Weldaer Heimatblaetter


Herausgegeben vom Ortsheimatpfleger Bruno Hake

Erschienen in zwangloser Folge

Nr. 8                                                            Januar 1992                                                             8. Jahrgang

Die Pfarrkirche „St. Kilian“ in Welda.

von Bruno Hake.

 

Die altehrwürdige St.Kilianskirche wurde 1991 gründlich restauriert. Die Gottesdienste mußten im Pfarrhaus oder in der Gemeindehalle abgehalten werden. Nachdem nun die Arbeiten erfolgreich beendet sind, ist es an der Zeit, die Geschichte des Weldaer Gotteshauses wieder ins Bewußtsein zu rufen.

Über das Alter der Weldaer Kirche

Der Weldaer Kirche kann man, schon allein wegen ihres Patroziniums des Hl.Kilian, ein hohes Alter zuschreiben. Die meisten Kilianskirchen sind in der Zeit der Zugehörigkeit unserer Heimat zum Bistum Würzburg, also vor dem Jahr 800, gegründet worden.

Ob zu dieser frühen Zeit in dem damals noch bestehenden  „Alt Welda“, auch Wellethi genannt, eine Kirche war, ist ungewiß, aber zu vermuten.  Die älteste Nachricht über unser Dorf erhalten wir aus den sog. Traditionen des Klosters Corvey. Das 822 gegründete Kloster tauschte bereits 836 in Welda liegendes Land gegen Besitz in Sorsum. Der Historiker Koch, Fr.A., K.Divisionspfarrer in Erfurt, schreibt 1859 in seiner Abhandlung „Aelteste Kirchen im Sprengel Paderborn“ (Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Alterthumskunde Band 20 S. 123) „Alten Ursprungs sind die Kirchen in Welda und Lügde. Vordem auf der Höhe links von der Twiste gelegen, vetus [alt] Wellede genannt, verdankt Jene dem Kloster Fritzlar Gründung. Dieses Stift hatte noch später das Collationsrecht der Pfarre und bezog von da Früchte und Geldzinsen; auch der Pfarrer hatte eine jährliche Abgabe zu leisten, namentlich ein Pfund Geldes.“   [vetus Wellede= Alt Welda; Collationsrecht=Recht die Pfarrstelle zu besetzen]. Auch Christoph Völker lokalisiert in seinem Buch „Aus dem religiösen Volksleben im Fürstbistum Paderborn während des 17.und 18. Jahrhunderts“ S.90 die Kirche in Alt-Welda wenn er schreibt: „In Welda ging um 1670 am Osterfeste die Prozession nach Altenwelda, wo der Tradition zufolge ehemals die Kirche gestanden hatte (in quo loco dicitur stetisse ante hac ecclesia). Hier wird auch der <Kirchhof außerhalb des Dorfes> zu suchen sein, welchen man am Mittwoch der Bittwoche mit der Prozession besuchte.“ Karl d. Große hatte schon vor 800 gesetzlich verfügt, daß Bestattungen nur noch bei der Kirche stattfinden durften. Man muß daher den Schluß ziehen, wo ein „Kirchhof“ war, ist auch eine Kirche gewesen. Auf den Kirchhof in Alt-Welda weist auch eine Eintragung im „Gülden Kleynod des Hochadlichen Hauses Welda …..“ von 1785 S. 50 Nr. 7 hin, die wie folgt lautet: „Kaufbrief von Jürgen Engemann zu Welda über einen Hof von 5 gahrt Landes zu alten Welda zwischen Jobst Alemans Ländereyen am Kirchhofe ein und anderseiths gelegen für 40 Rhtl. Kaufgelder de 14. Oktobr. 1671″ [Das „Gülden Kleynod“ ist ein Findbuch zu den Beständen des ehemaligen Archivs vom Hause Welda, das heute auf der Abbenburg bei Brakel lagert.]

Aus alledem kann man schließen, daß es in Altwelda eine Kirche gab. Auf diese fand sich ab Anfang des 13. Jahrhunderts kein Hinweis mehr. Vielleicht war sie abgebrannt, verfallen oder entbehr­lich. Sollte Völker recht haben, ist dann wohl die  St.Kilianskirche entstanden. Oder ist sie schon älter? Als 1231 eine päpstliche Kommission die Paderborner Archidiaconate neu erfaßte, wurde das Archidiaconat Warburg dem Cantor der Domkirche zur geistlichen Aufsicht übergeben. Dabei sind die Parochien [Pfarrorte] aufgeführt, zu denen auch Wellete gehörte. Welda war also bereits 1231 Pfarrort mit einer alten Mutter- und Taufkirche. 1243 gehörten die Zehnten von Thedehusen (Dehausen) und Amenhusen ad ecclesiam [zur Kirche] in Welda. 1224/25 wird Johannes de Wellethe clericus [Geistlicher] erwähnt; 1380 findet man Albert als Kirchherrn, Bertold Ludeken, Gottschalk von Vorseten und Cord Manegoldes als Dechanten des Gotteshauses in Kirchwelda und 1457 Johann Tymans als Vicecuratus [stellvertretender Geistlicher] in Welda.[Holscher in W.Z. Bd. 41 S.159 ff.].

Die Kirche St. Kilian als Baudenkmal

Diese ist einschiffig, zweijochig und mit gerade geschlossenem Chor. Der Turm steht, wie bei allen alten Kirchen, an der Westseite. An der Nordseite des Chores ist die Sakristei angebaut. Westlich davon lag früher die Patronatsnische der Familie von Haxthausen. Inzwischen ist

diese vermauert und der Raum der Sakristei zugeschlagen worden. 1972 konnte ein alter Beichtstuhl aus der Liborikapelle in Paderborn erworben wenden, der in der ehemaligen Patronatsnische, zum Chor hin, seinen Platz gefunden hat. An die Patronatsnische schloß nach Westen hin eine tonnengewölbte Gruftkapelle der Familie von Haxthausen an.  Heute sind in diesem Raum die Heizungsanlage und die Lüfterstation untergebracht.

Im Band 44 der Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen schreibt Nikolaus Rodenkirchen auf Seite 485 „Schiff und Chor der Kirche scheinen in ihrer Anlage dem 13. Jahrhundert anzugehören.“ Bei den jetzt durchgeführten Bauarbeiten stellte sich jedoch heraus, daß mit Sicherheit Schiff und Chor zu unterschiedlichen Zeiten entstanden sind. Das Funddamentmauerwerk im Schiff ist offensichtlich wesentlich älter als das Mauerwerk des Chores.

An der Südseite des Schiffes wurden bei der für die Außenisolierung notwendigen Ausschachtung in Kalkbruchstein gemauerte Gewölbe sichtbar. Jeweils zwei solcher Gewölbe sind zwischen den Stützpfeilernan der Außenwand des Schiffes vorhanden. Sie werden in der Mitte von jeweils einem Sandsteinwiderlager getragen. Auf der Nordseite des Kirchenschiffes waren solche Gewölbe nicht sichtbar. Die Erzählung alter Leute, die Twiste sei früher unter der Kirche durchgeflossen, kann daher nicht stimmen. Welche Bedeutung die Gewölbe hatten, läßt sich z.Zt.nicht eindeutig klären. Waren sie erforderlich, weil des Kirchenschiff auf morastigem Boden stand?

In der Kirchenchronik vertritt Pfarrer Franz Cramer die Meinung, daß die Kirche [gemeint ist wohl nur das Kirchenschiff] ursprünglich eine flachdeckige Basilika mit kleinen rundbogigen Fenstern gewesen sei. Das ist durchaus möglich. Die niedrige Decke wird dann auf den Wandkonsolen gelegen haben.

Der sich nach oben verjüngende Westturm stammt in seinem unteren Teil wohl aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Später (1725?) ist er durch das Glockengeschoß erhöht worden.

 

Südwand westlicher Stützpfei- ler. Anschluß des Turmes am Schiff.

Der 30jährige Krieg hat offensichtlich auch an unserer Kirche seine Spuren hinterlassen. Denn nachdem sich die Bevölkerung einige Jahre von den grausamen Folgen dieses Krieges erholt hatte, erneuerte man 1662 das Dach und baute über der Gruftkapelle ein niedriges Fachwerkgeschoß als Kornspeicher auf. Der damals entstandene Fachwerkgiebel trägt die Inschrift: “ JHESUS MARIA S KILIA PATRO ANNO 1662 DEN 22.AGVSTI HAB WIR SAMBLICHE GEMEIHN GOT VERTRAVT VNDIS HAVS GEBA“. [Jesus Maria und dem Kirchenpatron St. Kilian haben wir am 22. August 1662, die ganze Gemeinde, Gott vertraut und dieses Haus gebaut.]

