicht stellte sich heraus, daß ich eine Büchse amerikanisches Stiefelfett, oder etwas ähnliches, erbeutet hatte. Schon hätte ich es beinahe im Schlamm versenkt, da fiel mir ein, die völlig durchnäßten Schuhe damit einzuschmieren. Sofort hatte ich reißenden Absatz für die Beute, die ich eigentlich für mich behalten wollte. Völlig uninteressiert zeigten sich die Mitgefangenen, deren Schuhe sich schon aufgelöst hatten, da gab es nichts mehr zu schmieren. Mit dem Vertrieb der Stiefelschmiere hatte ich mir sogar einige Riegel Schokolade ergaunert. Mit dem Geschäft kehrte in mir der Lebensmut zurück. Ich versuchte es noch einmal und meldete mich an der Lagerstraße zur Arbeit. Am Bahnhof stand offenbar noch ein in den Kampfhandlungen steckengebliebener Transportzug der deutschen Wehrmacht. Er sollte entladen werden. Wie sich später herausstellte, sollten auch Züge zum Weitertransport der Gefangenen eingesetzt werden. Ich wurde einem Trupp zugeteilt, der längliche Kisten auszuladen hatte. Aus den Aufschriften war zu ersehen, daß es sich um leere Munitionskisten handelte. Großkalibrige Granaten mußten darin verpackt gewesen sein. Ein Teil der Kisten war zerbrochen. Als unsere Holzaktion beendet war, nahm ich mir ein Herz und klemmte mir einen Kistendeckel von ca.1,50m Länge und 40 cm Breite unter den Arm. Meinen Kameraden stockte der Atem ob meiner Dreistigkeit. Sie kamen aber nicht mehr dazu, es mir gleich zu tun, schon traten wieder die Beschleunigungshilfen der Wächter in Aktion. Ich bekam nicht einmal einen Schlag mit dem Stock mehr ab, obwohl sie auch mir reichten. Ich weiß es heute noch nicht zu deuten, warum die sonst so unerbittlichen Soldaten mich mit meinem Kistendeckel ziehen ließen. Wieder im Pferch angelangt, wurde ich von meinen Mitgefangenen sehr freundlich umworben. Sehr schnell war ausgerechnet, wie lange das Holz Wärme für eine Schlafpyramide spenden würde. Abends stellten wir uns im Kreis und mit den Köpfen zusammen auf, um wenigstens etwas dösen zu können, von Schlaf konnte keine Rede sein. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und bis über die Knöchel im Schlamm stehend, war die Pyramide lediglich ein Mittel, vor Müdigkeit nicht umzufallen. Konnte nun eventuell gar in der Mitte noch ein winziges Feuerchen etwas Wärme spenden, so war es ein luxuriöses Nachtquartier. Der Kreis mußte nur möglichst geschlossen gehalten werden, damit der Feuerschein von den Wachmannschaften nicht gesehen werden konnte. Bisweilen duldeten unsere Bewacher solch kleine Feuerchen, bis sie deren Löschung befohlen. Wollten wir dann uns mit irgendwelchen Tricks ein Flämmchen erhalten, so riskierten wir unser Leben. Rücksichtslos peitschten Maschinengewehrsalven durch die Nacht. Ein schmales Brett des Kistendeckels hatte ich an diesem Abend gespendet. Den ganzen Tag habe ich das wertvolle Gut nicht aus dem Arm gelassen und so gut das ging, den neidischen Blicken der Leidensgenossen entzogen. Auch in der Pyramide hatte ich den nunmehr nur noch 30 cm breiten Deckel vor mir unter dem Mantel verborgen, ich konnte mich darauf etwas abstützen und so noch intensiver vor mich hin dösen, gesprochen wurde in der Pyramide grundsätzlich nicht. Nun kam auch schon wieder die knarrende Stimme mit dem polnischen Akzent aus dem Lautsprecher: „Leschen alle Feier.“ Ich löste mich aus der Pyramide unter dem Vorwand, auf den Graben zu müssen. In Wirklichkeit hatte ich mir einen Plan zurechtgelegt, wie ich den Rest der Nacht mal richtig schlafen könnte. Ich legte heimlich meinen Mantel auf das Brett, knöpfte ihn soweit es ging zu, band die Ärmel hinter dem Brett zu einem Knoten und kroch von oben in den Mantel hinein. Das ganze Bett mit dem Schlafhungrigen sank zwar noch im Schlamm etwa 15 cm ein – ich lag wie in Abrahams Schoß und schlief unverzüglich ein. Lange muß der Schlaf jedoch nicht gedauert haben. Fröstelnd und mit steifen Gliedern wollte ich meine Schlafstatt richten, um weiter schlafen zu können, doch nichts als meine steifen Glieder bekam ich zu fassen. Mantel weg – Kistendeckel weg! Im Schlamm liegend fand ich mich wieder. Ich hatte zunächst weder die körperliche Kraft