Kürzlich erreichte mich eine E-Mail von Stephan Schmidt, dem Enkel von Hermann Ashauer, der früher auch in Welda beheimatet war.
Er hatte seinem Enkel einmal offeriert, dass er das erste Motorrad in Welda besessen hatte.
Bei der E-Mail waren auch 3 Fotos von Opa Hermann dabei:
– Hermann Ashauer mit seiner Frau Maria auf seinem Motorrad
– Das Haus Ashauer in Welda
– Der Führerschein.
Auf der Suche in unserem Dorfarchiv und den Schriften von unseren früheren Ortsheimatpflegern Bruno Hake, Hans Bodemann und der Ortsheimatpflege AG Welda mit Franz Petry und Heinz Marquardt fand ich folgende Informationen und ein paar dazugehörige Fotos:
Das Haus Ashauer befand sich damals im Fahrweg Nr. 28.
Erbaut wurde es in 1830 von Franz Joseph Wüllrich.
Bewohner waren später Hermann und August Ashauer.
August Ashauer erhielt 1908 die Baugenehmigung zur Errichtung einer Feldscheune an der alten Warburger Straße 25.
Knapp 7 Jahrzehnte später erwarb der DRK-Kreisverband „Ashauers Scheune“, die ab 01.01.1977 nach mehrmaligen Umbauten als Unterkunft und Ausbildungsraum für das Deutsche rote Kreuz diente.
Nach Beendigung der DRK Aktivitäten in Welda erwarben Andreas und Jendrik Becker die Scheune mit Unterkunft. Im vergangenen Jahr fand in der jetzigen „Beckers Scheune“ die erste Königsproklamation des Königs von 2023, Christopher Lücke vom Heimatschutzverein Welda statt.
1964 verließen August und Rudolf das Haus Ashauer im Fahrweg, bauten im Laukerweg einen Aussiedlerhof und siedelten aus.
Das Haus Ashauer wurde 1970 abgerissen. Den Auftrag zum Abbruch des Hauses Ashauer erhielt damals die Firma R. Kniewel aus Volkmarsen.
Ein Bild aus unserem Dorfarchiv zeigt die Dorfkinder von Welda vor den Häusern im Fahrweg im Jahr 1927. Das Foto wurde von der ehemaligen Bäckerei Hillebrand aus aufgenommen
Ein weiteres Foto aus 1952 zeigt am linken Bildrand das Haus Ashauer und daran anschließend den Beginn einer Reihe der heute abgerissenen Häuser.
Das letzte der Häuser (Heute Fahrweg Nr. 17), hatte Erwin Markowski erworben und es aufwendig und vorbildlich saniert.
Das denkmalgeschützte zweigeschossige Fachwerkhaus stellt sich heute seinem ursprünglichen Charakter her dar.
Darin haben wir selbst mal gewohnt, als wir seinerzeit nach Welda gezogen sind.
Das Motorrad von Opa Hermann hatte übrigens den 2. Weltkrieg gut überstanden, da es während des Krieges von ihm im Misthaufen hinter dem Haus versteckt wurde.
Zum Abschluß eine kleine Geschichte, die Hermann Ashauer seinem Enkel Stephan anvertraute:
Auf dem Weg vom Schützenfest Welda zur Kaserne Sennelager hatte Opa Hermann seinen Kameraden unterwegs vom Motorrad verloren, nachdem sie ordentlich gefeiert hatten. Irgendwann fiel Hermann auf, dass der Kamerad nicht mehr hinten saß. Er drehte um und fand ihn unverletzt auf der Straße liegen, sammelte ihn wieder auf und sie kamen gut in der Kaserne an.
In unserem umfangreichen Dorfarchiv findet man bestimmt noch viele interessante Geschichten und Anekdoten von und um Welda herum, die noch auf ihre Veröffentlichung warten.
Holger Sprenger