Auf dem Plan des Urkatasters von 1830 hatte der Kirchturm an der Nordseite noch einen Anbau. War dieses ein Leichhaus? Der Kirch­hof an der St. Kilianskirche diente bis zur Anlegung [um 1800] des heute „Alter Friedhof“ genannten Friedhofes als Begräbnisplatz. In der Gemarkung Welda sind also vier Begräbnisplätze feststellbar. Der „Kirchhof“ in Alt-Welda, der „Kirchhof“ an der St. Kilianskirche, der „Alte Friedhof“ und der 1900 eröffnete kommunale Friedhof auf den „Siebenäckern“.

Das Kirchenschiff hat ein Kreuzgewölbe, dessen Rippen aus Eichenholz sind. Diese Kreuzgewölbe gehören zu den wenigen noch erhaltenen Bei­spielen, bei denen die Rippen aus gebogenen Eichenhölzern und die Kappen aus sog. Wellerwerk bestehen. Das sind zwischengeklemmte, mit Strohlehm umwickelte, gesplissene Eichenstäbe, die von unten verputzt sind und im Dach mit einem Glattstrich aus Lehm versehen wurden. Wenn die Rippen und Bögen wegen der Bemalung meist auch als in Stein hergestellt angesehen werden, so kann man diese Art Holzgewölbe leicht daran erkennen, daß diese Bauteile, die sonst unmittelbar über der Auflagerkonsole anfangs senkrecht aufstei­gen, hier im spitzen Winkel aus der Wand kommen. Offenbar hat man sich nicht getraut, das spröde Eichenholz stärker zu biegen.  Man mußte sonst mit einem Bruch rechnen. Im Bereich des Chores, hinter dem Triumphbogen, sind die Rippen aus Stein hergestellt.

Die Fenster sind im Schiff und Chor zwei- und dreiteilig gekup­pelt und spitzbogig. Am Fenster der Südwand im Chor entdeckte man 1972 das Fragment einer Renaissance-Ausmalung, die um 1650 entstanden sein dürfte.   Ein Fenster in der Südwand am westlichen Joch ist ein einteiliges, gerade geschlossenes Fenster. Es paßt von der Formgebung her nicht zu den übrigen Fenstern. Es muß später eingebaut worden sein.

Bei Ausführung der jetzt zum Abschluß gekommenen Renovierungsarbeiten wurde auch der Wandputz, sowohl innen als auch außen, bis zu einer Höhe von etwa 1,20m entfernt und erneuert. Dabei wurde erkennbar, daß unter diesem Fenster eine Eingangstür mit einem Rundbogen in der ungefähren Größe von 2 m Breite und 3 m Höhe gewesen war. Ob dieses der Haupteingang zur Kirche war? Durch ihn konnte man im Falle der Not samt seinem Vieh die schützenden Mauern der Kirche erreichen.  Der Zugang durch den Westturm war jedenfalls in der jetzigen Größe nicht vorhanden. Den rundbogigen Durchgang zwischen Turm und Kirche hat man später vergrößert oder überhaupt erst angelegt. Das wurde sichtbar am Bruchsteinmauerwerk der Innenseiten dieses Durchganges, die weder links noch rechts lagenweise gemauerte Bruchsteine aufweisen. Der heutige, einfache Eingang an der Westseite des Turmes ist offensichtlich erst später entstanden oder geändert worden. War hier vielleicht das Türgewände angebracht das heute den Eingang zur Empore ziert? Die darin eingemeißelte Jahreszahl 1725 finden wir, aus jüngerer Zeit gefertigt, wieder am Nordeingang zum ehemaligen Patronatssitz. In diesem Jahr 1725, also rund 10 Jahre vor Errichtung des Schlosses, scheinen an der Kirche erhebliche Änderungen vorgenommen worden zu sein. Nach der Entfernung des schadhaften Innenputzes an der Ostseite des Chores wurden rechts neben dem Altar Sandsteingewände einer vermauerten Öffnung erkennbar. Die Öffnung ist einmal etwa ½ Quadratmeter groß gewesen. Es könnte eine Sakramentsnische gewesen sein. Heute ist rechts davon eine kleine Nische, die 1972 eingebaut wurde.

Bei einer früheren Renovierung legte man an den Wandkonsolen der Längswände in der Kirche interessante Flachmuster frei. Diese Zei­chen wurden von dem 1959 verstorbenen Pfarrer Franz Cramer ent­deckt und als eine griechische Bilderschrift gedeutet. Das von ihm verfaßte, ungedruckte Manuskript darüber ist leider nicht mehr verfügbar. Jedoch hat Bodemann, Agnes in ihrer Examensarbeit für die erste Lehrerprüfung „Das Dorf Welda (Kreis Warburg) im Wandel der Jahrhunderte“ 1957 den infragekommenden Abschnitt des Manuskriptes übernommen, so daß er hier wiedergegeben werden kann.

„Die Weldaer Kirche, eine einfache Dorfkirche, stammt etwa aus dem ersten Viertel des 13. Jahrhunderts. Sie hat an den beiden Längswänden je zwei Consolen, die von der Decke bis zur Hälfte der Wand reichen. An den abgerundeten Kanten sind Zeichen und Figuren angebracht, die sich durch ihre Seltsamkeiten als grie­chische Bilderschriften erweisen.

  1. Die Bilderschrift der Console rechts unten.[Südwand vor der Empore]

Sonne als Rad, Sonne als Kreuz, Sonne als Wirbel:

   SEI MILDTÄTIG SCHNELL, BESTÄNDIG NACH KRÄFTEN.

  1. Die Bilderschrift unten links. [Nordwand vor der Empore]

Ein Viereck quergeteilt, jede Hälfte hat drei Fächer, die drei

unteren Fächer haben Diagonalen

Das Fach links oben hat ebenfalls eine Diagonale, mit der Diagonale

unter ihr durch den Querbalken verbunden,

der also für beide gemeinsam ist.

mit Partizip verbunden = fortwährend, immer

   IMMER HANDLE EINTRÄCHTIG.

Das mittlere Fach hat eine Blume mit verschiedenen Blättern.

IMMER HANDLE UNEIGENNÜTZIG

Das dritte Fach hat gleiche Keile

IMMER HANDLE GLEICHGESINNT.

  1. Das dritte Bild steht über der Kanzel. [Südwand]

Ein Viereck quergeteilt, jeder Teil hat drei Fächer, der untere drei Diagonalen.

Das gilt also für jedes der darüberliegenden Bilder.

 

Oben; drei Pflanzen, die erste hat einen Stengel, die zweite so gut wie keinen, die dritte gar keinen.

Stengel ,            = mit

übereinstimmend,

Stimme immer überein. Die innere Pflanze als Gefäß geformt, durch das ein gerades Stäbchen hindurchgeht:

Gerade=

 

Stäbchen:       =rechtgläubig.

 

Gefäß=

 

zwiefach:                              =Lehre

STIMME ÜBEREIN MIT DER RECHTGLäUBIGEN LEHRE.

Die äußeren Blätter getrennt,    gestreckt

Die zweite Pflanze fast kein Stengel:

Folge immer

Die Blätter sind gesetzmäßig gestellt:

Dicht besetzt mit Blättern: 

FOLGE IMMER DEM GESETZMäßIGEN LEHRER.

Die dritte Pflanze ohne Stengel:

nicht folgen.

Die Blätter sind gesetzlos und falsch gestellt, auf beiden  Seiten

FOLGE NIE DEM UNRECHTEN FALSCHEN LEHRER.

  1. Das Bild vorn links. [Nordwand unter dem Triumphbogen]

Sechs Fächer mit Diagonalen, die oberen schwächer als die  unteren.

Beide Reihen durch Balken verbunden, also von unten nach

oben gelesen, von oben nach unten:

IMMER HALTE GEMEINSCHAFT MIT DEN GANZ ARMEN, IMMER HALTE

GEMEINSCHAFT MIT DEN GANZ REICHEN,(MäCHTIGEN).

Außer den vorgenannten Wandkonsolen mit Flachmustern, gibt es sowohl an der Nord- als auch an der Südwand Konsolen mit Keilmustern und Diagonalen. Diese beiden sind jedoch im Manuskript des Pfarrers Cramer nicht beschrieben.

ähnliche Muster findet man im Westbau der Klosterkirche zu Burs­felde a.d. Weser, die aus dem Anfang des  12.Jahrhunderts stammt.