noch den Willen, überhaupt wieder aufzustehen. Es war der Moment gekommen, da mich eine Lethargie befiel. Allein das Bild meiner Frau, das plötzlich deutlich vor mir stand und das vage Wissen um ihre mögliche Schwangerschaft ließ mich aus dem Schlamm wieder aufstehen. Ich rappelte mich auf und hatte plötzlich eine Wut im Bauch – wer hatte mir den Kistendeckel und den Mantel gestohlen? Ich irrte durch das Camp, bei anbrechender Dämmerung suchte ich noch, mein Mantel und mein schönes Bett waren wie vom Erdboden verschluckt. Ich verschob meine kriminalistischen Aktivitäten auf den nächsten Verpflegungsempfang. Beim Austreiben der Herde aus dem Pferch mußte der Deckel doch auftauchen. Ich hielt mich während des Austriebes in der Nähe des Tores auf und ließ mich absichtlich immer wieder etwas abdrängen, aber nur soviel, daß ich das Tor im Auge behielt. Schließlich zog mich eine unwiderstehliche Kraft doch aus dem Tor. In der Kistenreihe mußten wir diesmal im Laufschritt nach einem kleinen Riegel Schokolade haschen. Noch immer beschäftigten mich mein Mantel und der Kistendeckel mehr als die Verpflegung. Ich konzentrierte mich offenbar nicht ausreichend auf das Fangen, die Chance war ohnehin nicht sehr groß. Ich wollte mich bücken, um meine Ration aufzuheben, da prasselten schon einige Knüppel auf meinen Rücken, den ich schnell wieder aufrichtete. Im Weiterlaufen stolperte ich noch über irgend etwas. Im nächsten Pferch angekommen, hatte ich weder Mantel und Kistendeckel, noch die Tagesration. Die Kistenreihe auf der Lagerstraße wurde zum nächsten Camp transportiert, zurück blieb nur ein menschlicher Körper. Er wurde routinemäßig mit dem Gesicht nach unten gekehrt und später abtransportiert, aber immer mit dem Gesicht zur Erde. Der Verlust der Tagesration – ein Riegel Schokolade, sollte sich schon am nächsten Tag als Vorteil erweisen. Wieder gab es nur diese Schokolade, andere Verpflegung war offenbar ausgegangen. Die Umstellung auf solche Leckerei nahmen die Verdauungsorgane vieler Gefangenen sehr übel. Nach permanentem Durchfall stellte sich nun Hartleibigkeit ein. Die Qualen über dem Graben waren nicht minder, man hörte es weithin, Es war wohl mein letzter Umtrieb von einem Pferch in den anderen. Am nächsten Morgen kam die Knüppelgarde mit Verstärkung, auf der Lagerstraße waren keine Verpflegungskisten aufgereiht. So etwa siebzig bis einhundert Mann wurden intervallweise durch die ganze Lagerstraße getrieben. Die Knotenstöcke halfen kräftig nach. Am Ende des Lagers standen zwischen dem Bahnhof und einem Lagerschuppen vom Ort her aufgereiht die bekannten Sattelschlepper, rollte einer an, wurden aus dem Pferch die nächsten traurigen Gestalten auf die Tausendmeterstrecke losgelassen. Ich weiß nicht, bei dem wievielten Schub ich dabei war. Ich weiß nur, daß wieder gedrängelt wurde, als wenn es in den Urlaub nach Garmisch ginge. Die Hoffnung trieb uns an – nun träumten wir schon lange nicht mehr von einer Rückkehr zu unseren Lieben. Von einem Dach über dem Kopf, von Waschwasser und einer Nudelsuppe träumten wir, ohne einen solchen Traum austräumen zu dürfen. Vorwärts trieb uns die Hoffnung nach dem illusionären Trieb – es kann nur besser werden – ja, es muß besser werden – es gibt doch eine internationale Konvention über die Behandlung von Kriegsgefangenen. Welda war die Hölle und ich habe sie überlebt. Diese Erkenntnis bleibt in mir obwohl mir noch schlimme Erfahrungen als Kriegsgefangener der Alliierten in Deutschland vorbehalten blieben. Auch in Sinzig am Rhein und in Bad Kreuznach mußte ich ums Überleben kämpfen, aber dort war schon ein, wenn auch korrupter, Organisationsgrad im Lager erreicht. Die äußeren Bedingungen waren nicht besser. Darüber wäre noch zu schreiben. In Welda habe ich überlebt! Ich erlaube mir aber noch einige sachliche Bemerkungen und Fragen an die Menschen, die sich Sieger über uns Menschen nannten. Wenn sie meine Fragen auch nie erreichen werden, so geben sie vielleicht ihren Kindern oder Enkeln Anregung zum Nachdenken. Ebenso sollen auch meine Kinder und Enkel Lehren ziehen, falls sie einmal in ihrem Leben Sieger über Mitmenschen sein sollten.