 

Kann das ein Hinweis auf die Entstehung der Kirche in dieser Zeit sein?

 

Die Kunstschätze

Der Taufstein stammt aus dem Jahr 1601. Er ist aus Stein, sechseckig und pokalförmig mit einer Höhe von 115cm und Seitenlänge von 43,5 cm. Auf den Seitenwänden sind die Taufe Christi  und die vier Evangelisten dargestellt. Aus der Inschrift „Ao. 1601. NOVUS HIC FONS BAPTISMATIS CONFECTUS EST ANTONIO HERTOGE PASTORE EXI­STENTE“ wissen wir, daß der Taufstein vom damaligen Pastor Anton Hertogen (Herzog) 1601 aufgestellt worden ist.

Die Kanzel aus Sandstein ist mit Ao.D. 1600 datiert. Die vier Seiten des Sechsecks sind mit je einem kunstvoll gearbeiteten großen Wappen der Stifter geschmückt, die in großen ovalen Rahmen stehen und durch Inschriften gekennzeichnet sind. Die Seite rechts von der Treppe trägt das Wappen der Familie v. Oeynhausen, dann folgen rechts die Wappen: von Haxthausen, im Felde eine schräg stehende Wagenflechte mit Unterschrift „HERMAN V HAXTHAVSEN / ME FIERE FECIT“. Als nächstes folgt das Wappen seiner Gattin Elsbeth von Haspergh. Im Felde ein Gatter mit Mit­telsäule, über dessen Flügeln je eine Rose schwebt (Braunschwei­gisches Geschlecht), Unterschrift: „ELSABE V.HASBERGH VXOR EIUS“.

Als letztes Wappen folgt das der FRIESEN (auch Frese oder Fresenhausen, ein ostfriesisches Geschlecht). Ein offener Turnierhelm mit Wulst. Darunter drei Kugeln, jede mit einer Straußenfeder be­steckt. Unterschrift: „DIE FRIESEN“.

1957 war die Kanzel an die Nordwand versetzt worden. Diese Ver­setzung hat man 1972 wieder rückgängig gemacht. Daß die tragende Säule bei der ersten Versetzung um die Hälfte gekürzt wurde, ließ sich leider nicht ungeschehen machen. Große Ähnlichkeit mit die­ser Säule hat das Weihwasserbecken am Eingang im Turm. Es wird wohl gleich alt sein und aus derselben Werkstatt stammen.

Der Altar. 1865 konnte der damalige Pfarrer Caspar Kleinschmidt den Altaraufsatz für 70 Thaler von der Altstädter Kirche in Warburg erwerben. Der frühere Altar soll nach Calenberg und sein Gemälde nach Eißen vergeben worden sein [Bau- u. Kunstd. Warburg S.487] Demnach ist der Altartisch [Mensa in Form eines Sarkopha­ges] wohl in Welda verblieben. Interessant ist, daß sich die Weldaer Mensa und die Mensa des Gnadenaltares in Verne bei Salz­kotten sehr ähnlich sehen. Der dortige Pfarrer Friedrich Appel­hans schreibt in seinem Büchlein „Das wundertätige Gnadenbild zu Verne“, „…1669/70 schafft Meister Schlüchting [richtig ist Flüchting] aus Welda den barocken Gnadenaltar, in dem heute noch das Gnadenbild Unserer Lieben Frau vom Troste der Betrübten thront.“ Dieser Meister Flüchting hatte übrigens auch den barocken Annenaltar in Verne geschaffen. Unsere Kirchenbücher beginnen erst 1693, sodaß wir daraus über diesen Meister Flüchting keine direkten Hinweise erhalten können. Es könnte der am 19.01.1717 verstorbene Everhard gewesen sein, der mit Anna Clara Sternhausen verheiratet war. (Hake, Ortssippenbuch Welda, Bd.1 S.143) Nach dem 30jährigen Kriege [1618- 1648] hatte der Wiederaufbau des Landes so hohe Ausgaben erfordert,  daß der Paderborner Land­tag auf seiner Sitzung am 9.4.1672 den Vorschlag unterbreitete, sämtliche schatzbaren Ländereien mit einer Steuer zu belegen. Bischof Ferdinand von Fürstenberg [1661- 1683] stimmte diesem Vorschlag zu und erließ am 13. April 1672 in Neuhaus ein Edict, „daß alle Grundgüter specificirt, und  das Verzeichniß einge­schickt werden solle“. Aus diesem Verzeichnis, das im Staats­archiv Münster im Bestand der „Paderborner Kanzlei“ unter der Nr. 494 aufbewahrt wird, finden wir das Weldaer Verzeichnis unter der Nr. 104 und darin auch die Ländereien des Everhard Flüchting aufgezeichnet. Nach dem Kopfschatzregister wird er für 18 Morgen Land und 2 Morgen Kämpe mit 11 Silbergroschen veranlagt.

Bei der Renovierung des Weldaer Altares im Jahre 1960 durch die Firma Ochsenfahrt aus Paderborn ist die ursprüngliche Fassung, gelblicher braunrot geäderter Marmor und Vergoldung, fast unver­sehrt freigelegt und wiederhergestellt worden. Das frühere hohe Tabernakel, das bis über den unteren Rahmen des Altarbildes hin­aufragte, wurde beseitigt und damit eine über die ganze Breite der Predella laufende Inschrift freigelegt: „Hoc Altare SS mae – Trinitti et 14 Auxiliatoribus sacrum Rmus / Praenobilis Dnus Martinus Schlicker, Canonicus Capitularis Ecclesiae / Collegiatae Fritzlariensis atque Capituli Senior pro se et Familia Schlicker, poni et illuminari fecit Anno 1697″, d.h.“Diesen der allerheilig­sten Dreifaltigkeit und den 14 Nothelfern geweihten Altar hat der Hochehrwürdige Herr Martin Schlicker, Kanoniker und Kapitelsenior an der Stiftskirche zu Fritzlar, für sich und die Familie Schlik­ker errichten und bemalen lassen i.J. 1697“

Die Schlickers waren eine reiche und angesehene Patrizierfamilie, die der Stadt Warburg vom 15.bis 18. Jahrhundert eine ganze Reihe von Ratsherren und Bürgermeistern gestellt hat.

An einer versteckten Stelle unterhalb des geschweiften Gesims­stückes über der linken Altarsäule entdeckte man bei der Restau­rierung 1960 folgende Inschrift: „Wilhelm / Hützig / 1697 / il­lumi (navit)“. Damit wird bestätigt, was im Band Warburg der Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, S. 389 gesagt ist:

„…..außer dem Hochaltar [in der Altstädter Kirche], den 1693/97 der Maler Wilhelm Hützier aus Rüthen illuminiert hat, noch folgende….“

Dieser Hützier hat auch den Hochaltar in der Kirche zu Wormeln illuminiert.[Bau-u.Kunstdenkm. Warburg S. 542]

Wer war nun dieser Wilhelm Hützier?

über seine Herkunft geben die Kirchenbücher der Nikolaikirche in Rüthen Auskunft. Am 26.5.1673 starb dort der Meister Simon Hientz, der mit seiner Frau Hedwig Kneckenberg in Rüthen drei Kinder hatte, 1664, 1668 und 1670. Nicht gefunden ist die Taufe des vorgenannten Wilhelm. Er tritt aber 1685 und 1686 als Pate auf unter dem Namen Hultz oder Huitz. Am 28.3.1705 wird er ge­traut mit Magdalene Sprenger aus Anröchte und stirbt am 28.8.1717. Bei den Taufen seiner vier Töchter treten Angehörige der ältesten Rüthener Familien auf (Höhne, Loen und Ohrmann), ein Zeichen, daß der Meister Hützier sich in Rüthen großen Ansehens erfreute. Vermerkt sei noch, daß 1670 bei einer Tochter des oben zuerst genannten Simon Hientz der Bildhauer Paul Gladbach Pate war.

1969 konnte der frühere Altar der Schloßkapelle wieder von Harde­hausen nach Welda geholt werden. Er war in einem sehr schlechten Zustand. Die Mensa (1730) dieses Altares dient heute als Vorstell-Altar auf einem Podest, das vor den Stufen des Hochaltares errichtet wurde.

 

Bemerkenswerte Kunstschätze

Das große, auf Leinwand gemalte Altarbild des Hochaltares stellt die Krönung Marias dar. Im oberen Aufsatz des Altares befindet sich ein zweites Gemälde: „Der hl. Antonius von Padua“.

Links und rechts des Altares stehen die Figuren des Hl.Kilian und des Hl. Liborius.

In einer Wandnische seitlich des Altares Anna-Selbdritt. Die Darstellung der Anna-Selbdritt stammt aus dem 16. Jahrhundert (1580). Das Motiv war bereits im 15. Jahrhundert sehr beliebt. Nach der Legende, die auf das apokryphe [nicht anerkannte] Jacobus-Evangelium zurückgeht, war Anna die Mutter Mariens. Anna soll mit dem Priester Joachim verheiratet gewesen sein. Erst im hohen Alter sei ihnen Maria als einziges Kind geboren worden. Die Eltern Mariens sind in den kanonischen Evangelien allerdings nicht erwähnt.

Die Darstellung der Anna-Selbdritt zeigt die Mutter Anna zusammen mit der Gottesmutter Maria, ihrer Tochter, und mit Jesus, der im kindlichen Alter dargestellt wird.

Die darin liegende Andeutung eines Stammbaumes (mütterlicher­seits) will darstellen, daß Jesus, der ewige Sohn des Vaters, wirklich Mensch geworden ist und in eine Familie hineingeboren wurde, die in der frommen jüdischen Tradition stand.

Über dem Beichtstuhl, der heute in der früheren Patronatsnische untergebracht ist, weist eine Figur des St. Johannes Nepomuk (1750; Neufassung 1960) auf die Wahrung des Beichtgeheimnisses hin.

Nachdem die 1957 an die Epistelseite (Nordwand) versetzte Kanzel diesen Platz wieder räumte und an ihren angestammten Platz an der Südwand zurückkehrte, steht seit 1962 an der Epistelseite der Schmerzensmann (ca. 1680) und erinnert in eindringlicher Weise an die Leiden Christi.

Darüber weist die Abbildung der Hl. Agatha [um 1700] mit dem Palmzweig in der Hand auf die besondere Beziehung des Dorfes zu ihr als Schutzheilige gegen Feuersbrünste hin. Ihr zu Ehren wird seit Jahrhunderten eine Lobeprozession gehalten.

Als nächstes fällt uns ein barocker Kreuzweg auf, der die Nordwand schmückt. Er stammt aus Tirol und wurde 1973 erworben. Diese schönen Ölbilder [um 1750], auf Leinwand gezogen, passen sicher besser in unsere alte Kirche als die vorherigen. Das waren Fotografien die erst 1957 entstanden waren.

Auf die Offenbarung XII, 1-3 weist uns die Abbildung der Madonna mit Kind [um 1680] hin, die die Schlange zertretend auf der Mondsichel steht. [Aus den Türkenkriegen stammt das Motiv. Der Sieg des Christentums über den Halbmond, den Islam].

Von der Nordwand der Orgelempore blickt St. Joseph [um 1700] gütig auf das Jesuskind, das in seinem Schoß die gesamte Erdkugel trägt, über der das Kreuz aufgegangen ist.

Über dem Zugang von der Empore zum Turm hängt ein Halbrelief, das St. Laurentius darstellt und von Bernard LAURENTIUS Hoppe aus Welda, geboren am 7.3.1767, gestorben am 23. 10.1781, gestiftet worden ist. 1959 wurde dieses Halbrelief renoviert.

Von der Brüstung der Orgelempore blickt Gott-Vater [1680] mit ausgebreiteten Armen über die Gläubigen hinweg zum Altar.

Mit einem Kreuzstock in der linken Hand, einem Schaflamm zu sei­nen Füßen und in Felle gekleidet blickt Johannes der Täufer [um 1700] von der Südwand herab.

An der gleichen Wand sehen wir nahe vor der Kanzel die Abbildung eines Bischofs [um 1700] mit einem Buch in der Hand. Diese Figur stand früher anstelle des Hl. Kilian auf dem Altar. Es kann sich dabei wohl um Bonifatius (Bischof von Mainz gest. 755) handeln. Eine genaue Bestimmung ist nicht möglich, weil weitere Attribute fehlen.

Am Aufgang zur Kanzel sehen wir ein Astkreuz, das etwa um 1500 entstanden ist.

Bevor wir die Betrachtung der Kunstwerke im Chor und im Kirchenschiff beenden, werfen wir noch einen Blick auf die Ewige Lampe. Sie ist dem Rokoko zuzuordnen und um 1750 entstanden. Sie wurde 1972 in Linz an der Donau gekauft, um die in unserer Kirche bis dahin elektrisch betriebene Lampe durch diese öllampe zu ersetzen. Sie ist am 13. Oktober 1972 entzündet worden.

Auf dem Weg zur Taufkapelle im Westturm fällt uns an der linken Seite unter der Empore eine Abbildung der „Mater dolorosa“ auf. Dabei handelt es sich um den Abdruck des Originals, das heute im Diözesanmuseum in Paderborn aufbewahrt wird. Das Originalrelief ist aus Alabaster auf einer Schieferplatte, 95×57 cm groß, Figur 85 cm hoch, Reliefhöhe 17 cm. Über dem Haupte der Figur, in die Schieferplatte eingraviert, ein Nimbus. Es befand sich früher in einem Heiligenhäusschen an dem Wege nach Wormeln.

Wir erreichen nun die Taufkapelle im Westturm  und finden dort den weiter oben beschrieben Taufstein von 1601 wieder. Es bleibt dazu noch nachzutragen, daß er 1962 eine Haube aus Schmiedebronze erhielt, die der Bildhauer Wilhelm Winkelmann fertigte. Die Dekoration zu dem ebenfalls zu dieser Zeit in das Mauerwerk eingelassenen Opferstock fertigte der gleiche Künstler.

Links vom Taufstein sehen wir das ehemalige Altarbild aus der Schloßkapelle, die „Anbetung der Könige“ [1730] darstellend. Die Hl. Dreifaltigkeit, ebenfalls vom Altar der Schloßkapelle, ziert nun die Wand über dem Taufstein.

Rechts vom Taufstein sehen wir eine Abbildung der Mutter Anna, ihre Tochter Maria lehrend. Diese Figur erinnert an das Schaffen des Bildhauers Gladbach und ist um 1680 entstanden.

Auf der rechten Seite der Taufkapelle lädt eine um 1680 entstandene Pieta zum Gebet ein.

Die Glocken

Während des ersten Weltkrieges mußten 1917 die Glocken bis auf eine abgeliefert werden. Die beiden für den Kriegsdienst bestimten Glocken wurden am 6. August abgenommen.

Die Kiliansglocke trug die Inschrift:

„Kilianus vocor Plebum voco. Congrego Clerum,        Defunctos ploro Laudo Deum, Festa honora.

Umgegossen

Fuer die Gemeinde Welda von Henschel & Sohn in Cassel 1854.

Diese Glocke wog 473 Kg; Verzierungen hatte sie nicht.

 

Die zweite Glocke hatte hübsche Blattornamente und wog 223 kg.

Auf einer Seite stand:

+

S: Kilian           KIRCHEN

PATRON

S:LIBORIUS          LAND

Diese Gemeinheits Glocke hatt gegossen

Kutschbach Anno 1797. Gevatter sind

geworden F: FRAU und Dessen HR: SOHN

BARON F: V: BRACKEL.

Für beide Glocken erhielt die Gemeinde 3073 Mark.

Am 22. Mai 1921 trafen die neuen Kirchenglocken ein. Sie erhielten am selben Abend durch den damaligen Pfarrer Thelen die kirchliche Weihe. Die große Glocke wurde Kilianus, die mittlere Maria und die kleine Martha getauft. Sie war vom Gutspächter Sagel bezahlt worden. Durch die vergrößerte rechte westliche Schallöffnung zogen am 27. und 28. Mai hiesige Maurer die Glocken auf den Turm. Nachdem ein Monteur aus Brilon die Glocken montiert hatte, konnte nach vierjährigem Schweigen zum ersten Male bei der großen Feldprozession 1921 wieder mit allen Glocken geläutet werden. Ohne Klöppel wiegen die Glocken 740, 499 und 280 kg. Sie sind auf a, c und d gestimmt.  Ein Gutachten des Domvikars und Domchordi-rektors Schanerte ergab, daß die von der Glockengiesserei Humpert in Brilon gelieferten Gußstahlglocken kein schönes Klangbild hätten und in musikalischer Hinsicht in keiner Weise den zu stellenden Anforderungen entsprechen würden. Nach Verhandlung mit der Glockengießerei konnte auf Grund dessen ein Preisnachlaß von 7438 Mark erreicht werden. Der verbleibende Betrag von rd. 11500 Mark war durch Sammlungen in der Kirche aufgebracht worden. Seit 1960 werden diese Glocken elektrisch geläutet.