- War die Massenviehhaltung von Gefangenen tatsächlich nur Unvermögen der Siegermächte, oder war es gar ein Mittel der Kriegsführung, also Strategie?
- War es dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten wirklich nicht möglich, Gefangenen ein Zeltdach zu geben?
- Wo hat man die Menschen zur letzten Ruhe gebracht, die nicht die Kraft hatten zu überleben, oder liegen sie gar noch unter der grünenden Saat an den Hängen des wunderschönen Tales?
- Wie verarbeitet die Geschichtsschreibung das Geschehen, ohne Haß oder gar Rachsucht zu säen? Wie vermögen Betroffene zu vergeben ?“
Günther Mann, Geburtsjahr 1922
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Aus der Chronik 1997
06.01. Die Postfiliale wird endgültig geschlossen. Der Briefträger soll die Aufgaben übernehmen. Eine Postagentur wird es wohl nicht geben.
31.01. Die Pächterin der Gaststätte Central, Frau Elke Becker-Sauer gibt die Pacht der Gaststätte Central schon wieder auf, weil es sich nicht lohnt. Der Gasthof Central hat in den letzten Jahren oft einen Wechsel der Pächter erlebt. Bei jedem Wechsel wurden auch die Stammgäste weniger, weil sie zwischenzeitlich zu einer anderen Gaststätte gewechselt waren. Darüber hinaus fällt auf, daß die Gruppe der 20-30jährigen kaum noch Gaststätten besucht. Gehen sie nur in Discotheken oder haben sie andere Interessen? Der Eigentümer des Gasthofes Central trägt sich mit dem Gedanken, die Gaststättenräume zu Wohnraum umzuwandeln. Damit hätte das Dorf keinen Gesellschaftsraum mehr, der für Beerdigungen, Hochzeiten und andere kleinere Veranstaltungen genutzt werden könnte.
31.01. Freitag. Die VDK- Arbeit soll wieder stärker belebt werden. In der Generalversammlung des VDK-Ortsvereins Welda (Sozialverband der Kriegs- und Wehrdienstbeschädigten) wurde als neuer Vorsitzender Wolf Hoppe gewählt. (Westf.Blatt vom 5.2.1997)
11.02. Dienstag. Eine Gruppe von 15-20 über 60 Jahre alte Damen und Herren treiben immer dienstags von 17-18 Uhr Sport für Senioren in der Iberghalle. Die Veranstaltungen werden vom DRK getragen und von Frau Editha Gockeln geleitet. Wegen der Fastnachtszeit wurde heute auch das Seniorenturnen in närrischer Art und Weise durchgeführt.
17.02. Montag. Der Ortsbeirat tagt im Werkraum der Schule, weil der Gasthof Central geschlossen ist.
24.02. Montag. In der Iberghalle fand eine Bürgerversammlung statt, zu der zahlreiche Bürger erschienen waren. Es wurde die geplante Ortssatzung über die Gestaltung des Weldaer Ortskernes vorgestellt. Da sich die Mehrheit der Bürger gegen den Erlaß einer Gestaltungssatzung aussprach, wird sie nicht in Kraft treten. Leider gibt es dadurch in Zukunft kein gesetzliches Mittel mehr, das Dorfbild verunstaltende Baumaßnahmen zu verhindern.
28.02. Freitag. Die GWV (Gemeinschaft Weldaer Vereine) tagt im Werkraum der Schule. Es wird das Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres vorgestellt und besprochen. Das Ergebnis ist durchaus zufriedenstellend.
19.03. Mittwoch. In der Gaststätte „Zur Twiste“ findet die Jahreshauptversammlung des CDU-Ortsverbandes Welda statt. Daran schloß sich eine öffentliche Bürgerversammlung an in der Landrat Hubertus Backhaus zum Thema „ Die Situation der öffentlichen Haushalte am Beispiel des Kreises Höxter“ sprach.
28.03. Karfreitag. In der Nacht Sturmböen bis zu 150 km/h. Von der Autobahnbrücke über das Twistetal stürzte ein Teil eines Baugerüstes in die Tiefe und bohrte sich in den Radweg Welda-Wormeln und in eine angrenzende Wiese. Verletzt wurde niemand. Von Spaziergängern alarmiert, rückte die Feuerwehr mit fünf Fahrzeugen und mehr als 20 Mann Besatzung aus, um die Schäden zu beseitigen. An Ort und Stelle war das Baugerüst schnell zerlegt und abtransportiert.
30.03. Ostersonntag. 20.00 Uhr. Jubiläumskonzert des Musikvereins Welda zum 75jährigen Bestehen.
Für jeden Musikgeschmack war etwas dabei. Die zahlreichen Besucher konnten neben flotten Marschrhythmen und beliebten Egerländern auch Klänge moderner Unterhaltungsmusik sowie bekannte Opern- und Musicalmelodien genießen. Mit altersgerechten Darbietungen gaben die Kinder der musikalischen Früherziehung und das jugendliche Vorstufenorchester einen Einblick in die Vereinsjugendarbeit. Dirigent war Vinzenz Blömeke und für die Nachwuchsmusiker Matthias Winkler. Durch das Programm führte der Musikvereinsvorsitzende Wendelin Drude.
31.03. Ostermontag. Schwere Verletzungen haben zwei Autofahrer bei einem Unfall erlitten, der sich am Ostermontag morgen an der Autobahnauffahrt ereignet hat. Ein 80jähriger hatte beim Linksabbiegen auf die Auffahrt in Richtung Dortmund das Auto eines entgegenkommenden 30jährigen übersehen. Im Einmündungsbereich kam es zum Zusammenstoß, wobei beide Fahrzeuge total beschädigt wurden. Die Autofahrer erlitten erhebliche Verletzungen und wurden ins Krankenhaus eingeliefert.
08.04. Dienstag. Zur Vorstellung der geplanten Dorferneuerungsmaßnahmen „Zur Alten Mühle“ und „Oberer Fahrweg“ waren die Anlieger und die Mitglieder des Ortsbeirats zu einer Besprechung in den Werkraum der Schule gebeten worden. Nach der Begrüßung durch den Ortsvorsteher, Herrn Hans Bodemann, erläuterte Herr Volmer vom Ing. -Büro Volmer die geplanten Maßnahme anhand von Plänen. Mit einigen Anliegern werden noch wunschgemäß vor Ort Einzelgespräche stattfinden. Herr Buthe vom Amt für Agrarordnung machte jedoch darauf aufmerksam, daß der Antrag in aller Kürze vorliegen müsse, wenn die Zuschüsse (80%) noch bewilligt werden sollen. Den Anliegern entstehen nur Kosten (20%) wenn auf einem Anliegergrundstück Arbeiten durchgeführt werden. Im öffentlichen Bereich trägt die Stadt Warburg (20%) den Eigenanteil.
26.04. Samstag. Die Weldaer Schützen fahren zum Stadtschützenfest nach Herlinghausen.
26.04. Samstag. Der DRK-Kreisverband Warburg führt seine Mitgliederversammlung in Welda in der Iberghalle durch. (Westfalen Blatt vom 30.04.1997)
30.04. Das Königspaar des Schützenvereins Welda, Hans und Gudrun Trossen, pflanzt eine Königslinde bei der Iberghalle. (Westfalen Blatt vom 30.04.1997)
02.05. Der Tischlermeister, Kilian Kuhaupt, eröffnet in der Tischlerei Kuhaupt, Hörler Straße 12 ein Bestattungsinstitut. Ebenso eröffnet Kuhaupt in Warburg, am Paderborner Tor ein „Pietät-Bestattungsinstitut“ und stellt als Geschäftsführer Manfred Bickmann ein.
03.05.Samstag. 90 Jahre Katholische Bücherei in Welda. Um 16.00 Uhr trafen sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die „Ehemaligen“ der Katholischen Öffentlichen Bücherei St. Kilian im Pfarrhaus.
06.05. Dienstag. Im Werkraum der Schule hält Studiendirektor a.D. Helmut Rattai auf Einladung der Kolpingsfamilie einen Diavortrag. Thema „Wien. Die Wachau und Stift Melk“.
08.05. Donnerstag (Christi Himmelfahrt) Das Frühlingsfest des Musikvereins Welda begann mit einer hl Messe am Vereinshaus. 11.00 Uhr Frühschoppen, 12.00 Uhr Mittagessen aus der Gulaschkanone, 14.30 Uhr Cafeteria, 17.00 Uhr Grillen. Dazu gab es eine Kinderbelustigung. Für Musik sorgten die Stadtkapelle Naumburg und der Musikverein Welda.
11.05. Sonntag. Die Kolpingsfamilie feiert ihr 40jähriges Jubiläum. 09.00 Uhr Gottesdienst in der Pfarrkirche. 11.00 Uhr Festakt in der Iberghalle, umrahmt durch den Musikverein Welda und den Gemischten Chor „Concordia“ Natzungen. Den Rückblick auf 40 Jahre Kolpingsfamilie Welda gibt Vorsitzender Dieter Dewenter, der gemeinsam mit Präses Pastor Alfons Weskamp auch die Ehrungen und Neuaufnahmen vornimmt. Festansprachen halten die stellvertretende Diözesanvorsitzende Monika Brinkmann und der CDU-Landtagsabgeordnete Antonius Rüsenberg. Danach ist Mittagessen.