Wie aus den uns erhalten gebliebenen verschiedenen Fassungen des Bürgereides ersichtlich ist, hatte früher der Glockenschlag nach einem uralten Brauch eine herausragende Bedeutung auch für das Leben in der Gemeinde. Nicht nur bei Feuer, Hochwasser oder sonstigen Gefahren wurde die Gemeinde durch das Läuten der Glocken gewarnt. Auch wichtige Angelegenheiten durften die Vorsteher [so wurden damals die Gemeinderäte bezeichnet]  nicht ohne Anhörung der gesamten Gemeinde regeln. Diese wurde dazu durch Glockenschlag zusammengerufen und hatte sich auf dem „Kirchhofe“ zu versammeln. Die Vorsteher mußten der versammelten Gemeinde die Angelegenheit vortragen und hatten deren Meinung bei ihrer Entscheidung zu berücksichtigen. Mehrere Beispiele einer derartigen Verfahrensweise befinden sich im Handschriften-Archiv des Verfassers.

Die Turmuhr

Der in Welda am 30.07.1821 geborene Mechaniker Johann Ignaz Fuchs hatte in Bernburg a.d.Saale eine Turmuhrenfabrik, in der auch zahlreiche Turmuhren des Hochstiftes Paderborn hergestellt worden sind. In dankbarer Erinnerung an seinen Geburts- und Heimatort hat er der Gemeinde Welda 1875 die Turmuhr geschenkt, die vorher auf der Weltausstellung in Wien bewundert worden war. (Siehe dazu auch Weldaer Heimatblätter Nr. 3, 1987)

Die Orgel

Früher stand eine kleine Orgel im Kirchenschiff an der Nordwand. 1897 ließ die Kirchengemeinde eine neue Orgel durch den Orgelbau­er Eggert, Paderborn, fertigen. Um diese größere Orgel auf der Männerbühne aufstellen zu können, mußte diese um ca 1 Meter ver­längert werden.

Der 1. Weltkrieg forderte auch hier seinen Tribut. Am 22. Februar 1917 mußten die Prospektpfeifen für Kriegszwecke abgeliefert werden. Sie wogen 32 kg.

1946 erfuhr die Orgel eine Reparatur durch die Firma Blömeke aus Meschede. Aber bereits 1947 mußte sich die Orgelbauanstalt Eggert aus Paderborn wiederum der Orgel annehmen. Erst 1951 konnten anläßlich einer erneuten Reparatur durch die Fa. Orgelbau Feith aus Paderborn die fehlenden kleinen Pfeifen und die seit dem 1. Weltkrieg fehlenden Prospektpfeifen ersetzt werden. Die Elektrifizierung des Orgelgebläses setzte 1953 einer Aufgabe der Meßdiener, nachdem sie eine Woche gedient hatten, in der nächsten Woche beim Orgelspiel für den notwendigen Wind zu sorgen, ein Ende. Das Jahr 1957 brachte eine völlig neue Situation für das kirchliche Orgelspiel. War bisher die gesamte Orgel auf der Männerbühne untergebracht, so erhielt sie nun ihren Platz auf dem Boden über der früheren Gruftkapelle. Ein großer Durchbruch zum Kirchenschiff gab den Platz her für die Aufstellung der Prospektpfeifen. Der Spieltisch konnte durch die nun mögliche elektronische Übertragung der Tastenanschläge auf der Empore verbleiben.

Ehrenmal

Durch Sammlungen in der Kirche hatte sich ein Betrag von 1700 Mark angesammelt, der ausreichte dem Bildhauer Sauerland aus Warburg den Auftrag zur Herstellung einer Gedenktafel für die im 1. Weltkrieg gefallenen Krieger herzustellen. Am 17. November 1920 konnte die Gedenktafel feierlich enthüllt und eingesegnet werden.

Für die Gefallenen des 2. Weltkrieges war auf dem kommunalen Friedhof eine Gedenkstätte in Verbindung mit der Friedhofskapelle an einer Mauer errichtet worden, die aber nicht mehr den Vorstellungen der Gemeinde entsprach. Dem Heimatschutzverein Welda e.V. gelang es, zwei Gedenksteine durch die Fa. Leffringhausen aus Viesebeck fertigen zu lassen, in die die vorhandenen gußeisernen Tafeln vom Friedhof eingearbeitet wurden. Das alte Ehrenmal an der Kirche hat durch die Erweiterung um die zwei Gedenksteine für die Gefallenen des 2. Weltkrieges eine abgerundete und würdige Gestaltung erhalten. Die Einweihung des neugestalteten Ehrenmals konnte am Sonntag, dem 16. November 1986 im Rahmen einer würdigen Gedenkfeier vorgenommen werden.

Priester die an der Weldaer Kirche wirkten

Johannes de Wellede ist der erste Priester, dessen Name uns überliefert ist. Wir finden ihn 1224 unter den Anhängern Heinrichs von Brakel, des ehemaligen Propstes zum Bußdorfe, der zum Bischof geweiht, dessen Wahl aber von Papst Honorius III. am 7. April 1225 für ungültig erklärt wurde. (W.U.B. Bd.IV(I)Nr.137)

1380 werden Albert als Kirchherr, Bertold Ludeken, Gottschalk von Vorseten und Cord Manegoldes als Dechanten des Gotteshauses in Kirchwelda genannt.

1457 tritt Johann Tymans als „vicecuratus“ in Welda auf.

Aus einem Visitationsprotokoll des Jahres 1570, welches der dama­lige Domkantor über die religiösen Verhältnisse seines Archidiakonatssprengels dem Kapitel überreichte, erfahren wir, daß der Herr von Haxthausen dem Pastor von Welde das Erscheinen zum „Synodus“ untersagte, letzterer aber dem Archidiakon gehorchte und zur Synode erschien. Leider ist der Name des betreffenden Pfarrers nicht genannt. Daraus aber sehen wir, daß auch in Welda, wie fast im ganzen Hochstift, die Lehre Luthers eingedrungen war, und der damalige Herr von Haxthausen auf der Seite der Reformation stand.

1601 ist Anton Hertogen Pfarrer in Welda, wie uns die Inschrift am Taufstein verrät. Er starb nach einer 40jährigen Tätigkeit als Priester am 10.06.1626 (Bd.1 Kirchenbücher Warburg-Altst.)

Im 16. Jahrhundert leisteten die Pfarrer von Welda Aushilfe bei der Kalandsbruderschaft in Warburg. Die Aushilfe wurde erforder­lich, weil die Reformation die kirchlichen Verhältnisse in War­burg zerüttet hatte und Priestermangel herrschte. Die Namen sind leider nicht überliefert. (W.Z.Bd.30 II S. 176)

1630 war Henricus Brandes Pfarrer in Welda. Nach der Teilnahme am 30jährigen Krieg war er Pfarrer in Daseburg, wo er 1671 starb.

Er wird wohl 1646 in den Krieg gezogen sein, weil sein Nachfolger Meinolph Radering die Stelle in Welda am 9. Dezember 1646 antrat. Er blieb nur 4 Jahre im Amt. Von 1650 bis 1674 war Georgius Schorten Pfarrer. Sein Nachfolger Friedericus Bartsmann beklei­dete die Pfarrstelle von 1674-1684. Er starb in Warburg am 12. 1. 1717. Ihm folgte Friedericus Casparus Blankebiel, der sein Amt bis zu seinem Tode in Welda am 4.1.1693 ausübte. Der ihm unmittelbar 1693 folgende Pfarrer Bernardus Hillebrand versah sein Amt eben­falls bis zu seinem Tode in Welda am 26. 10. 1724 im Alter von 83 Jahren. Die Tauf- Trauungs- und Sterbebücher der Pfarrei Welda beginnen mit seiner Amtsübernahme. Vermutlich sind diese Kirchen­bücher erst von ihm eingeführt und  angelegt worden. Jedenfalls sind ältere Bücher nicht bekannt. Sein Nachfolger wurde am 23.12.1725 Joannes Henricus Bernholtz. Auch er übte sein Amt bis zu seinem Tode in Welda am 24.4.1736 im Alter von 41 Jahren aus.