13.05. Dienstag. Abschluß eines Lehrganges des DRK, Ortsverein Welda im Kindergarten. 14 Frauen und Mütter hatten an fünf Abenden durch den DRK-Ausbilder Ernst Papenkordt Kenntnisse in der Ersten Hilfe am Kind kennengelernt. Dr. Ulrich Fiege referierte über Kinderkrankheiten.
13.05. Dienstag. Ab 17.30 Uhr Treffen am Kindergarten mit Arbeitsgerät zum Tag der Sauberkeit. Mit Harken, Schaufel und Spaten reinigten 15 Helfer der örtlichen Vereine die Grünanlagen des Ortes.
14.05. Mittwoch. Die Kolpingsfamilie fährt um 19.00 Uhr zur Maiandacht nach Borgentreich zur Mariengrotte.
15.05. bis 20.05. Fahrt der Kolpingsfamilie nach Budapest und Wien.
16.05. Freitag. Zwischen 20.00 und 21.00 Uhr landeten hier in der Gemarkung 4 Heißluftballons des Ballonclubs Nordhessen Kassel e.V.(Telefon 0561-882923)
20.05. Landeswettbewerb 1997 „Unser Dorf soll schöner werden“; Vorentscheidung auf Kreisebene. Um 09.00 Uhr trifft sich die Kreisbewertungskommission an der Kirche zum Rundgang durch das Dorf.
21.05. Mittwoch. 13.30 Uhr Im Eigenheim Hake, Am Hoppenberg 14, entsteht ein Brand im Kinderzimmer des Dachgeschosses. Die Feuerwehr Welda war schnell zur Stelle und konnte den Brand mit wenig Wasser löschen. Die Holzvertäfelung des Zimmers und das sonstige Inventar, auch die Betten sorgten für eine sehr starke Rauchentwicklung. Die Feuerwehrleute konnten daher nur mit schwerem Atemschutz arbeiten.
28.05. Mittwoch. 13.00 Uhr Abfahrt KfD ab Gasthof Central nach Marienmünster.
04.06. Mittwoch. 15.30 Uhr Abfahrt KfD Frauen mit Kindern ab Gasthof Central zur Freilichtbühne nach Bökendorf.
06.06. Freitag. 3 Heißluftballons aus Calden kommend, landen in der Weldaer Gemarkung.
15.06. Sonntag. Tag der offenen Tür und Basar beim Roten Kreuz in der DRK-Unterkunft an der Alten Warburger Straße.
21.06. Samstag. Der Heimatschutzverein Welda ermittelt seinen König. Die Kompanie tritt um 15.15 Uhr auf dem Entenanger an , um den amtierenden König Hans-Peter Tossen abzuholen. In der Iberghalle beginnt um 16 Uhr das Schießen. Abends ist gemütliches Beisammensein mit Tanz.
02.07. Herr Brauckmann vom Amt für Agrarordnung übergibt den Bewilligungsbescheid über DM 336.000,– für die weitere Dorferneuerungsmaßnahme in Welda an die Stadt Warburg.
5.-7.07. Samstag, Sonntag und Montag. Der Heimatschutzverein Welda feiert sein Schützenfest in diesem Jahr unter der Regentschaft von Maria und Franz Petry. Die Majestäten lösten damit Gudrun und Peter Trossen ab. Zum Hofstaat gehören Elisabeth und Dieter Dewenter, Ursula und Ewald Wennekamp, Margit und Reinhard Wennekamp sowie Agatha und Otto Flaskamp. Zum Auftakt des Schützenfestes brachte der Musikverein Welda dem Vorstand ein Ständchen. Am Samstag traten die Schützen um 20.00 Uhr zur Befehlsausgabe an. Anschließend war Tanz in der Iberghalle. Nach der Schützenmesse am Sonntag um 09,30 Uhr in der St. Kilianskirche wurde der Gefallenen und Toten am Ehrenmal gedacht. Auf dem Sportplatz fand die Krönung der Majestäten statt. Dann setzte sich der Festzug unter Begleitung des Musikvereins Welda und des Spielmannszuges Wrexen in Bewegung. Abends stand die Polonäse auf dem Programm mit anschließendem Tanz. Am Montag begann der Frühschoppen in der Iberghalle um 09,30 Uhr. Es schloß sich die traditionelle Königsmahlzeit an. Um 15.00 Uhr begann der Königinnen Kaffee mit anschließender Kinderbelustigung. Ab 20.00 Uhr war Tanz in der Festhalle.
21.07. Montag. Um 19.30 Uhr wurde das Weldaer Wappen an einem Findling vor der Iberghalle eingeweiht. Das Wappen hat Bruno Hake, Welda entworfen, Norbert Nolte aus Warburg stellte die Gußform her und die Metallgießerei Friedrich in Lamerden fertigte den Bronzeguß.
Das Wappen hat die Geschichte des Dorfes Welda zur Grundlage. (Die Seitenbezeichnungen sind aus der Sicht des Schildträgers zu verstehen)
Durch die Vierteilung des Schildes ergibt sich ein Kreuz. Das Kreuz steht für das Hochstift Paderborn, dessen Fürstbischof Landesherr war (bis 1803). Die Geschichte Weldas ist stark geprägt durch die jahrhundertelange Grundherrschaft. Die ersten bekannten Grundherren waren die Ritter von Wellede (1188-1460). Die Ritter von Welda trugen Schilfkolben im Wappen (oben rechts). Eine Schilfart mit derartigen Kolben (Zylinderputzer genannt) war im westlichen Teich der Hörlerbachmühle vertreten. 1469 belehnte Bischof Simon von Paderborn Gottschalk von Haxthausen mit dem Weldaer Lehen. Das Wappen der von Haxthausen stellt eine Wagenflechte dar (oben links). Das letzte Adelsgeschlecht, das in dem von Hermann von Haxthausen erbauten Weldaer Schloß wohnte, war die Familie von Brackel. Sie ist mit ihrem Wappen unten rechts vertreten (1788-1932). Zu dieser Familie gehörte die Schriftstellerin Ferdinande von Brackel. Die Geschichte des Dorfes wurde seit jeher stark von der katholischen Kirche geprägt. Der Kirchturm unten links im Schild weist darauf hin.
Die Feierstunde wurde begleitet durch die Klarinettenspielerinnen Diana Göbel und Miriam Petry.
- Musikstück „Freude schöner Götterfunken“
- Begrüßung der Teilnehmer durch den Ortsvorsteher Hans Bodemann
- Musikstück „Mozart / Menuetto“
- Enthüllung des Steines mit dem bereits angebrachten Wappen
- Erläuterung des Wappens durch den Ortsheimatpfleger Bruno Hake
- Segnung des Steines mit Wappen durch Pastor Alfons Weskamp
- Musikstück „Largo / Aus einer neuen Welt“
- Schlußwort mit anschließendem kleinen Umtrunk.
Nach der Feierstunde fand eine Sitzung des Ortsbeirates im Werkraum der Schule statt.
Ende Juli. Die Arbeiten zur Um- und Neugestaltung des Platzes vor der Schule wurden erfolgreich abgeschlossen. Die alte Asphaltdecke wurde entfernt und dafür Pflaster, teilweise als Rasenpflaster verlegt.
02.08. Samstag. Der Anglerverein Welda führt wieder sein traditionelles Forellen-Räuchern ab 18.00 Uhr im Clubhaus hinter den Fischteichen durch. Bis auf weiteres werden die Fische jeden Dienstag und Donnerstag ab 18.00 Uhr zum Kauf angeboten.
09.und 10.08. Samstag und Sonntag. Der Tennisverein Welda veranstaltet seine Familientage. Neuanfänger können sich mit dem Tennissport vertraut machen. Die Clubmeister im Doppel werden ermittelt. Sonntag ab 15.00 Uhr gab es ein Kuchenbuffet.
10.08. Sonntag. 20:30 – 21:30 – 5 Heißluftballons landen in der Weldaer Gemarkung
12.08. Dienstag. 20:30 – 21:30 – 3 Heißluftballons landen in der Weldaer Gemarkung
17.08. Sonntag. „Gemeinsam und miteinander“. Unter diesem Motto feierten der Heimatschutzverein und die Feuerwehr am Sonntag ein Kinder- und Familienfest. Das Fest der „Freude und Begegnung“ begann mit einem Gottesdienst vor dem Feuerwehrhaus unter demselben Leitmotiv. Der Gottesdienst wurde vom Frauensingkreis begleitet. Die häusliche Küche konnte kalt bleiben, denn für das leibliche Wohl hatten die Veranstalter gut gesorgt. Um 13.45 Uhr trat die Schützenkompanie zur Abholung des diesjährigen Königs, Franz Petry, an. Anschließend fand die Schützenfestabrechnung statt. Das Kindergartenteam war mit Spielen und Kreativangeboten wie Malwettbewerb und Krabbelkiste vertreten. Die größeren Kinder zeigten ihr Können beim Fahrrad-Geschicklichkeitsfahren und beim Trampeltrecker-Rennen. An einer Losbude winkten 500 schöne Sachpreise. Luftballon-Wettfliegen und Preisschießen versprachen neben Sachpreisen als Gewinn auch Fahrten zu Weihnachtsmärkten und Cabrio-Rundfahrten. Zum Höhepunkt des Festes geriet die amerikanische Versteigerung eines von Burkhard Tegethoff gestifteten Schlachtschweines durch Ortsvorsteher Hans Bodemann. Die musikalische Unterhaltung hatte der Musikverein Welda übernommen.