Für die folgenden Jahre liegen uns keine eindeutigen Nachrichten über die Besetzung der Pfarrstelle vor. Am 25. April 1745 starb der Dominikaner P.F. Fischer in der Pfarrei Welda. Er wurde am 27. April 1745 bei der Kirche der Dominikaner begraben. (W.Z. Bd. 62 Seite 48 und Sterberegister der Pfarrei Warburg-Altstadt.) Offensichtlich ist in den Jahren 1736 – 1745 das Priesteramt in Welda nicht von einem festangestellten Pfarrer ausgeübt worden. Genannt werden in dieser Zeit noch Laurentius Brandt und 1741 J.B.Niedermeyer. Ab 1751 ist hier Joannes Mauritius Bach tätig. Er wurde 1770 Pastor in Dringenberg und starb dort im Alter von 62 Jahren am 20.12.1786. Vor Welda war er Pastor in Borgentreich. über ihn erfahren wir durch das Diarium der Warburger Dominikaner (W.Z.Bd.62 S.74), daß er während des 7jährigen Krieges am 15.Juni 1762 zusammen mit dem Altstädter Pastor von Hiddessen in der Nacht durch räuberische Jäger aus Braunschweig festgenommen wurde. Beide wurden in Hameln als geehrte Gefangene bis zum 16. Dezember 1763 festgehalten.

Von 1770 bis 1774 war Hermann Werner Schmitz und von 1774 bis 1796 Johann Heinrich Wünnenberg Pfarrer in Welda. Wünnenberg starb hier am 1.11.1796.  Die Französische Revolution hatte den französischen Priester Johann Nicolaus Rappé aus seiner Heimat vertrieben. Er war hier Priester von 1796 bis zum Januar 1808 als er nach Frankreich zurückkehrte. Vom 15.9.1808 bis zum 17.8.1810 war mit Henricus Fehring O.P. wieder ein Dominikaner in Welda Priester. Er starb in Germete am 26.01.1819. Ihm folgte der in Stadtberge (Marsberg) am 8.3.1782 geborene Friedericus Wilhelmus Zieren. Zieren war am 27.12.1805 in Hildesheim zum Priester ge­weiht worden. Seine hiesige Stelle trat er am 14.7.1810 an. Bis 1828 war er hier Pastor. Am 30.7.1828 ging er als Pfarrverweser nach Minden, wo er ab 7.1.1830 als Pfarrer und Schulrat tätig war.  Er starb in Paderborn am 7.8.1848. Im folgte am 30.7.1828 als Pastor Friedericus Josephus Batsche; am 30.06.1805 in Pader­born geboren, erhielt er dort am 31.12.1827 die Priesterweihe. Am 30.8.1834 ist er, erst 30 Jahre alt, in Welda verstorben.  Sein Nachfolger Franciscus Bernhard Beuing stammte aus der Diözese Münster und war am 6.11.1805 in Altenberge geboren und am 9.8.1831 in Paderborn zum Priester geweiht. Er trat die Stelle in Welda am 14.11.1834 an und war hier Pastor bis zum 23.9.1845 als er als Pfarrverweser nach Eissen ging. Am 21.7.1886 starb er in Boele. Der nächste Weldaer Pastor war Johannes Meinolph Gerhard Hoischen. Er war am 24.9.1811 in Paderborn geboren und dort auch am 16.7.1836 zum Priester geweiht worden. Sein Amt in Welda übte er bis zum 2.9.1864 aus. Es gelang ihm in Welda eine Mäßigkeitsbruderschaft, als Filialbruderschaft der Mäßigkeitsbruderschaft in Breslau zu gründen. Die Mitgliederliste enthält immerhin 421 Namen. Die Statuten der Bruderschaft werden daher am Schluß dieses Aufsatzes abgedruckt. Die Schriftstellerin Ferdinande von Brackel widmet dem „Pastor Hoischen“ in ihrem Buch „Mein Leben“ ein ganzes Kapitel. Er starb in Langenstraße bei Warstein am 27.1.1889. Ihm folgte der Pfarrer Casparus Melchior Balthasar Kleinschmidt; Pfarrer in Welda vom 2.9.1864 bis zu seinem Tode in Welda am 18.1.1881. Er war am 5.1.1808 in Brilon geboren und am 20.8.1830 in Paderborn zum Priester  geweiht worden. Sein Grabstein auf dem „Alten Friedhof“ ist noch erhalten. Fast 6 Jahre war die Pfarrstelle vakant. Der auf dem Schloß als Hausgeistlicher tätige Dr. Johann Dietrich Gla versorgte die Gemeinde in den Jahren 1881 bis 1886. Er war am 6.12.1852 in Niesen geboren, am 7.8.1878 in Dillingen zum Priester geweiht und starb in Dortmund am 18.3.1905. Auf dem neuen Friedhof liegt neben dem großen Fried­hofskreuz der Pfarrer Ludwig Rubarth begraben. Er trat seine Stelle als Pastor in Welda am 23.12.1886 an und blieb hier bis zu seinem Tode am 5.10.1919. Geboren war er am 24.4.1838 in Ahden und zum Priester geweiht am 11.8.1865 in Paderborn. Sein Nachfolger wurde am 30.12.1919 Pfarrer Paul Thelen von dem bekannt ist, daß er am 18.7.1926 wegen Krankheit aus seinem Amt ausschied. Bereits 1924 wurde ihm wegen seiner Krankheit Kaplan Berg als Kooperator zur Seite gestellt. Im Jahre 1926 erhielt er durch den Seminarpriester Korte für einige Zeit Hilfe. Pfarrer Thelen hatte schon vor zwei Jahren auf seine Stelle verzichtet. Aber erst am 15.7.1926 konnte er in eine passende Wohnung in Lippspringe einziehen, die er nach langem Suchen gefunden hatte. Zum Nachfolger erhielt er den Pfarrvikar Johannes Franz Anton Sauerwald, der am 17.Juli hier eintraf und am 19. Juli 1926 durch den Dechanten Hermesmeyer eingeführt wurde. Sauerwald war in Nordenau am 8.7.1865 geboren und am 18.8.1893 in Paderborn zum Priester geweiht worden. Vor Antritt seiner Stelle in Welda hatte er bereits seit 1902 in Welschenennest gewirkt. Während seiner Amtszeit wurde das neue Pfarrhaus in Welda gebaut. Aus Krankheitsgründen wurde er zum 1.10.1928 pensioniert und zog nach Lippspringe. Dort ist er am 18.1.1930 gestorben und in Welschenennest begraben. Der bisherige Pfarrer von Soemmerda bei Erfurt, Franz Cramer, konnte am 1. Oktober 1928 durch den Herrn Dechanten Hermesmeyer aus Warburg (Neustadt) feierlich in sein Amt eingeführt werden. Er war am 13.7.1879 in Henglarn geboren. Als Lehrer an der Präparanden Schule in Paderborn und an der Domschule in Erfurt und als Pfarrer in Soemmerda hatte er vor seinem Amtsantritt in Welda gewirkt. Er konnte das von seinem Vorgänger erbaute neue Pfarrhaus beziehen, mußte aber für den gerade erst begonnenen Abbruch des alten Pfarrhofes sorgen um das Anwesen, das durch die Bau- und Abbrucharbeiten in einem desolaten Zustand war, wieder herrichten zu können. 1952 wurde er in den Ruhestand versetzt, am 13.August 1953 konnte er sein goldenes Priesterjubiläum feiern und wurde am 27.Dezember 1958 zum Geistlichen Rat ernannt. Am 3.12.1959 verstarb der Jubilarpriester in Welda, wo er auf dem neuen Friedhof seine letzte Ruhestätte fand. Am 19.10.1952 wurde der Nachfolger Dr.Bernhard Scherer feierlich eingeführt. Der bisherige Pfarrer blieb im Pfarrhaus wohnen. Das Pfarrhaus bot genügend Platz um beiden Pfarrern die Führung getrennter Haushalte zu ermöglichen. Auf seinen Wunsch wurde er 1955 nach Salzkotten als Leiter des dortigen Schwesternhauses versetzt. Sein Nachfolger Franz Peitz hielt am Sonntag, dem 24.Juli 1955 feierlichen Einzug in seine neue Gemeinde. Er kam von Dortmund-Brackel, wo er Rektor der dortigen Kommende war. Pfarrer Peitz war vielen Weldaern schon bekannt als früherer Vikar in Warburg-Altstadt. Pfarrer Peitz war am 13.7.1907 in Soest geboren und am 19.3.1941 in Paderborn zum Priester geweiht worden. Seiner Initiative ist es zu verdanken, daß am 15.Oktober 1956 die Kolpingsfamilie Welda gegründet wurde. Er verließ Welda bereits am 1.12.1957 wieder um seine Tätigkeit als geistlicher Leiter im Herz-Jesu-Institut für Familienpflege und Seelsorgehilfe in Germete aufzunehmen. Er starb  am 21.12.1978 in Warburg und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Dorffriedhof in Germete. Bis zum Amtsantritt seines Nach­folgers, blieb er Pfarrverweser in Welda. Der neue Pfarrer Werner Fuhlrott kam aus Holzhausen/Oeynhausen und wurde am 2.März 1958 im Rahmen eines Levitenamtes eingeführt. Er war am 19.Mai 1906 in Magdeburg geboren, am 12.März 1932 in Paderborn zum Priester geweiht, am 10.Nov.1977 in Bad Bocklet gestorben und ist in Welda am 16.Nov.1977 begraben. Stätten seiner priesterlichen Tätigkeit waren Halle-Hohenthurm, Eisleben, Suttrop, Geseke, Bokel, Holz­hausen und 19 Jahre als Pfarrer in Welda. Seine besondere Sorge galt dem Gotteshaus St. Kilian und den zahlreichen Kunst-schätzen, die unter seiner sachkundigen Leitung renoviert und teilweise neu beschafft wurden.  Nach seinem Tod konnte die Stelle zunächst nicht wieder besetzt werden. Als Pfarrverweser wirkte vom 14.11.1977 bis 1979 der Geistl.Direktor des St.Laurentiusheimes, Warburg Clemens Kathke. Am Sonntag dem 4.6.1978 konn­te die Gemeinde den im Ruhestand lebenden Pfarrer Rudolf Englisch empfangen. Als Subsidiar hat er die Pfarrei betreut bis am 1.Sept.1979 im Zuge der Neugliederung der Diemelpfarrei der Domi­nikanerpater Gottfried Pöschl zum Pfarrverweser bestellt wurde.