20.08. Mittwoch. Um 20.00 Uhr begann in der Rotkreuzunterkunft an der Alten Warburger Straße ein Lehrgang „Gedächtnistraining“ unter der Leitung von Frau Eva Schönauer. Es nahmen 16 Frauen und Männer teil. Der Lehrgang erstreckt sich über 6 Abende mit je 2 Unterrichtsstunden.
20.08. Die Katholische Frauengemeinschaft Welda fährt am 20.08. nach Sangershausen. Auch Nichtmitglieder und Männer sind eingeladen. Geplant sind eine Stadtführung und der Besuch des Europa-Rosariums.
29.08. Freitag. Ab 16 Uhr kann am Forellenteich geangelt werden. Die Mitglieder des Anglervereins Welda treffen sich ab 18.00 Uhr zu den Arbeiten an der Teichanlage. Auch am morgigen Samstag sind sie ab 8 Uhr zur Mithilfe aufgefordert.
30.08. Samstag. Der Forellenteich wird abgelassen. Ab 11 Uhr besteht die Möglichkeit frische Forellen zu erwerben
09.09. Dienstag. Der Frauenarbeitskreis des Deutschen Roten Kreuzes – Ortsverein Welda- bietet einen Seniorenausflug an. Ziel ist Rothenburg an der Fulda. Abfahrt um 12.20 Uhr an der Schule und um 12.30 Uhr am Gasthaus „Central“. In Rothenburg trafen sich die Teilnehmer (ca. 60) mit einer Stadtführerin in der typischen Rothenburger Bekleidung zu einem interessanten Stadtrundgang. Danach war Kaffeepause in der Gaststätte „……“ Nach der Rückfahrt über Kassel, Calden wurde den Teilnehmern noch ein Abendimbiß in der DRK-Unterkunft in Welda geboten.
20.09. Samstag. Bei herrlichem Sommerwetter unternahm nach einer mehrjährigen Pause der CDU-Ortsverband Welda mit Wanderfreunden aus der Gemeinde wieder einen Schnatgang. Der Weg führte von Welda über den Weldaer Berg, Wormeln und den Kretbusch zur Papentalhütte. Zwischenstation war das Naturschutzgebiet „Weldaer Berg“. Dort informierte der Ortsheimatpfleger, Bruno Hake, die Teilnehmer über die geschichtlichen Ereignisse beim Wormelner Krieg vor 200 Jahren.
01.10. Mittwoch. Im großen Festumzug im Rahmen der 49. Warburger Oktoberwoche wirkte auch der Kindergarten Welda mit. Zahlreiche Festwagen waren liebevoll dekoriert. Den Wagen des Kindergartens schmückte eine Erntekrone.
04.10. Samstag. Der Heimatschutzverein Welda nimmt am Stadtkönigsschießen teil. Um 19.00 Uhr trafen sich die Offiziere in Uniform und zahlreiche Schützenbrüder mit ihren Frauen zur Abfahrt nach Warburg am Gasthof Central. Das Stadtkönigsschießen wird im Rahmen der Oktoberwoche durchgeführt.
25.10. Samstag. Der Musikverein Welda feiert sein 75jähriges Bestehen
Programm
18.00 Uhr Festgottesdienst in der St. Kilian Kirche Welda
19.00 Uhr Marschmusik zur Iberghalle Welda
19.15 Uhr Empfang der Gäste
19.30 Uhr Begrüßung der Gäste
Festakt mit Ehrung verdienter Mitglieder
Konzert der Gastvereine: Stadtkapelle Naumburg
Musikverein Germete
Musikverein Volkmarsen
22.00 Uhr Tanz und Unterhaltung mit der Tanzband „The Wild Birds“
25.und 26.10. Samstag und Sonntag nach den Hl. Messen Pfarrgemeinderatswahl. Gewählt wurden:
Isermann, Jörg, Stolte, Michael,
Krupp, Maria, Kuhaupt, Hannelore,
Becker, Christa, Tegethoff, Heike.
09.11. Das Schützenkönigspaar, Franz und Maria Petry, pflanzt eine Königslinde vor der Iberghalle.
10.11. Montag. Im Werkraum der Schule findet eine Ortsbeiratssitzung mit folgender Tagesordnung statt:
- Verlesung des Protokolls der Ortsbeiratssitzung vom 21.Juli 1997
- Aufstellung des Veranstaltungskalenders für das Jahr 1998
- Nikolausfeier am 6.12.1997 (Ausrichter: Heimatschutzverein)
- Anmeldungen zum Haushaltsplan 1998
- Sachstandsbericht: Dorferneuerungsmaßnahme 2. Bauabschnitt
- Planzen und Schneiden von Obstbäumen
- Berichte/ Informationen/ Bekanntmachungen
8 Verschiedenes.
15.11. Die Arbeiten zur Schulwegsicherung wurden beendet. Im Rahmen dieser Maßnahme sind erhebliche Eigenleistungen erbracht worden. Entlang des unteren Teiches erhielt die Teichstraße einen Gehweg. Der Teich erhielt einen neuen Staketenzaun der sowohl in finanzieller als auch in manueller Eigenleistung der Bürger und des Anglervereins erstellt wurde. Die der Stadt Warburg dadurch ersparten Kosten werden auf DM 20.000,– geschätzt.
15.11. Samstag. Die Musikschule Warburg feiert ihr 30jähriges Bestehen. Am Festkonzert um 19.30 Uhr in der Aula des Gymnasiums Marianum nahmen folgende Weldaer Musiker/innen aktiv teil: Diana Göbel, Mirjam Petry und Michael Kuhaupt.
16.11. Sonntag. Aus Anlaß des Volkstrauertages fand nach der Hl. Messe eine Gedenkstunde am Ehrenmal statt.
Der Schützenverein war Veranstalter. Feuerwehr, Kolpingsfamilie und Deutsches Rotes Kreuz waren mit Fahnenabordnungen vertreten. Die Fackelträger und eine Abordnung stellte die Bundeswehr aus Mengeringhausen. Ortsvorsteher Hans Bodemann hielt die Ansprache.
24.11. Montag. Um 20.00 Uhr trafen sich im Schloß Welda auf Einladung von Dr. Martin Becker anläßlich des 162. Geburtstages der Ferdinande von Brackel folgende Personen:
Baruth | Hartmuth | Langestraße 17 | 33613 | Bielefeld |
Becker | Dr. Martin | Ferdinande von Brackel Str. 12 | 34414 | Warburg-Welda |
Gockeln | Kerstin | Bergstraße 4 | 34414 | Warburg-Welda |
Hake | Bruno | Am Hoppenberg 14 | 34414 | Warburg-Welda |
Joost | Ernst | Werra Weg 7 | 34131 | Kassel Wilhelmshöhe |
Lyncker | Christian | Ferdinande von Brackel Str. 12 | 34414 | Warburg-Welda |
Modes | Marie-Theres | Baurat-Guben-Str.7 | 37073 | Göttingen |
Sakic | Nedjelko | Hugo Preuß Str. 3 | 34131 | Kassel Wilhelmshöhe |
Nachdem Dr. Becker Ausschnitte aus den Werken der Ferdinande von Brackel vorgetragen hatte, kam es zur Gründung des „Kunst und Kulturkreises Schloß Welda“ .
In den Vorstand wurden gewählt: Dr. Martin Becker (1.Vorsitzender), Christian Lynker (2.Vorsitzender), Nedjelko Sakic (Schatzmeister) und Kerstin Gockeln (Schriftführerin).
Nach Abschluß der Renovierungsarbeiten in den Räumen des Schlosses will sich der Kreis mit einer ersten kulturellen Veranstaltung der Öffentlichkeit präsentieren. Danach sollen weitere Veranstaltungen folgen.
04.12. Donnerstag. Die Gaststätte „Central“ wird, nachdem sie seit Ende Januar geschlossen war, um 18.00 Uhr wiedereröffnet. Die Gäste erhalten auf Kosten des Hauses ein kaltes Buffet. Die Inhaber Olaf Engelmann und Lars Ulrich geben der Gaststätte den Namen „Zum Pferdestall“, an den Namen erinnern in den Räumen aufgehängte Pferdebilder, Zaumzeug usw.
- und 7.12. Samstag und Sonntag nach den Hl. Messen ist Wahl zum Kirchenvorstand. Der Kirchenvorstand besteht aus 6 Personen, von den alle 3 Jahre drei Personen neu gewählt werden. Die Wahl hatte folgendes Ergebnis: Bodemann, Franz, 59 Jahre, Finanzbuchhalter, Bergstr. 5
Markowski, Erwin, 53 Jahre, Soldat i.R. Ferdinande von Brackel Str. 3
Risse Josef, 69 Jahre, Kaufmann, Liboriusgässchen
Weil am Samstagabend im Anschluß an die Vorabendmesse in der Iberghalle die Nikolausfeier stattfand, war an diesem Abend die Wahlbeteiligung erwartungsgemäß sehr schlecht. Der Nikolaus nahm an der Hl. Messe teil. Unmittelbar anschließend zog die Bevölkerung mit dem Nikolaus unter Vorantritt der Musikkapelle in die Iberghalle. Dort erhielten die Kleinen ihre Nikolaustüte.
Das Heimatblatt von Welda als PDF Datei herunterladen:
Weldaer Heimatblatt Nr. 14 – April 1998