Pater Gottfried betreut die Gemeinden Germete und Welda.

 

Auszüge aus der Chronik der Pfarrei Welda

1865 Neue Fenster.    Altar-Aufsatz von der Pfarrei Warburg-Altst. für 70 Thaler gekauft.

1875 Turmuhr vom Erfinder Fuchs geschenkt.

1877 Kirche dekoriert.

1882 Hochwasser; 60cm hoch in der Kirche.

1888 Kreuzweg von der Lehrerin Leistenschneider geschenkt.

1890 Hochwasser; 30-40 cm hoch in der Kirche.

1897 Neue Orgel (Orgelbauer Eggert, Paderborn),auf der Männerbühne aufgestellt, die des-             wegen ca 1 m verlängert wurde.

Stahltabernakel angeschafft.

1898 Kirche und Sakristei dekoriert.

1907 Kirche außen restauriert.

1909 Hochwasser, ca 50 cm in der Kirche.

1914 Kirche und Sakristei dekoriert.

1917 2 Glocken für Kriegszwecke abgegeben.[Schulchronik]

1921 Neue Glocken (Stahl).

1921 Neuer Prozessionsbaldachin.

1925 Neue Kirchhofsmauer.

1928 Neues Pfarrhaus fertiggestellt.

Kirchentür und Sakristeitür repariert und gestrichen.

Kanzel und Taufstein farbig bemalt.

1930 Innenanstrich im Turm.

1931 Steinplatten von den Mauern entfernt und an der Kirche verlegt.

1932 8 Kastanien werden auf dem Kirchhof gepflanzt.

Die Leitern im Turm werden durch Treppen ersetzt.

Die Patronatskapelle wird zugemauert und ein Ofen aufgestellt.

1933 Wand zwischen Sakristei und Kapelle entfernt.

Kirchturm erhält eine Dachrinne.

1934 Prozessionskreuz von Joseph Kuhaupt angefertigt und geschenkt.

Neues Podest vor der Kirche beschafft.

1935 Neue Männerfahne (St. Josephsfahne) angeschafft.

Das große Kirchhofstor umgebaut.

Turmdach ausgebessert.

Umstellung auf 220 Volt. Neue Lampen.

1936 Bewurf des Turminneren entfernt. Neubewurf mit Ceresit

wegen Wasserschäden.

Dach des Kirchenschiffes repariert. (Kostenträger: Pol.

Gemeinde)

1937 Turm innen gestrichen (bezahlt von Gemeinde)

Sakristei renoviert.

Kirchentür gestrichen.

1938 Der Raum neben der Sakristei wurde bedielt.

Der Weg vor der Kirche betoniert.

Die große Kirchenpforte gestrichen und mit Schloß und Latten versehen.

Schlußstein am Rundfenster hinter Altar wieder eingesetzt.

1941 Hochwasser vor der Kirche bis an die Schwelle.

1942 Hochwasser (im Pfarrhaus 1,20 m im Keller).

1946 Orgel repariert (Blömeke aus Meschede)

Hochwasser (im Pfarrhaus 0,70-0,90 m im Keller)

1947 Hochwasser (die Kirche stand 1,20 m im Wasser; in der Kirche 0,85 m;

beim Altar 0,65 m;  im Pfarrhaus 1,70 m im Keller.

Orgel repariert (Orgelbauanstalt Eggert, Paderborn).

1948 Hochwasser (im Pfarrhaus 0,08-0,10 m im Keller).

Kirche renoviert, Juli – Sept. (Fa.Nix u. Toepfer, Greven).

Dachfirst mit Pfannen gedeckt (Dachd. Bertelmann,Wettesingen)

1950 Sakristei renoviert (Kostenträger: Gemeinde).

1951 Firstbalken im Turmdach erneuert.

Elektroleitung im Kirchenboden erneuert.

Brandschutztür zwischen Kirchenboden und Turm eingebaut.

Reparaturen an: Oberste Altarstufe, Podest vor dem Ankleidetisch. Kirchentür u.Pforte                 vor dem Pfarrhaus.

Orgel repariert (Orgelbau Feith, Paderborn) kleine Pfeifen und Prospektpfeifen eingebaut.

1952 Anstrich im Chor der Kirche erneuert.

1953 Orgelantrieb elektrifiziert.

Anschlag- und Aushangkasten aus Eichenholz beschafft.

Ewiges Licht wieder auf Ölbrand umgestellt, nachdem es seit

1939 durch elektrischen Licht ersetzt worden war.

1954 Laufsteg auf dem Kirchenboden errichtet.

Aufnahmen der Kirche (innen und außen) durch den Kunstverlag Adolf Hafner, München.

1955 Kirchenfenster überholt.

Orgel von Fa. Bosch überholt.

1955 Großraumofen angeschafft.

Windfangtür am Haupteingang eingebaut.

1956 Blitzschutzanlage errichtet.

Zifferblatt der Turmuhr neu angestrichen.

1956 Hochwasser 3 mal: Am 20.07. Pfarrhauskeller 1,57 m; In der Kirche 0,90 m.

Pastorat erhält Außenputz.

Drainage um die Kirche verlegt.

Beton- und Asphaltschicht unter dem Fußboden.

Warmluftheizung eingebaut.

1957 Neue Eichenbänke.

Ausmalung der Kirche.(Kirchenmaler Jos.Mühlenbein,Marsberg)

Errichtung eines neuen Kreuzweges (geliefert von der Franziskusschule, Olpe).

[Wo blieb der alte?]

Verlegung der Orgel von der Empore auf den Boden über der „Totenkammer“. Spieltisch        bleibt auf der Empore.

Kanzel an die Nordwand versetzt, dabei Kürzung der tragenden Säule.

1959 Turmdach repariert (Fa. Pohl, Warburg)

Die Spitze des Turmes erhielt einen kupfergetriebenen Hahn.

Strahlenmadonna renoviert.

St. Kilian renoviert.

St. Laurentius (Halbrelief) renoviert.

1960 Altar renoviert (Fa.Ochsenfahrt, Paderborn)

Neues Tabernakel.

Taufstein und Weihwasserstein entsauert.

Kanzel neu gefaßt.

Hl. Nepomuk neu gefaßt u. über dem Beichtstuhl angebracht.

Elektrisches Geläut angelegt.

1962 Taufsteinhaube aus Schmiedebronze gefertigt (Bildhauer Wilhelm Winkelmann)

Opferstock in die Mauer eingelassen. Dekoration dazu von Winkelmann.

Pieta renoviert und im Turm aufgestellt. Dazu ein Leuchter, Geschenk des

Kerzenfabrikanten Engel, Kempen, (hergestellt von Winkelmann)

Schmerzensmann an der Epistelseite aufgestellt.

1963 Heizung im Pfarrhaus eingebaut.

1964 Neue Kirchentür.

Kirchenheizung wurde auf automatische Ölfeuerung umgestellt.

Sakristei erhielt einen Kunststoffbodenbelag, Licht- und

Wasserleitung neu gelegt.

Eingangstreppe zum Pfarrhaus neu gelegt.

Friedhofsmauer am Alten Friedhof erneuert.

1965 Alter Friedhof hergerichtet.

Hochwasser in der Kirche 0,40 m,Schäden an der Heizung,der Sakristei und den Bän-            ken.

Möbel in der Sakristei erneuert und zum Teil umgebaut.

1966 Neue Kirchenheizung.

1967 Kirchendach neu gedeckt.        Fachwerk teils erneuert.

Alter Friedhof neu eingesät.

1968 Neue Pforte am Alten Friedhof, Mittelweg asphaltiert.

Orgelreparatur: Alle Holzpfeifen erneuert, neue Mixtur eingebaut. Prospekt neu gestaltet         und durch Zinnpfeifen ersetzt.

1969 Schloßaltar wurde aus der Kapelle Hardehausen nach hier zurückgeholt. Schlechter                 Zustand. Mensa auf den Stufen des Hochaltares aufgestellt. Aus Resten der Verzierungen

wurde ein Sanctusleuchter geschaffen. Das Dreifaltigkeitsbild des Schloßaltares fand              seinen Platz beim Taufstein im Turm.

Agathafigur erneuert.

1970 Mensa des ehemaligen Schloßaltares restauriert (Ochsenfahrt)

Renovierungen an den Heizungen in der Kirche und im Pfarrhaus.

Im Pfarrhaus Bad und Dusche geschaffen.

1971 Das Weihnachtsbild vom Schloßaltar renoviert und im Turm beim Taufstein aufgehangen.

1972 Trockenlegung der Kirche.

In Abständen von 10-15 cm wurden Löcher in das Mauerwerk gebohrt und eine Verkie-          selungsflüssigkeit eingefüllt.

Die Heizung bekam eine andere Führung, so daß die Warmluft aus dem Boden aufsteigt.

Neuer Anstrich in der Kirche (Fa. Ochsenfahrt).

Figuren und Altar restauriert.

Kanzel wieder an die alte Stelle gesetzt.

Das Ewige Licht wurde wieder an der alten Stelle entzündet.

Die alte Ewige Lampe war nicht mehr vorhanden. Die neue

(ca 300 Jahre alt) wurde für 750,- DM in Linz/Donau gekauft.

Ein alter Beichtstuhl aus der Liborikapelle in Paderborn  wurde aufgearbeitet und in der     Nische vor der ehemaligen Patronatskapelle eingebaut.

1973 Tabernakel mit Silberplatten ummantelt.

Der 1957 errichtete Kreuzweg paßte nicht in unsere alte Kirche. Es wurde ein aus dem 18. Jahrh. stammender Kreuzweg, der wahrscheinlich aus Tirol stammt, beschafft. Die Ölbilder sind auf neue Leinwand gezogen und neu gerahmt worden.

1974 4 versilberte Altarleuchter aus der Barockzeit beschafft.

Eine kl.Monstranz (18. Jahrh.)fürProzessionen beschafft.

1975 70-100 Zentner Bauschutt vom Gewölbe der Kirche entfernt.

Eine an die Altarstufen anschließende Plattform lieferte die Firma Wachenfeld, Külte. Dadurch konnte der Schloßaltar (Mensa) tiefer gestellt werden.

1975 Heiligenhäuschen wurden durch Vertrag vom 14.07.1975 von der pol. Gemeinde erworben und zwar:

Nepomukgruppe mit Parzelle,

Heiligenhäuschen an der Bahnstrecke mit Parzelle,

Hl. Dominikus am Laukerweg mit Parzelle,

Hl. Antonius am Laukerweg mit Parzelle.

Die Kirchentür mit Kupferblech beschlagen.

1976 Nepomukgruppe restauriert.

Der Bildstock „St Antonius“ wurde zum zweitenmal erbrochen und die Figur gestohlen.

Eine Abformung des Reliefs „Mater dolorosa“ (Bau- und Kunstdenkmäler Westfalen – Kreis Warburg- Seite 486/487) ist auf Diözesankosten erstellt und in der Kirche an der Turmwand unter der Empore angebracht worden.

1980       Für das Pfarrhaus neue Möbel angeschafft.

1981       Pfarrhausdach neu eingedeckt.

1982       Der Weg um die Kirche erhielt ein Verbundsteinpflaster.

1991       Die Kirche wird umfassend renoviert.

Einbau einer neuen Heizung. Anschluß an Ferngas.

Neue Fußbodenplatten.

Erneuerung des Fußbodenanstrichs im Kirchenschiff und auf der Empore.

Erneuerung des Fußbodenbelages in der Sakristei.

Erneuerung des Außen- und Innenputzes bis zu einer Höhe von ca. 1,50 m,

Erneuerung des Außenanstrichs.

Außenisolierung bis zur Fundamentsohle, mit Drainage.

Erneuerung der Innendekoration.

Erneuerung des Zifferblattes der Turmuhr.

Erneuerung der Ringleitung des Blitzschutzes.

Erneuerung der Elektroinstallation in der Sakristei und der Heizung.
„Statuten der Mäßigkeits=Bruderschaft

            in der Pfarrkirche ad S.Kilianum zu Welda

 

§ 1

Einjeder, welcher dieser Bruderschaft beitreten will, verpflich­tet sich für sein ganzes Leben, sich aller und jeder gebrannten Getränke als Branntwein, Arak, Rum, Spiritus, oder was daraus bereitet wird, zu enthalten.

 § 2

Jedes Mitglied verpflichtet sich ferner, Wein, Bier, Meth und dergleichen gegohrne Getränke nur mäßig zu genießen.

§ 3

Fernere Verpflichtung für jedes Mitglied ist, im Geiste christlicher Liebe aus allen Kräften dahin zu wirken, auch andere Personen, Freunde, Verwandte, Bekannte, insbesondere aber solche, welche der Trunkenheit sich ergeben haben, für den Verein zu gewinnen.

§ 4

Der Beitritt zum Verein geschieht in folgender Weise:

Die Beitretenden melden sich bei dem hiesigen Orts-Pfarrer, welcher als das erste Mitglied des Vorstandes des Vereins anzusehen ist und legen, nachdem dieser sie mit den Pflichten der Vereinsmitglieder bekannt gemacht hat, in dessen Hände und in der Regel vor dem Altare in der Kirche folgendes Nüchternheitsgelübde ab:

„Ich N.N. verspreche vor Gott, der seligsten Jungfrau, vor meinem Schutzengel und der Kirche Gottes hiermit feierlich, mit Gottes Hülfe mich streng zu enthalten von allen gebrannten Getränken, mäßig zu sein in allen andern, und zu gleicher Nüchternheit aus allen Kräften auch meinen Nächsten zu bewegen. Züchtigung von Gott, Schande vor den Menschen und Ausstoßung aus der Bruderschaft würde ich verdienen, das erkenne und bekenne ich, wenn ich dieses wohlbedacht gegebene, heilsame Versprechen leichtsinnig bräche.“

§ 5

Ist die Aufnahme in vorstehender Weise erfolgt, so erinnert der Pfarrer das neue Mitglied, daß es wenigstens alle Sonn- und Feiertage des Jahres das Gebot des H. Bernardus: “ Gedenke u.s.w. oder wer nicht lesen kann, drei Ave Maria zu beten habe, um dadurch an seine Vereinspflichten sich zu erinnern und die mächtige Fürbitte der Heiligen Jungfrau anzuflehen, auch daß sie ihm und allen Mitgliedern die Gnade der Standhaftigkeit bewirke.

§ 6

Hierauf wird das neue Mitglied in die Vereinsbücher eingetragen und demselben der Gelöbnißschein eingehändigt, auf welchem dieses Statut nebst dem Gebete des Heiligen Bernardus, so wie der Vor- und Zu-Name und der Tag der Aufnahme in den Verein eingetragen ist.

§ 7

Der Verein feiert das Fest Mariä Verkündigung als sein Haupt- und Stiftungsfest mit Predigt und feierlichem Hochamte, an einem folgendem Tage aber wird ein feierliches Anniversarium für alle verstorbenen Mitglieder des Vereins, welche ihr Gelübde treu bis an ihr Lebensende gehalten haben, gelesen.

§ 8

Die Genehmigung dieser Statuten und die den Vereins-Mitgliedern gewährten Ablässe sind in dem Decrete Sr. Heiligkeit Pius IX. vom 28. Juli 1851 enthalten.

Welda, den 21. May 1853

Hoischen, Pfarrer“

 

Das Heimatblatt von Welda als PDF Datei herunterladen:

Weldaer Heimatblatt Nr. 8 – Januar 1992